East Rutherford / New Jersey, Freitag, 25. Oktober 2024. Das letzte große Meeting des nordamerikanischen Rennkalenders war dem heuer auf The Meadowlands über zwei Tage ausgetragenen Breeder’s-Crown-Festival vorbehalten. Tag eins wendete sich wie üblich an die Zweijährigen, deren Traber-Fraktion aus Sicht der „Zweibeiner“ ganz im Zeichen der „Scandinavians“ stand.
Speziell Åke Svanstedt, der, wenn denn die Statistiker genau aufgepasst und richtig gezählt haben, als vierter Schwede nach Björn Goop, Örjan Kihlström und Ulf Ohlsson am Donnerstag in seiner Wahlheimat den 7.000. Sieg herausgefahren hatte, bei den Ladys sowie Marcus Melander bei den „colts & geldings“ räumten kräftig ab und ließen die einheimischen Trainer ziemlich alt aussehen.
Auf Seiten der Stallions war’s ein Schaulaufen der Stuten für Muscle Hill und Tactical Landing und der „Jungs“ für Chapter Seven, wogegen von den „Walners“ kaum etwas zu sehen war.
Knüller des langen, 14 Rennen umfassenden und erst kurz vor der Geisterstunde beendeten Abends war zweifellos das Finale der zweijährigen Traberhengste und -wallache, in dem Maryland mit seinem fünften, hart erkämpften Volltreffer aus acht Versuchen die Million an Gewinnen übersprang und nach Snow White und T C I zum drittgewinnreichsten Youngster aller Zeiten wurde.
1.145.378 „greenbacks“ prangen auf der Habenseite des von Marcus Melander geformten, am 2. Oktober 2023 für 475.000 Dollar als Charlie K Hanover über den Auktionstisch von Lexington gegangenen Chapter-Seven-Sohnes, der als Sieger der Mohawk Million am 21. September nicht durch die Mühlen der Qualifikation musste.
Ein Umstand, den Melander damals sehr begrüßt hatte: „Er wird bis zur Breeder’s Crown nicht mehr starten, vielleicht ein, zwei Quali-Rennen bestreiten, damit er am Tag X richtig frisch ist.“
Die fünfwöchige Startpause wurde durch lediglich einen 1:12,1-Qualifier am 10. Oktober auf „The Big M“ unterbrochen. Von der „2“ ließ es Dexter Dunn nicht übermäßig zügig angehen. Der ganz innen postierte Meshuggah konnte sich mit einer deftigen Galoppade die Chance auf eine der fetten Prämien sofort abschminken. Von der „3“ setzte Scott Zeron mit dem in Schweden geborenen Maximus Mearas die ersten Maßstäbe vor Emoticon Legacy (4) und Maryland, dem Hidalgo (5) auf den Fersen war.
Fürs äußere Programm war Super Chapter (6) zuständig, der am Viertelmeilenpfosten die Spitze übernahm und 400 Meter weiter von Emoticon Legacy abgelöst wurde, an den sich Maryland gekoppelt hatte und seinerseits von Go Dog Go (7) und Blank (8) verfolgt wurde. Zu Beginn des „final turn“ rauschte Dunn mit dem 18:10-Favoriten in Front, doch war es noch ein deftiges Stück Arbeit, bis der Sieg unter Egalisierung des Rennrekords von 1:09,5 im Kasten war.
Außen setzte ihm Go Dog Go unermüdlich zu, innen fand Maximus Mearas eine Passage, und es bedurfte einiger „Anticker“ in Kihlströmscher Manier des mit der Peitsche stets extrem sparsam umgehenden Neuseeländers, bis die Messe einen „Hals“ vor dem zweiten Fohlen der 7,3 Millionen SEK schweren Darling Mearas erfolgreich gesungen war. Nur eine Länge später war der sich grandios verkaufende Go Dog Go als Nummer drei im Ziel.
„Es war die erwartet harte Prüfung gegen die beiden Elimination-Sieger, die er mit Glanz und Gloria und dank seines Rennkopfes bestanden hat. Er ist mit Seitenfellen am Zaum ausgestattet und legt sich stets noch mal richtig ins Zeug, wenn er die Angreifer sieht. Vorbei ist die Saison für Maryland noch nicht“, bekannte Marcus Melander, „er soll ein letztes Mal am 9. November im Kindergarten Final um 250.000 Dollar hier auf The Meadowlands antreten. Danach geht’s in die wohlverdiente Winterruhe. Wir hoffen natürlich aufs Hambo 2025, aber bis dahin ist’s noch ein immens weiter Weg.“
Breeders Crown - Trot - (zweijährige Hengste & Wallache)
1609m Autostart, 700.000 USD
1. Maryland 09,5 Dexter Dunn 18
2j.schwbr. Hengst von Chapter Seven a.d. Crucial von Father Patrick
Be: Courant Inc., Holly Lane Stud East, PCW Racing LLC & Sstewartrthorn Stable; Zü: Hanover Shoe Farms; Tr: Marcus Melander
2. Maximus Mearas* 09,5 Scott Zeron 95
3. Go Dog Go 09,6 Todd McCarthy 79
4. Blank 09,9 Andrew McCarthy 704
5. Super Chapter 09,9 David Miller 47
6. Emoticon Legacy* 09,9 Louis-Philippe Roy 68
7. Memento Mori 10,4 Anthony Macdonald 1255
8. Tactical Dynasty 10,7 Tim Tetrick 1259
9. Hidalgo 10,9 Yannick Gingras 544
10. Meshuggah 11,2 g James Macdonald 348
*Vorlaufsieger
Sieg: 18; Richter: Kampf Hals - 1 - 1½ - ¼ - Kopf - 3¾ - 3¼ - ¾ - 3 Längen; 10 liefen
Wert: 350.000 - 175.000 - 84.000 - 56.000 - 35.000 USD
Trainer: M. Melander – Wallin – Pinske – M. Melander – M. Melander
Stallions: Chapter Seven – Chapter Seven – Greenshoe – Gimpanzee – Chapter Seven
Video: https://www.youtube.com/watch?v=HjGBPu6diUg
Zweite Farbe leicht voraus
War Marylands Erfolg allgemein erwartet worden, so sorgte 50 Minuten zuvor bei den Traber-Ladys Åke Svanstedts zweite Waffe Lady Landia, eine von drei Vorlauf-Siegerinnen, bei 133:10 für eine kleine Überraschung und bescherte Catchdriver James Macdonald die erste Breeder’s-Crown-Schleife.
