Maryland wird Millionär
26. Oktober 2024

East Rutherford / New Jersey, Freitag, 25. Oktober 2024. Das letzte große Meeting des nordamerikanischen Rennkalenders war dem heuer auf The Meadowlands über zwei Tage ausgetragenen Breeder’s-Crown-Festival vorbehalten. Tag eins wendete sich wie üblich an die Zweijährigen, deren Traber-Fraktion aus Sicht der „Zweibeiner“ ganz im Zeichen der „Scandinavians“ stand.

Speziell Åke Svanstedt, der, wenn denn die Statistiker genau aufgepasst und richtig gezählt haben, als vierter Schwede nach Björn Goop, Örjan Kihlström und Ulf Ohlsson am Donnerstag in seiner Wahlheimat den 7.000. Sieg herausgefahren hatte, bei den Ladys sowie Marcus Melander bei den „colts & geldings“ räumten kräftig ab und ließen die einheimischen Trainer ziemlich alt aussehen.

Auf Seiten der Stallions war’s ein Schaulaufen der Stuten für Muscle Hill und Tactical Landing und der „Jungs“ für Chapter Seven, wogegen von den „Walners“ kaum etwas zu sehen war.

2024-Breeders-Crown-Finals-Graphic-1024px

Knüller des langen, 14 Rennen umfassenden und erst kurz vor der Geisterstunde beendeten Abends war zweifellos das Finale der zweijährigen Traberhengste und -wallache, in dem Maryland mit seinem fünften, hart erkämpften Volltreffer aus acht Versuchen die Million an Gewinnen übersprang und nach Snow White und T C I zum drittgewinnreichsten Youngster aller Zeiten wurde.

1.145.378 „greenbacks“ prangen auf der Habenseite des von Marcus Melander geformten, am 2. Oktober 2023 für 475.000 Dollar als Charlie K Hanover über den Auktionstisch von Lexington gegangenen Chapter-Seven-Sohnes, der als Sieger der Mohawk Million am 21. September nicht durch die Mühlen der Qualifikation musste.

Ein Umstand, den Melander damals sehr begrüßt hatte: „Er wird bis zur Breeder’s Crown nicht mehr starten, vielleicht ein, zwei Quali-Rennen bestreiten, damit er am Tag X richtig frisch ist.“

Die fünfwöchige Startpause wurde durch lediglich einen 1:12,1-Qualifier am 10. Oktober auf „The Big M“ unterbrochen. Von der „2“ ließ es Dexter Dunn nicht übermäßig zügig angehen. Der ganz innen postierte Meshuggah konnte sich mit einer deftigen Galoppade die Chance auf eine der fetten Prämien sofort abschminken. Von der „3“ setzte Scott Zeron mit dem in Schweden geborenen Maximus Mearas die ersten Maßstäbe vor Emoticon Legacy (4) und Maryland, dem Hidalgo (5) auf den Fersen war.

Fürs äußere Programm war Super Chapter (6) zuständig, der am Viertelmeilenpfosten die Spitze übernahm und 400 Meter weiter von Emoticon Legacy abgelöst wurde, an den sich Maryland gekoppelt hatte und seinerseits von Go Dog Go (7) und Blank (8) verfolgt wurde. Zu Beginn des „final turn“ rauschte Dunn mit dem 18:10-Favoriten in Front, doch war es noch ein deftiges Stück Arbeit, bis der Sieg unter Egalisierung des Rennrekords von 1:09,5 im Kasten war.

Außen setzte ihm Go Dog Go unermüdlich zu, innen fand Maximus Mearas eine Passage, und es bedurfte einiger „Anticker“ in Kihlströmscher Manier des mit der Peitsche stets extrem sparsam umgehenden Neuseeländers, bis die Messe einen „Hals“ vor dem zweiten Fohlen der 7,3 Millionen SEK schweren Darling Mearas erfolgreich gesungen war. Nur eine Länge später war der sich grandios verkaufende Go Dog Go als Nummer drei im Ziel.

„Es war die erwartet harte Prüfung gegen die beiden Elimination-Sieger, die er mit Glanz und Gloria und dank seines Rennkopfes bestanden hat. Er ist mit Seitenfellen am Zaum ausgestattet und legt sich stets noch mal richtig ins Zeug, wenn er die Angreifer sieht. Vorbei ist die Saison für Maryland noch nicht“, bekannte Marcus Melander, „er soll ein letztes Mal am 9. November im Kindergarten Final um 250.000 Dollar hier auf The Meadowlands antreten. Danach geht’s in die wohlverdiente Winterruhe. Wir hoffen natürlich aufs Hambo 2025, aber bis dahin ist’s noch ein immens weiter Weg.“

Breeders Crown - Trot - (zweijährige Hengste & Wallache)

1609m Autostart, 700.000 USD

1.    Maryland                  09,5    Dexter Dunn                  18

       2j.schwbr. Hengst von Chapter Seven a.d. Crucial von Father Patrick

       Be: Courant Inc., Holly Lane Stud East, PCW Racing LLC & Sstewartrthorn Stable; Zü: Hanover Shoe Farms; Tr: Marcus Melander

2.    Maximus Mearas*       09,5    Scott Zeron                   95

3.    Go Dog Go               09,6    Todd McCarthy              79

4.    Blank                       09,9    Andrew McCarthy         704

5.    Super Chapter           09,9    David Miller                   47

6.    Emoticon Legacy*      09,9    Louis-Philippe Roy         68

7.    Memento Mori           10,4    Anthony Macdonald     1255

8.    Tactical Dynasty         10,7    Tim Tetrick                1259

9.    Hidalgo                    10,9    Yannick Gingras           544

10.   Meshuggah               11,2 g James Macdonald        348

*Vorlaufsieger

Sieg: 18; Richter: Kampf Hals - 1 - 1½ - ¼ - Kopf - 3¾ - 3¼ - ¾ - 3 Längen; 10 liefen

