Paris, Samstag, 23. November 2024. Lady d‘Auvrecy war schnell - ihre Bestmarke von 1:10,6 stellte sie am 30. Juni 2007 im Enghiener Prix de Washington auf -, mit 1.431.470 Euro eine der gewinnreichsten Stuten im ersten Dezenniums dieses Jahrtausends und optisch ein echter Hingucker. Ob ihrer aus jedem Pulk herausstechenden blonden Mähne und des ebenso hellen Schweifs verpassten ihr die „turfists“ den Spitznamen „La Blonde“.
Die 1999 geborene, von Franck Harel vorbereitete und zumeist von Sébastien Baude gesteuerte Dorenzo-Tochter scheute keine Auseinandersetzung, kreuzte in ihrer großen Zeit mit allen Granden des damaligen Sports die Klingen und schnitt sich bei ihren insgesamt 113 Auftritten so manche dicke Scheibe vom Prämienkuchen ab.
Wertvollste ihrer 16 Siege waren jene im Critérium des 5 Ans 2004 - trotz eines Startfehlers gewann sie mit rund 15 Metern Vorsprung, im geschlagenen Feld befanden sich die späteren Deckhengste Love You und Look de Star -, im Prix de Bretagne 2005, im Weltcup-Finale 2006 im auf halbem Weg zwischen Moskau und dem Ural gelegenen Kazan, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tatarstan, im Prix d’Été 2006 sowie im Grand Prix de Wallonie 2007 von Mons.
So hart sie auf der Rennbahn war, so enttäuschend war die Blonde in der Zucht: Von sieben Nachkommen stellten sich fünf im Rennbetrieb vor, von denen das zweite Fohlen Bellino d’Auvrecy, ein Ganymède-Sohn, mit acht Siegen aus 91 Starts und 261.305 Euro noch am ehesten auf sich aufmerksam zu machen wusste.
In der Nacht von Freitag zu Samstag ist die populäre Lady im stolzen Alter von 25 Jahren verstorben.
„Sie hat mir die außergewöhnlichsten Momente meiner Karriere beschert. Sie war körperlich nicht groß, hatte aber ein Riesenherz auf der Rennbahn“, resümierte ihr Trainer Franck Harel.