Klare Sache für die "Allaires"
23. Mai 2019

In etwas mehr als einem Monat am 23. Juni steht ihnen mit dem Prix Albert Viel um 170.000 Euro ihr größtes Examen dieses Meetings ins Haus. Eine gute Gelegenheit folglich für die 2016 geborenen Hengste - die Stuten sind am Freitagabend dran -, im 100.000 Euro wertvollen Prix Kalmiazu überprüfen, ob man auf einem guten Weg ist.Am Ende der 2700 Meter konnte Philippe Allaire hinter die Vorstellungen seiner drei Musketiere Gotland, Golden Bridge und Gatsby Perrine einen dicken Haken setzen, die als Erster, Zweiter und Fünfter drei Viertel der ausgelobten Prämien requirierten und das ewige Duell mit Frédéric Prats Général du Parc sehr deutlich zu ihren Gunsten entschieden, dem lediglich der kleinste Obolus blieb.

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Es lief alles wie am Schnürchen für den „Master der jungen Pferde“. Gold de la Côte und Gilmour meldeten sich ohnehin bereits kurz nach dem Start im Galopp ab, und so hatte Golden Bridge umso weniger Probleme, vor Gassman d’Essa und Gatsby Perrine den Taktstock zu schwingen. Lange ließ Eric Raffin jedoch mit Gotland nicht auf sich warten, und natürlich bekam Allaires Numero eins die Führung auf dem Silbertablett dargereicht, als er kurz nach der ersten Zieldurchfahrt darum bat. Übers zweite Gleis pflügte Guerrier Royal, der sich 500 Meter vorm Ziel allmählich müde gelaufen hatte und Général du Parc aus seinem Windschatten lockte, mit dem sich Alexandre Abrivard bis dahin sehr bedeckt halten durfte. Der Fuchs hatte diesmal jedoch nur einen klitzekleinen Moment, legte ganz schwache letzte 250 Meter hin und kam weit zurück ein. (Foto: letrot.com)

Vorn blieb alles felsenfest in Gotlands Hand. Zum achten Mal aus neun Versuchen schlug das Kind der beiden Gruppe-I-Sieger Ready Cash und Sanawa als Klassenbester an. Wie das Schicksal es manchmal will, hat er ausgerechnet im bislang einzigen Klassiker seiner Generation, dem Critérium des Jeunes am 17. Februar, gepatzt und kann das damals Versäumte in vier Wochen nachholen. Aus seinem Sog schnappte sich Golden Bridge, mit dem Yoann Lebourgeois einen halbherzigen Angriff für die Galerie inszenierte, den Ehrenplatz vor Gassman d’Essa, mit dem Franck Nivard die Innenspur wohlweislich nie verließ.

Prix Kalmia (Gruppe II nat., dreij. Hengste)

2700m Bänderstart o.Z., 100.000 Euro

1.      Gotland                           14,6     Eric Raffin                              15

         3j.br. Hengst von Ready Cash a.d. Sanawa von Jeanbat du Vivier

         Be / Tr: Philippe Allaire; Zü: Jean-Pierre Guay

2.      Golden Bridge              

3.      Gassman d’Essa      

4.      Gamble River               

5.      Gatsby Perrine           

6.      Gamin des Perdrix     

7.      Général du Parc          

8.      Guerrier Royal         

         Gold de la Côte            

         Gilmour                       

14,7     Yoann Lebourgeois           

14,8     Franck Nivard                    

14,9     François Lagadeuc          

15,0     Anthony Barrier                 

15,0     Léo Abrivard                      

15,3     Alexandre Abrivard              

16,6     Guillermo Roig Balaguer

dis.r.    Gabriele Gelormini        

dis.r.    Mathieu Mottier                  

42

630

200

340

890

59

1590

1070

590

Sieg: 15; Richter: leicht 1¼ - 1½ - 2 - 1 - 1 Länge; 10 liefen

Zw-Zeiten: 16,7/1200m - 15,9/1700m - 15,4/2200m

Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-05-21/7500/5

 

Siegprämie bleibt in Frankreich

Vor dem Run aufs große Geld hatte der Veranstalter für „internationale“ Vierjährigen, die noch keine 165.000 Euro angehäuft hatten, nach Geschlechtern getrennt jeweils 70.000 Euro übrig, für deren Verteilung 2850 Meter zu bewältigen waren. Bei den „Herren“ erfüllten sich die schwarz-rot-goldenen Hoffnungen nicht, wie 3½ Stunden zuvor durch Classic Connection große Kasse machen zu können, was insbesondere dessen kleinen Vollbruder City Guide betraf. Der Sohn der kanadischen Stakes-Siegerin Crys Dream, dank fünf Siegen am Stück, davon drei auf dem Plateau de Gravelle, zum klaren 19:10-Favoriten gekürt, wurde unerwartet kräftig abgewatscht, schaffte nicht mal das Stockerl und musste mit der kleinsten Prämie vorliebnehmen. An Pierre Vercruysse, der den Trotter der Gerrits Recycling Group erstmals ins Gebet nahm, lag dies sicher nicht, denn der Ex-Weltmeister verpasste dem kapitalen Braunen fast durchweg einen perfekten Run im Windschatten des späteren Siegers.

