Enghien, Samstag, 19. Oktober 2024. Wächst da ein kleiner Monté-Star heran? Schon beim Debüt unterm Sattel deutete er als Dritter im Berliner Monté-Derby seine Kapazitäten an.
Dass er unterm Reitersmann bzw. einer Reitersfrau inzwischen deutlich mehr Lust hat als vorm Wagen, musste in München das zuvor achtmal in Folge nicht zu bezwingende Traumpaar Marlene Matzky und Heavenly Dreamgirl leidvoll erfahren, das von Staccato HL und Hannah Schmitz trotz 25 Meter Zulage überlegen abgebügelt worden war.
Mit der Moral diese Sieges ging‘s erstmals ins Schlaraffenland des Monté-Sports - und das in Enghien gleich an eine der noblen Adressen. Auf der Bahn im Norden von Paris stand mit dem Prix de la Place des Fêtes für Sechsjährige bis zu einer Gewinnsumme von 100.000 Euro ein Nachwuchs-Reiten um 37.000 Euro an, in das der Sohn der von Jean-Pierre Dubois gezüchteten Breeders-Crown-Siegerin Stacelita mit seinen 98.840 Euro an Gewinnen fast bis auf den Cent genau passte.
Dazu konnten die Nimczyks mit Lilian Bertin einen jungen Mann gewinnen, der heuer bereits für einiges Aufsehen gesorgt hatte und mit 44 Siegen, davon 35 im Reiten, an die Tür zum „Jockey“, sprich Profi-Reiter klopft, die sich mit dem 50. Sieg öffnet.
Auch die „13“ vermochte ihnen nichts anzuhaben. Der 20-jährige und sein 14 Jahre jüngerer Partner setzten sich über die geforderten 2.250 Meter sofort an die Spitze „and never looked back“. So gut wie in trockenen Tüchern war der Erfolg des bei 30:10 favorisierten Gespannes, als an der letzten Ecke ihr ärgster Verfolger zwei Längen zurück aus dem Takt kam.
Fünf, sechs Längen voraus musste Bertin den Muscle-Hill-Sohn des Stalles Germania auf den letzten 80 Metern der ewig währenden Zielgeraden so allein auf weiter Flur ein wenig bei Laune halten, doch gefährdet war der bequeme, 16.650 Euro wertvolle Drei-Längen-Erfolg zu keiner Sekunde und machte reichlich Appetit auf mehr.