Wie der Conway-Hall-Sohn außen herum die Konkurrenz zerlegte, war schlichtweg eine Augenweide und dürfte all die Hasenfüße, die ob des Verlaufs um ihren Siegeinsatz fürchteten, mit offenen Mündern zurückgelassen haben.
„Eigentlich wollte ich nach verhaltenem Beginn auf der ersten Überseite die Führung übernehmen, aber Adrian Kolgjini signalisierte unmissverständlich ‚No‘“, schilderte Robin Bakker das Geschehen nach 600 Metern und ergänzte: „Angst hatte ich nicht, Mister F Daag könne zur Saisonpremiere mit solch einem Ritt überfordert sein. Ich hatte ja im Probelauf gemerkt, was für einen Kracher ich vor der Nase habe. Hoffentlich bleibt er gesund, dann steht ihm eine fabelhafte Saison bevor.“ Zwei, drei Handzupfer genügten im Einlauf - die Peitsche blieb konsequent hinten -, der bullige Braune legte dezent einen Zacken zu, massakrierte den als Geheimfavorit gehandelten Smokin Joe, setzte sich ohne eine Handschlag Bakkers auf zwei Längen zum achten Sieg aus 13 Prüfungen ab, der weitere 100.000 Kronen in die mit 288.539 Euro ohnehin prächtig gefüllte Kasse spülte und trat damit die Nachfolge Portlands an, der sich im Vorjahr in diese Siegerliste eingetragen hatte. (Foto: danskhv.dk)
Smokin Joe ging nicht nur gegen ihn krachend Ko, sondern verlor auch den Ehrenplatz um einen „Hals“-Nachteil an Zohar Font. Den hatte Ulf Ohlsson aus dem dritten Paar innen allerdings an der letzten Ecke zu Lasten des bei diesem Manöver springenden Nebenmannes Dumbo auf freie Bahn gemogelt, so dass er von den Stewards nachträglich disqualifiziert wurde. Very Impressive S, durchweg Vorletzter der inneren Reihung vor dem 500 Meter vor Schluss den Kontakt verlierenden Kjeld von Haithabu, war als Fünfter bzw. Vierter dicht dabei und hielt die sehr viel höher eingeschätzten Donatello Garbo, der vor zwei Wochen beim Sieg in Skive Ids Boko den entscheidenden Fehler abgerungen hatte, und Classichap überdeutlich auf Distanz.
Uncle Lasse 4-års-Eliten (int., Vierjährige)
2000m Autostart, 205.000 DKR
1. Mister F Daag 13,0 Robin Bakker 14
4j.br. Hengst von Conway Hall a.d. Miss Love von Love You
Be: Joseph Vanduffel, BE; Zü: Jean Huls, NL/DE; Tr: Paul Hagoort
2. Smokin Joe 3. Zelig Kronos 4. Very Impressive S 5. Donatello Garbo 6. Classichap 7. Kjeld von Haithabu Zohar Font* Dumbo Borups Senator |
13,2 Adrian Kolgjini 13,2 Pietro Gubellini 13,3 Cees Kamminga 13,7 Kenneth Nielsen 13,8 Christoffer Eriksson 15,5 Knud Mönster 2.dRL Ulf Ohlsson dis.r. Jeppe Juel dis.r. Birger Jörgensen |
73 243 885 79 87 999 486 427 999 |
*als II. disqualifiziert wegen Behinderung Dumbos zu Beginn der Zielgeraden
Sieg: 14; Richter: leicht 1½ - (Hals) - k.Kopf - 1 - 4 Längen; 10 liefen
Zw-Zeiten: 13,0/500m - 13,3/1000m
Wert: 100.000 - 50.000 - 25.000 - 13.000 - 10.000 - 7.000 DKR
Nichts wurde es mit dem am Totalisator avisierten deutschen Doppelerfolg in der Hoppe-Eliten, obwohl es bis eingangs der Zielgeraden ganz danach aussah, als solle die bis dahin eine prächtige Vorstellung gebende Goldy Stardust leicht nach Hause kommen. Im Scheitel der ersten Kurve nach zügigem Beginn auf die Pole Position vor Queen of Sand und Ulena Gar gefegt, hatte Michael Nimczyk die Knochen allzeit richtig voll hinter der Quick-Wood-Tochter, die an der letzten Ecke zwei Längen vom Gebiss ging und galoppierte. Damit waren die Karten sofort neu gemischt, wobei Peter Untersteiners Stonewashd Diamant beim Run durch die Todesspur ohnehin den schwarzen Peter in Händen hatte und sich als Dritte wacker schlug. Nach dem Fehler Goldy Stardusts, die Nimzcyk fair nach vorn und außen springen ließ, war der Weg frei für Queen of Sand, mit der Stefan Söderkvist leicht 1½ Längen vor der aus dem zweiten Paar außen prächtig auf Touren kommenden Mulligan nichts mehr anbrennen ließ. (Foto: travronden.se)
Hoppe-Eliten (int., Stuten)
2000m Autostart, 150.000 DKR
1. Queen of Sand 13,4 Stefan Söderkvist 105
5j.br. Stute von Maharajah a.d. Frillan Filiokus von Malabar Circle Ås
Be / Zü: Easy KB, SE; Tr: Camilla Jonasson
2. Mulligan 3. Stonewashd Diamant 4. Ulena Car 5. Bikini 6. Tropicana Ås 7. Kash Brodda 8. Commit Boom Bay Goldy Stardust |