Filou l’Auvergnier

Deutschlands Derby-Zweiter Ids Boko wurde als erster Dirigent vor Erreichen der Tribünengeraden von Great Gatsby As abgelöst, dem wenig später Inspector Bros ans Pult folgte, so dass der erste Abschnitt streng in deutscher Hand lag. Außen zog Filou l’Auvergnier auf, an den sich City Guide gekoppelt und selbst Holy Water, Falco d’Héripré und Lover Boy im Schlepptau hatte. Bei dem in dritter Spur hängen gebliebenen Zakk Wise trat Gabriele Gelormini das Pedal kräftig durch - zack setzte sich der Italiener für die finalen 1900 Meter vor den mittlerweile in Front beorderten „Filou aus der Auvergne“. City Guide bekam nur kurz den äußeren Fahrtwind zu spüren, denn wie durch Zauberhand setzte sich Inspector Bros vor ihn, als es ans Bergsteigen ging. Am Gipfel wurde auch Filou d’Auvergnier wieder nach außen dirigiert, knackte den sich rasch nach hinten abseilenden Zakk Wise und bekam alsbald Besuch von City Guide, mit dem Vercruysse seiner Favoritenrolle allmählich gerecht zu werden gedachte. (Foto: canalturf.com)

Doch dort, wo der Love-You-Sprössling die letzten Male brutal den nächsten Gang eingelegt hatte, entfachte er diesmal nur ein leises Lüftchen. Viel besser dabei blieb Inspector Bros, der allerdings auch nicht verhindern konnte, dass der „Spitzbube“ in Händen von Trainersohn Kevin Leblanc mit der üppigsten Beute ganz leicht entkam. Selbst Platz zwei vermochte der zweite Bot-Schützling nicht zu halten - dafür kam wie aus dem Nichts weit außen der Belgier Lover Boy angeflitzt. Als es Ernst wurde, warf Ids Boko mit guten Aussichten auf eine mittelprächtige Prämie wie schon in Skive Mitte der Zielgeraden das Handtuch im Galopp, die so Falco d’Héripré, Zarchicco Park und Holy Water unter sich ausfochten.

Prix Camilla (Gruppe III int., vierj. Hengste & Wallache, keine 165.000 Euro)

2850m Bänderstart o.Z., 70.000 Euro

1.      Filou l’Auvergnier           12,8    Kevin Leblanc                      51

         4j.stichelh.br. Hengst von Real de Lou a.d. Quira l’Auvergnier von Kid Blue

         Be: Ec. du Grand Buisson; Zü: Pierre Jeanrot; Tr: Franck Leblanc

2.      Lover Boy                        

3.      Inspector Bros               

4.      Falco d’Héripré             

5.      Zarchicco Park            

6.      Holy Water                 

7.      City Guide                     

8.      Great Gatsby As        

9.      Fredo Griff                      

10.    Zakk Wise                   

         Ids Boko                          

         Faithful                         

         Fabriz du Gîte                 

12,9    Alexandre Abrivard          

13,0    Franck Nivard                   

13,1    Jean-Philippe Monclin    

13,1    Santo Mollo                       

13,2    David Thomain                

13,3    Pierre Vercruysse              

13,8    Dominik Locqueneux     

13,9    Mathieu Mottier              

15,8    Gabriele Gelormini         

dis.r.   Robin Bakker                   

dis.r.   Eric Raffin                         

dis.r.   Franck Ouvrie                   

160

100

130

920

160

19

940

1070

840

110

310

750

Sieg: 51; Richter: leicht 1 - 1½ - 1½ - Kopf - 1 - 1½ Längen; 13 liefen

Zw-Zeiten: 13,3/1350m - 13,1/1850m - 12,9/2350m

Wert: 31.500 - 17.500 - 9.800 - 5.600 - 3.500 - 1.400 - 700 Euro

Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-05-21/7500/2

 