Natürlich kam der Tactical-Landing-Tochter entgegen, dass die von Dexter Dunn für Marcus Melander gesteuerte Luna Lovegood, bei weitem die schnellste Elimination-Siegerin, eingangs der ersten Biege schwer aus dem Tritt geriet und 13 Längen auf die von Aperfect Annie vor Lady Landia gebildete Spitze verlor.
Nach 400 Metern hatte Miss Belmar das Sagen. Allzu flott war der Marsch nicht, den die Muscle-Hill-Tochter anschlug, so dass Luna Lovegood nach ihrem Missgeschick zur Halbzeit wieder dran war und innen bis an Position sieben vorrückte. Richtig gepokert hatte James Macdonald, als er stur innen blieb, als Delaney Hanover nach einem Kilometer mehr Tempo einforderte.
Ihr Spuk war noch vor der letzten Ecke vorbei, so dass der Kanadier in Svanstedts Diensten allen Raum der Welt hatte, seine Attacke anzusetzen. Lady Landia dankte dessen Umsicht mit einem kernigen Endspurt, der sie ganz leicht um zwei Längen zum vierten Erfolg aus acht Engagements vorbeitrug, mit dem das Homebred der Herren Svanstedt, und Jeff Gural auf 426.300 USD sprang.
Macdonald fiel ein kleiner Stein vom Herzen: „Ein großartiges Gefühl, nach zahlreichen Fehlversuchen endlich eine Breeder’s Crown zu gewinnen. 600 Meter vorm Ziel sah ich meine Chancen immer weiter steigen und sagte mir, ich dürfe jetzt nur nicht aus dem Sulky fallen. Ein bisschen überrascht war ich, wie sie alles von selbst erledigte, als sie auf freier Bahn war. Ich war auf den letzten 200 Metern nur noch ihr Passagier.“
Für Svanstedt war’s ein Déjà-vu-Erlebnis, hatte er doch 2023 für eine fast identische Besitzergemeinschaft die Zweijährigen-Krone mit Warrawee Michelle höchstpersönlich eingefahren.
Breeders Crown - Trot - (zweijährige Stuten)
1609m Autostart, 700.000 USD
1. Lady Landia* 10,6 James Macdonald 133
2j.br. Stute von Tactical Landing a.d. Seventimesalady von Chapter Seven
Be: Åke Svanstedt, Santandrea Inc. & Little LLC; Zü: Åke Svanstedt, Knutsson Trotting, Berg Inc. & Little E LLC; Tr: Åke Svanstedt
2. Miss Belmar 10,9 Andrew McCarthy 83
3. Sound Judgement* 10,9 David Miller 163
4. What a Bid Hanover 11,0 Åke Svanstedt 216
5. Spicy Nice 11,0 Yannick Gingras 446
6. Luna Lovegood* 11,2g Dexter Dunn 15
7. Kadena 11,2 Douglas McNair 1077
8. Aperfect Annie 11,5 Todd McCarthy 268
9. Champagne Problems 13,1g Scott Zeron 65
10. Delaney Hanover 14,0 Tim Tetrick 240
*Vorlaufsiegerinnen
Sieg: 133; Richter: leicht 1¾ - ½ - ¼ - ¾ - 1¼ - ½ - 2¼ - 13 - 7 Längen; 10 liefen
Wert: 350.000 - 175.000 - 84.000 - 56.000 - 35.000 USD
Trainer: Svanstedt – Daley – Oscarsson – Svanstedt – Takter
Stallions: Tactical Landing – Muscle Hill – Muscle Hill – Muscle Hill – Tactical Landing
Video: https://www.youtube.com/watch?v=tt7rccNKyXk
Pacer-Kronen für Dexter Dunn und Ronnie Wrenn jr
Für sein Missgeschick bei den Traber-Ladys hielt sich Dexter Dunn nur 25 Minuten später bei den jungen Pacer-Stuten schadlos und steuerte die Always-B-Miki-Tochter Miki and Minnie für Chris Ryder zum leichten, mit 68:10 belohnten 1¾ -Längen-Sieg.
Bei den 2022 geborenen männlichen Pacer landete Trainer-Champion Ron Burke einen Doppelschlag: Ronnie Wrenn jr war mit Louprint (von Sweet Lou) einen „Kopf“ stärker als Stablemate Sippinonsearoc (von Downbytheseaside), der von Scott Zeron pilotiert wurde.