Wert: 350.000 - 175.000 - 84.000 - 56.000 - 35.000 USD

Trainer: M. Melander – Wallin – Pinske – M. Melander – M. Melander

Stallions: Chapter Seven – Chapter Seven – Greenshoe – Gimpanzee – Chapter Seven

Video: https://www.youtube.com/watch?v=HjGBPu6diUg

Zweite Farbe leicht voraus

War Marylands Erfolg allgemein erwartet worden, so sorgte 50 Minuten zuvor bei den Traber-Ladys Åke Svanstedts zweite Waffe Lady Landia, eine von drei Vorlauf-Siegerinnen, bei 133:10 für eine kleine Überraschung und bescherte Catchdriver James Macdonald die erste Breeder’s-Crown-Schleife.

Natürlich kam der Tactical-Landing-Tochter entgegen, dass die von Dexter Dunn für Marcus Melander gesteuerte Luna Lovegood, bei weitem die schnellste Elimination-Siegerin, eingangs der ersten Biege schwer aus dem Tritt geriet und 13 Längen auf die von Aperfect Annie vor Lady Landia gebildete Spitze verlor.

Nach 400 Metern hatte Miss Belmar das Sagen. Allzu flott war der Marsch nicht, den die Muscle-Hill-Tochter anschlug, so dass Luna Lovegood nach ihrem Missgeschick zur Halbzeit wieder dran war und innen bis an Position sieben vorrückte. Richtig gepokert hatte James Macdonald, als er stur innen blieb, als Delaney Hanover nach einem Kilometer mehr Tempo einforderte.

Ihr Spuk war noch vor der letzten Ecke vorbei, so dass der Kanadier in Svanstedts Diensten allen Raum der Welt hatte, seine Attacke anzusetzen. Lady Landia dankte dessen Umsicht mit einem kernigen Endspurt, der sie ganz leicht um zwei Längen zum vierten Erfolg aus acht Engagements vorbeitrug, mit dem das Homebred der Herren Svanstedt, und Jeff Gural auf 426.300 USD sprang.

LadyLandia-October252024-LisaPhoto-1024px

Foto: standardbredcanada.ca

Macdonald fiel ein kleiner Stein vom Herzen: „Ein großartiges Gefühl, nach zahlreichen Fehlversuchen endlich eine Breeder’s Crown zu gewinnen. 600 Meter vorm Ziel sah ich meine Chancen immer weiter steigen und sagte mir, ich dürfe jetzt nur nicht aus dem Sulky fallen. Ein bisschen überrascht war ich, wie sie alles von selbst erledigte, als sie auf freier Bahn war. Ich war auf den letzten 200 Metern nur noch ihr Passagier.“

Für Svanstedt war’s ein Déjà-vu-Erlebnis, hatte er doch 2023 für eine fast identische Besitzergemeinschaft die Zweijährigen-Krone mit Warrawee Michelle höchstpersönlich eingefahren.

Breeders Crown - Trot - (zweijährige Stuten)

1609m Autostart, 700.000 USD

1.    Lady Landia*             10,6   James Macdonald        133

       2j.br. Stute von Tactical Landing a.d. Seventimesalady von Chapter Seven

       Be: Åke Svanstedt, Santandrea Inc. & Little LLC; Zü: Åke Svanstedt, Knutsson Trotting, Berg Inc. & Little E LLC; Tr: Åke Svanstedt

2.    Miss Belmar              10,9    Andrew McCarthy           83

3.    Sound Judgement*     10,9    David Miller                 163

4.    What a Bid Hanover    11,0    Åke Svanstedt             216

5.    Spicy Nice                11,0    Yannick Gingras           446

6.    Luna Lovegood*         11,2g  Dexter Dunn                  15

7.    Kadena                    11,2    Douglas McNair          1077

8.    Aperfect Annie           11,5    Todd McCarthy            268

9.    Champagne Problems 13,1g  Scott Zeron                   65

10.   Delaney Hanover       14,0    Tim Tetrick                  240

*Vorlaufsiegerinnen                                                          

Sieg: 133; Richter: leicht 1¾ - ½ - ¼ - ¾ - 1¼ - ½ - 2¼ - 13 - 7 Längen; 10 liefen

Wert: 350.000 - 175.000 - 84.000 - 56.000 - 35.000 USD

Trainer: Svanstedt – Daley – Oscarsson – Svanstedt – Takter

Stallions: Tactical Landing – Muscle Hill – Muscle Hill – Muscle Hill – Tactical Landing

Video: https://www.youtube.com/watch?v=tt7rccNKyXk

Pacer-Kronen für Dexter Dunn und Ronnie Wrenn jr

Mike-And-Minnie102524r7

Miki and Minnie (Foto: ustrottingnews.com)

Für sein Missgeschick bei den Traber-Ladys hielt sich Dexter Dunn nur 25 Minuten später bei den jungen Pacer-Stuten schadlos und steuerte die Always-B-Miki-Tochter Miki and Minnie für Chris Ryder zum leichten, mit 68:10 belohnten 1¾ -Längen-Sieg.

Bei den 2022 geborenen männlichen Pacer landete Trainer-Champion Ron Burke einen Doppelschlag: Ronnie Wrenn jr war mit Louprint (von Sweet Lou) einen „Kopf“ stärker als Stablemate Sippinonsearoc (von Downbytheseaside), der von Scott Zeron pilotiert wurde.

Powered by eZ Publish™ CMS Open Source Web Content Management. Copyright © 1999-2012 eZ Systems AS (except where otherwise noted). All rights reserved.