13,6 Thomas Uhrberg 13,7 Peter Untersteiner 13,7 Pietro Gubellini 13,7 Jeppe Juel 13,9g Carl Johan Jepson 13,9g Wilhelm Paal 13,9 Johnny Takter dis.r. Michael Nimczyk |
328 39 327 184 369 545 186 16 |
Sieg: 105; Richter: leicht 1½ - 1 - Hals - Kopf; 9 liefen
Zw-Zeiten: 11,0/500m - 15,1/1000m
Wert: 75.000 - 32.500 - 16.000 - 10.000 - 9.000 - 7.500 DKR
Sehr viel besser lief es für den deutschen Goldhelm, dessen alles in allem recht gebrauchter Arbeitstag mit dem Ausfall des 500 Meter vorm Pfosten im dritten Paar außen total abbauenden und an der letzten Ecke springenden Prince of Persia begonnen hatte - gewonnen wurde die 2000-Meter-Prüfung für Traber bis 600.000 Kronen Gewinnsumme durch die Todesspur von Giovanni Bianco und Jules van der Putte jr in erstklassigen 1:11,5 und war damit deutlich rasanter als das Hauptereignis -, in der Klass II mit der am Totalisator trotz ausgezeichneter aktueller Bilanz bei 410:10 arg unterschätzten Arendelle. In der nach frischer Form der zwölf Teilnehmer bestbesetzten Aufgabe des Tages - die jeweils letzten fünf Auftritte zusammengenommen brachten sie es auf 42 Siege (!) - kam er ebenso wenig wie Dion Tesselaar mit Officer Stephen zu Beginn am dänischen Seriensieger C You Again vorbei, mit dem Morten Friis den ersten Kilometer in 1:09,0 herunter kachelte.
Auf der zweiten Überseite ging dem Tempomacher allmählich die Puste aus, was Arendelle aus dessen Windschatten lockte. Mit dem Offizier als Nachhut übernahm sie im Scheitel der Schlusskurve das Sagen und musste lediglich den von Dirk Frahm gezüchteten Pastor-Stephen-Sohn um eine Länge vor sich dulden, der damit auch nach der vierten 2019er Ausfahrt den Rückweg über einen Winner Circle nahm. 1:12,9 zu 1:13,0 bzw. 100.000 und 50.000 Kronen waren der Lohn für die sehenswerten Vorstellungen. Kaum aus der Reserve locken ließ sich Tesselaar bezüglich weiterer Engagements seines Schwarzbraunen in Nordeuropa: „Es wird wohl mit dem großgewachsenen Hengst, der mal ein richtig Guter werden kann, eher nach Nordfrankreich denn nach Schweden gehen - das ist von meinem Basislager sehr viel bequemer und schneller zu erreichen.“
Im Vergleich zu 2018, als in der über die schwedische ATG abgerechneten Königswette 23,6 Millionen umgesetzt wurden, rasselten heuer nur 20,3 Millionen durch die tatsächlichen oder imaginären Kassen - ein Minus von 14 Prozent.
V75-1 (Sto-El.): Queen of Sand / Stefan Söderkvist 105 V75-2 (Open): V75-3 (Stayer): V75-4 (4jähr.): V75-5 (Silver): V75-6 (Cop-Cup): V75-7 (Klass II): |
V75-1 (Sto-El.): Queen of Sand / Stefan Söderkvist 105 O’Grady / Kasper Andersen 151 Ochongo Face / Ulf Ohlsson 56 Mister F Daag / Robin Bakker 14 Heart of Steel / Peter Untersteiner 17 Handsome Brad / Carl Johan Jepson 56 Officer Stephen / Dion Tesselaar 55 |
Umsatz V75: 20.312.303 SEK
1. Rang: 274,3 Systeme à 19.249 SEK
2. Rang: 174 SEK
3. Rang: 20 SEK
Umsatz Top-7 (Silver): 504.040 SEK
Vor der V75-Serie war der Adbell-Toddington-Zweite 2017 Tiger Hill Diamant eine Klasse für sich. Von Altmeister Steen Juul über 1600 Meter sofort in Front beordert, zog der Muscle-Hill-Sohn unbeirrt seine Kreise, zumal er seinen vermeintlich schärfsten Widersacher Callipygian im zweiten Bogen in jenem Moment per Galopp verlor, als der gerade zu ihm aufgeschlossen hatte. Auch von seinem unmittelbaren Verfolger Universale ließ sich der „Tiger“ nicht mehr die Krallen kürzen und blieb in 1:12,2 leicht eine Länge voraus. Der Sieg-Toto zahlte 4,3fachen Einsatz zurück, die Prämie betrug 25.000 DKR.
In der 3-års-Eliten reichte es für den mit Michael Nimczyk liierten Orkan von Haithabu nach einem Run überwiegend in der Deckung erst hinter dem wie ein Geschoss in Front fliegenden Eightdaysaweek, für die finalen 500 Meter im Windschatten des diesen ablösenden Hill of Fame F. zu Rang drei und 12.000 Kronen. Mit dem Muscle-Hill-Sohn aus dem Quartier von Göran Falk und Helena Burman hatte Johnny Takter nach 1:14,3/2000m alles im Griff und war auch durch den bis auf Haupteslänge heranfliegenden Epicwildfire M T nicht mehr in Verlegenheit zu bringen. Der erste Treffer „lifetime“ aus zehn Versuchen wurde ihm mit 50.000 Kronen versüßt.