An diesem „Tag der Republik“ lädt das Ippodromo Arcoveggio von Bologna (Foto: volantinovirtuale.it) traditionsgemäß zum Gran Premio della Repubblica, der seinem Namen als „Gran Premio“
und der Bedeutung des Gedenktages bei 40.040 Euro Rennpreis nicht gerecht wird. Regierungskrisen und -stürze sind jenseits der Alpen an der politischen Tagesordnung. Dem wollten die Traber augenscheinlich heuer nicht nachstehen. Weil die Favoriten kollektiv versagten - Tina Turner war als erste Anführerin der zweite Reihe nach 400 Metern in der Luft, ihr legitimer Nachfolger Vicino Mec an der letzten Ecke, Unno del Duomo, ebenso wie Vicino völlig Ko, sprang als Siebenter durchs Ziel, Showmar packte zum Jubiläum seines 100. Starts als ständiger Leader im Einlauf die Sachen -, gab’s auf dem Treppchen eine Versammlung der vermeintlichen Underdogs.
Am höchsten hinauf durfte Victor Ferm nach einem Run, mit dem man eigentlich nicht mehr gewinnen kann, speziell auf einem Nudeltopf wie dem 800-Meter-Oval. Offensichtlich schien Santo Mollo die Kräfte des Nad-Al-Sheba-Sohnes nach dessen beiden Siegen in Vincennes im Februar über 2850 Meter und in Enghien am 26. März, wo er noch 25 Meter mehr zu absolvieren hatte, für unerschöpflich zu halten und beorderte ihn bereits in der ersten Kurve in Spur drei, aus der er bis zum Ziel nicht mehr wegkommen sollte. Im harten Dreikampf um die Spitze hatte sich Showmar gegen Stella di Azzurra und die außen folgenden Tina Turner und Vicino Mec durchgesetzt.
Nach dem Ausfall Tina Turners musste Vicino Mec wie beschrieben durch die Todesspur, und dessen Steuermann Antonio di Nardo hielt in einer konzertierten Aktion mit Andrea Guzzinati Victor Ferm gnadenlos auf der äußersten Umlaufbahn. Den Frischluft-Transport steckte Mauro Baroncinis Hengst exzellent weg - viel besser als seine beiden inneren Partner. Auf der Zielgeraden konnte sich Santo Mollo früh und bequem für den Fotografen zurechtsetzen. Ans Leder kamen ihm die aus dem Hintertreffen die müden Häupter einsammelnden Vernissage Grif und Deimos Racing - der nach Italien exportierte Schwede war der einzige Ausländer - keine Spur. Zwei Längen voraus klingelte nach dem 45. Start zum 15. Mal ein erster Preis in Victor Ferms Kasse, die mit nunmehr 199.532 Euro gut gefüllt ist.
Fast selbstverständlich stand bei diesem irren Überland-Ritt der 1:11,1-Rennrekord der Pancottina Bar nicht in Frage, doch sehen lassen können sich die unter diesen Prämissen erzielten 1:11,5 allemal. Für Scheck Numero vier war der im zweiten Paar außen bestens bediente Uragano Trebi‘ einen Hauch eher am Pfosten als der von ganz hinten heran stiefelnde Venanzo Jet und blieb damit der beste im zweistelligen Bereich Notierte.
Gran Premio della Repubblica (Gruppe III int.)
1660m Autostart, 40.040 Euro
1. Victor Ferm 11,5 Santo Mollo 191
5j.dklbr. Hengst von Nad Al Sheba a.d. Gavina di Casei von Uronometro’
Be: Massimo Passoni; Zü: Az.Agr. all Ferm; Tr: Mauro Baroncini
2. Vernissage Grif 3. Deimos Racing 4. Uragano Trebi’ 5. Venanzo Jet 6. Showmar 7. Stella di Azzurra Unno del Duomo Vicino Mec Tina Turner |
11,7 Gennaro Riccio 11,9 Enrico Bellei 12,0 Roberto Vecchione 12,1 Lorenzo Baldi 12,2 Andrea Guzzinati 12,3 Alessandro Gocciadoro dis.r. Andrea Farolfi dis.r. Antonio di Nardo agh. Gasparo Lo Verde |
125 110 55 431 69 43 37 42 142 |
Sieg: 191; Richter: leicht 2 - 2 - 1½ - k.Kopf - ¾ - 1½ Längen; 10 liefen
Wert: 16.744 - 8.008 - 4.368 - 2.184 - 1.456 und 7.280 Euro Züchterprämie