Flora Quick für Maik Esper

Waren die Herren der Schöpfung in 1:12,8 äußerst zackig unterwegs, so ließen es die Damen, bei denen im Prix Héraclite neun einheimische Demoiselles unter sich waren, eine halbe Stunde später mit 1:17,0 viel betulicher angehen. Es war im Prinzip ein 400-Meter-Sprint mit 2400 Meter langem Anlauf, denn noch 500 Meter vorm Zielstrich lag die Durchgangszeit bei lächerlichen 1:19,1. Dieses Nicht-Tempo hatte in der ersten Halbzeit Führungswechsel von Fortuna Pride über Fable du Plessis, Fiorentina Somolli, Flora Quick zurück zu Fortuna Pride produziert, die endlich den schmalen Pulk den Berg hinan führte. In deren Windschatten lavierte Gabriele Gelormini mit Flora Quick ständig zwischen erster und zweiter Spur und blockte damit etwaige Einsperr-Gelüste der wieder nach außen beorderten Fiorentina Somolli über weite Strecken, was die Stewards ungeahndet ließen.

Flora Quick

Die Entscheidung musste also im Zielsprint fallen - und für den wich Fortuna Pride bis an die Außenrails. Das nunmehr weit offenstehende Tor nutzte Gelormini zum „Dolchstoß“, der zunächst leicht von der Hand ging, weil Fiorentina Somolli keinen Zentimeter wettzumachen verstand. Endlich an der äußeren Begrenzung Halt findend, warf jedoch Fortuna Pride noch mal eine gehörige Schippe ins Feuer, so dass sich Flora Quick sputen musste, eine halbe Länge vor der Rivalin am Pfosten zu sein. Die Prodigious-Tochter war ein weiteres beredtes Zeugnis, welch ausgezeichnete Arbeit Maik Esper mit den Pferden seines Patrons Philippe Delon (Ecurie Quick Star) vollbringt. Für die Braune war’s der sechste Sieg aus 19 Starts, für ihren in Deutschland mehrmals mit Dopingbestimmungen in Konflikt geratenen und längere Zeit gesperrten Trainer der elfte Saisontreffer aus 77 Versuchen. (Foto: canalturf.com)

Prix Héraclite (Gruppe III int., vierj. Stuten, keine 165.000 Euro)

2850m Bänderstart o.Z., 70.000 Euro

1.      Flora Quick                      17,0    Gabriele Gelormini             27

         4j.br. Stute von Prodigious a.d. Star Quick von Blue Dream

         Be / Zü: Ec. Quick Star (Philippe Delon); Tr: Maik Esper

2.      Fortuna Pride              

3.      Fiorentina Somolli       

4.      Fable du Plessis       

5.      Fantastic Life              

6.      Fidji Gépé                     

7.      Flicka de Blary            

         Fiesta du Belver            

         Fairy White                     

17,0    Franck Nivard                     

17,1    Matthieu Abrivard               

17,2    Paul-Philippe Ploquin    

17,9    Eric Raffin                         

18,0    David Thomain              

18,3    Thomas Levesque          

dis.r.   Pierre-Yves Verva            

dis.r.   Yoann Lebourgeois        

49

26

210

490

1130

680

130

140

Sieg: 27; Richter: sicher ½ - 1½ - 1½ - 4½ - 2½ Längen; 9 liefen

Zw-Zeiten: 19,3/1350m - 19,2/1850m - 19,1/2350m

Wert: 31.500 - 17.500 - 9.800 - 5.600 - 3.500 - 1.400 - 700 Euro

https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-05-21/7500/3

Nicht unerwähnt bleiben sollte das feine Monté-Debüt von Stall Germanias Desert King im Prix Klytaemnestre (45.000 Euro/2175 Meter). Elf Tage nach seinem Vincennes-Einstand mit Josef Franzl, bei dem sich der Cantab-Hall-Sohn als Fünfter auf 1:12,7/2100 Meter gesteigert hatte, blieb der Fünfjährige, für den man Camille Levesque verpflichtet hatte, mit 1:12,9 erneut unter der 1:13-Marke. In der bis dahin für ihn ungewohnten Disziplin lag Desert King von Beginn an im Mittelfeld, besaß seine stärkste Phase im Schlussbogen, als er bis in zweite Position vorstieß, bevor er auf den letzten Metern das harte Pensum spürte und auf der Linie das dritte Geld verlor. Überlegener, wenn auch nicht astrein trabender Sieger war in 1:12,3 der italienische Hagoort-Schützling Versus As unter Alexandre Abrivard.

Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-05-21/7500/4

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