Jean-Michel Bazire machte wie so vieles im gallischen Trabrennsport auch dies möglich und lockte gemeinsam mit Looking Superb, seiner norwegischen Entdeckung des Vincenner Winter-Meetings, die Zuschauer in Scharen zu Lavals Grand Prix du Conseil Départemental de la Mayenne.
Natürlich hat der zweibeinige Superstar des abgelaufenen Winter-Meetings die Füße nicht hochgelegt in jenen elf Tagen, die seither verstrichen sind. Dem Trubel in Grosbois ist er auf seinen Hof im 1250-Einwohner-Nest Solesmes 30 Kilometer westlich von Le Mans entflohen, um dort mal wieder etwas intensiver nach dem Rechten zu sehen und den einen oder anderen Hoffnungsträger an die Kandare zu nehmen. Dass es seine vierbeinigen Cracks dennoch nicht haben schleifen lassen dürfen, bekam die Konkurrenz an diesem sonnigen, aber kühlen Frühlingsnachmittag kräftig unter die Nase gerieben. Fünf der 16 Kandidaten kamen aus dem Quartier des Trainerchampions, doch ohne (Vorder-)Eisen nahm allein Looking Superb die bei zwei Runden plus eine Gerade Anlauf 2875 Meter weite Aufgabe unter die Hufe; Super Fez, Calaska de Guez, Barrio Josselyn und Abydos du Vivier bekamen auf dem 1250 Meter langen Linkskurs in erster Linie etwas Abwechslung vom Trainingsalltag verschrieben.
Die 25 Meter Zulage hatte das bei 15:10 notierte Favoriten-Team im Nu aufgearbeitet. Aus dem fünften Paar außen schaute „JMB“ zu, wie sich Nancy America, Dream de Nilrem und Divine Mesloise in kurzer Folge an der Spitze ablösten. Durch den zweiten Bogen machte er in dritter Spur Ernst und übernahm, kaum dass die Startstelle erneut passiert war, seinerseits das Kommando. Die mittlerweile nach außen lancierte Nancy America bekam so den Kopfwind der Außenspur zu spüren, was Franck Nivard taktisch gar nicht schmeckte. Er beorderte die gebürtige Schwedin hinter Divine Mesloise ins innere Versteck, so dass nun Volcan du Garabin vor Coach Franbleu, einer der Entdeckungen des Winters, der Part des äußeren Anführers anheimfiel. Von all diesen taktischen Scharmützeln blieb Looking Superb (Foto: Letrot.com) unberührt, nahm im Schlussbogen geschwind die Beine in die Hand, fegte wie ein Strich einem mit sechs Längen turmhoch überlegenen Sieg entgegen und bestätigte einmal mehr die superbe Meinung, die Bazire, der sich den Luxus leisten konnte, nach außen und innen bzw. links und rechts freundlichst zu grüßen, bereits nach den ersten Trainingseinheiten im Herbst von dem damals noch nicht mal 100.000 Euro reichen Braunen mit der langen, breiten Blesse gewonnen hatte. Bei inzwischen 395.872 Euro ist der Hengst weiterhin bestens unterzubringen und sollte diese Marke, legt man die gezeigte Frische zugrunde, rasant ausbauen.
Durch Divine Mesloise‘ Aussetzer an der letzten Ecke wurde der Weg dann doch noch früh frei für Nancy America. Gegen Looking Superb war alles, was die Revenue-Tochter versuchte, vergebene Liebesmüh‘, den Ehrenplatz gegen die Kopf an Kopf fightenden Beau de Grimoult und Coach Franbleu hatte sie jedoch sehr übersichtlich früh im Sack. Mit Super Fez bunkerte wenigstens einer der vier Mitstreiter des Siegers als Fünfter etwas Kleingeld. „Das lief wie erhofft. Ein kurzer Zwischenspurt, die Kommandoübernahme war perfekt und der Rest ein Kinderspiel; ein bisschen auf Hochtouren kam Looking Superb lediglich auf den letzten 500 Metern“, griente Bazire spitzbübisch, packte seine Siebensachen und entschwand mit seiner Equipe nach Hause; mehr Starter hatte er nämlich nicht mitgebracht für den ersten bedeutenderen Renntag der Saison in der Hauptstadt der Mayenne (Foto: Equidia).
Grand Prix du Conseil Départemental de la Mayenne (int., Fünf- bis Zehnjähr.)
2850m Bänderstart; 25m Zulage 254.000, 50m ab 481.000 Euro; 55.000 Euro
1. Looking Superb 2875 13,1 Jean-Michel Bazire 15
6j.br. Hengst von Orlando Vici a.d. Classical Pine von Silver Pine
Be: Ann Kristin & Kolbjörn Selmer, NO; Zü: Ingar Hagen, NO; Tr: Jean-Michel Bazire
2. Nancy America 3. Beau de Grimoult 4. Coach Franbleu 5. Super Fez 6. Dream de Nilrem 7. Allegro Nonantais 8. Dexter Fromentro 9. Calaska de Guez 10. Be Mine de Houëlle 11. Barrio Josselyn 12. Abydos du Vivier Divine Mesloise Black Jack From Volcan du Garabin Cobra Bleu |
2850 14,1 Franck Nivard 2875 13,6 Franck Anne 2875 13,6 Yoann Lebourgeois 2875 13,8 William Bigeon 2850 14,5 Alexis Prat 2850 14,5 Matthieu Abrivard 2900 13,6 Pierre Levesque 2850 15,1 Nicolas Bazire 2900 14,3 Loïc Guinoiseau 2900 14,4 Ludovic Mollard 2900 14,4 François Lagadeuc 2850 dis.r. Alexandre Abrivard 2850 dis.r. Eric Raffin 2850 dis.r. Lorenzo Donati 2875 dis.r. Pierre Vercruysse |
74 826 126 855 440 1332 1058 534 2455 1841 380 113 109 1276 318 |
Sieg: 15; Richter: überlegen 6 - 2½ - k.Kopf - 1½ - 1½ - Hals; 16 liefen
Wert: 24.750 - 13.750 - 7.700 - 4.400 - 2.750 - 1.100 - 550 Euro
Link zum Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-03-13/5305/1