Nicht weniger als vier mit jeweils 120.000 Euro dotierte Gruppe-II-Rennen standen am Samstag auf der Nachmittagskarte in Paris-Vincennes.
Den Auftakt machten im Prix Henri Levesque die fünfjährigen Stuten mit dem Aufeinandertreffen der beiden klassischen Siegerinnen Kokote und Kana de Beylev. Das Duell fiel ins Wasser, denn Kokote sprang unmittelbar nach dem Start bis zur Disqualifikation; und hinter dem Feld übrigens nochmal.
Ihrer Hauptgegnerin beraubt, ließ sich Kana de Beylev die Gelegenheit nicht entgehen. Von ihrem Stammfahrer Benjamin Rochard früh in der Spitzengruppe postiert, machte die Express-Jet-Tochter im Schlussbogen Ernst, zog kampflos nach vorn und musste bis zur Linie nur bei Laune gehalten werden, um die aus hinteren gefilden heranstürmende Kavala de Padd (Alexandre Abrivard) in Schach zu halten.
Kana de Beylev, die ihr Konto auf üppige 847.000 Euro ausbaute, genügten 1:12,9/2700 Meter.
Ergebnis und Video: https://www.letrot.com/courses/2025-04-12/7500/4
Nur eine halbe Stunde später brachte Benjamin Rochard auch den Prix Robert Auvray, das Pendant für die fünfjährigen Hengste, auf seine Kappe. Mit Kanto Avis agierte der 28-Jährige, der seit langem auf einer Welle des Erfolgs schwimmt, allerdings offensiver, tauchte früh neben dem führenden Kamehameha auf, brach ausgangs der Schlusskurve dessen Widerstand und zog auf und davon.
Obwohl Koctel du Dain (David Thomain) das Maßrennen im Fahrwasser von Kanto Avis besaß, hatte er im Finish wenig zuzusetzen und verlor den Ehrenplatz an die zweite Hunter-Valley-Farbe Kobayashi (Mathieu Mottier). Der stark gewettete Kataki de Wallis (Gabriele Gelormini) verhungerte in der Entscheidung hinter dem geschlagenen Kamehameha. Ksar (Matthieu Abrivard) trat gar nicht erst ein.
Kanto Avis, der unmittlbar nach der Zieldurchfahrt sprang, trabte wie schon beim Gewinn des Prix de la Mayenne Ende Februar erstklassige 1:11,7/2700 Meter.
Für Benjamin Rochard war der Triumph mit Kanto Avis der 1000. Erfolg seiner noch nicht so langen Laufbahn.
Ergebnis und Video: https://www.letrot.com/courses/2025-04-12/7500/5
Die beiden Reiten für Dreijährige dienten als nächste Qualifikation für den Prix d'Essai am 22. Juni. Bei den Stuten hatte Masina de Tillard vor drei Wochen den ersten Durchgang, den Prix Ali Hawas, gewonnen, allerdings auf der 2700-Meter-Distanz. Beim Bänderstart im Prix Hemine über 2175 Meter war man skeptisch, entsprechend vorsichtig ging Mathieu Mottier mit der Duvaldestin-Elevin zu Werke und verschenkte rund 30 Meter.
Einen Großteil davon machte Masina de Tillard unterwegs wett, doch ganz reichte es nicht. Eric Raffin hatte sich mit Misty Green an der letzten Ecke just in dem Moment aus dem Staub gemacht, als Masina de Tillard in dritter Spur antrat. Mit dem kürzesten aller Köpfe rettete sich die Love-You-Tochter in 1:13,0/2175 Meter über die Linie. Es hätte nicht einen Schritt weitergehen dürfen.
Ergebnis und Video: https://www.letrot.com/courses/2025-04-12/7500/7
Gai Brillant, dem der Qualifikationslauf der dreijährigen Hengste gewidmet war, hatte vor 30 Jahren mit einer dreifachen Monté-Serie begonnen, bevor es ihn im Prix Félicien Gauvreau erwischte und der Podosis-Sohn dem kleinen Gentry d'Ombrée unterlag.
Météore de Simm machte es im Prix Gai Brillant besser und behielt auch beim vierten Auftritt unter dem Sattel seine weiße Weste. Auch hier riskierte Mathieu Mottier zu Beginn nichts und hielt sich mit dem 17:10-Favoriten auf den ersten 500 Metern, während denen reichlich galoppiert wurde, dezent zurück.
Erst an der Steigung trat der große Fuchs auf den Plan und verkürzte - mit Matignon und Messi Pass im Schlepptau - den Abstand zum zeitweise mit Weile-Vorsprung führenden Mentalist Ar.
Der Westenbrink-Schützling mit der Timoko-Maske hatte an der letzten Ecke ausgespielt und wurde vom Verfolgertrio überlaufen. Während Messi Pass Météore de Simm wie vor drei Wochen im Prix Félicien Gauvreau ziehen lassen musste, entpuppte sich Matignon als die Entdeckung des Rennens.
Der erstmals in Vincennes und erstmals unter dem Reiter (Alexandre Abrivard) aufgebotene Bird-Parker-Sohn setzte Météore de Simm über die Innenspur hart zu, doch vermochte der Jahrgangsprimus, an dem sich Mathieu Mottier dem Augenschein nach nur festhielt, immer ausreichend zuzulegen und in 1:14,4/2175 Meter, fast eineinhalb Sekunden langsamer als Misty Green bei den Stuten, einen knappen Vorsprung zu verteidigen.
Ergebnis und Video: https://www.letrot.com/courses/2025-04-12/7500/9
Ein versprechendes Saisondebüt gab im Prix de Chelles (52.000 Euro) für Dreijährige Karin Walter-Mommerts Mercator. Der Royal-Dream-Sohn, der schon in seiner ersten Rennsaison feine Anlagen erkennen ließ und nach dem Start an Heiligabend ins Winterquartier ging, gefiel mit Mathieu Mottier, der ihn keinesfalls überforderte, als Dritter in 1:13,1/2175 Meter Bänderstart und strich 7.280 Euro ein.
Wenn der Eindruck nicht täuscht, wandelt Mercator auf den Spuren seiner Vollschwester Kotkie (1:11,3), die bei fünf Siegen 135.000 Euro verdiente. Beide entstammen der Ready-Cash-Tochter Erika Dream.
Ergebnis und Video: https://www.letrot.com/courses/2025-04-12/7500/2
Eine Macht in den "Internationals" von Vincennes ist unverändert Cobra Killer Gar. Im Prix de la Lorraine (75.000 Euro) verbuchte der Italiener in Diensten von Trainer Erik Bondo mit Gabriele Gelormini seinen elften Sieg auf dem Plateau de Gravelle, wofür er 17 Starts benötigte.
Trotz zweiter Startreihe überrannte der mächtige Readly-Express-Sohn am Ende die Gegnerschaft und war in 1:11,2/2100 Meter überaus deutlich voraus. Ein grundsolides Rennen lief in dieser starken Garnitur Toto Barosso, den Anthony Barrier von der Pole Position gut abbrachte, ihn konsequent innen hielt und am Ende auf kurzen Wegen auf Platz fünf in 1:11,9 stieß.
Ergebnis und Video: https://www.letrot.com/courses/2025-04-12/7500/6
Ohne Fortune agierten die beiden in deutschen Farben laufenden Vertreter im Prix de Chatteau-Gaillard (68.000 Euro). Heike Feelders Hemma de Brikvil (Franck Nivard) war zunächst im Vordertreffen auszumachen, wurde im Verlauf des Rennens aber immer weiter zurückgeschoben und geriet im Einlauf überdies von den Beinen.
Charmy Charly AS, der für Alfons Müller und Sabine Jackson ins Geschirr steigt, wurde von Gabriele Gelormini an der Innenkante geparkt, von wo es kein Entrinnen mehr gab und der österreichische Derbysieger des Jahres 2022 mit allen Reserven als Siebter in 1:13,2/2700 Meter über die Linie ging.
Als Sieger ging Benjamin Rochard mit Horatius d'Ela in 1:12,9/2700 Meter vom Platz, dem damit an diesem hochkarätigen Nachmittag ein Hattrick gelang.
Ergebnis und Video: https://www.letrot.com/courses/2025-04-12/7500/8