"Omas" unter sich
26. März 2019

Wie andere Gruppe-III-Prüfungen war der seit 1964 ausgetragene, an den Amateurfahrer und Langstreckenläufer - er war 17. des olympischen Marathons von Tokio 1964 - erinnernde Premio Giorgio Jegher nach seinem finanziellen 33.000-Euro-Tiefpunkt im Vorjahr heuer 40.040 Euro wert. Prominenz lockte das 1660 Meter kurze Spektakel dennoch nicht auf das 800 Meter lange Oval des Ippodromo Montebello,mit dem die nordostitalienische Hafenstadt seine große Saison eröffnete. Die „Guten” laben sich nach wie vor an den üppigen und vor allem konstant mit Geld bedienten Fleischtöpfen Schwedens und Frankreichs, so dass die Azzurri als bessere Resteverwerter das nehmen müssen, was vom Tage übrig bleibt.

Das lukrative Ende machten zwei zehnjährige Renn-Omas unter sich aus, von denen Pantera del Pino lediglich einen ihrer 162 (!) Starts im Ausland absolviert hatte, die andere hingegen zwei Jahre in Frankreich stationiert gewesen war, diese Prüfung 2018 an ihre Fahne geheftet und als Moralspritze mitgenommen hatte, um auf ihre alten Tage im hohen Norden mit drei Ehrenplätzen in Seinäjoki Ajo, Finlandia Ajo und Solvallas Lady Snärts Eliten ordentlich was für die unweigerlich kommende Rente zu bunkern.

Gemeinsam mit ihrem den ersten Start unter Alessandro Gocciadoros Regie absolvierenden Stallkameraden Attack Diablo - der Ex-Goop-Schützling war erstmals seit dem 3. November wieder am Start - leuchtete diese Peace of Mind als glasklare 15:10-Favoritin auf - und verlor den Titel am Start. Von der „1“ vermochte die mit 596.492 Euro Reichste des schmalen Siebener-Feldes, aus dem sich United As im Startgalopp abmeldete, der von der „4“ nach vorn schießenden Pantera del Pino den Sprung an die Spitze nicht zu verwehren, und auch ein Testballon bei deutlich beruhigter Fahrt Ende der ersten Überseite nutzte nichts: Rene‘ Legati dachte gar nicht daran, das Kommando abzugeben, so dass sich die Uronometro-Tochter rasch wieder in deren Windschatten verzog - ein Plätzchen, das ihr besagter Attack Diablo schnuckligwarm gehalten hatte. Very Joy, Stella di Azzurra und Venanzo Jet folgten im Gänsemarsch, der in der vorletzten Kurve von dem weiterhin von Stella di Azzurra verfolgten Very Joy aufgebrochen wurde. Einbauen lassen wollte sich Gocciadoro nicht, dirigierte Peace of Mind etwas rustikal nach außen und drückte den Napoleon-Bar-Sohn dadurch in Spur drei. Pantera del Pino ließ sich von all dem nicht eine Sekunde beeindrucken. Weit vorm Ziel konnte Legati die dezenten Hilfen einstellen, kam doch die mächtig geforderte Peace of Mind nie näher als bis auf eine Länge heran. In ähnlichen Abständen gingen die weiteren Schecks an den innen auf kürzesten Pfaden wandelnden Venanzo Jet und Very Joy, der alle Mühe hatte, sich gegen Gocciadoros Nummer drei Stella di Azzurra zu behaupten. Für Attack Diablo wurde die Zielgerade zum Waterloo: Endlos abgehängt trudelte der neun Jahre alte Schwede im Schritt ein. Mit 1:13,4 verfehlte die von Holger Ehlert trainierte Pantherin bei ihrem 33. Sieg El Ninos Rennbestzeit aus dem Jahr 2007 lediglich um 0,7 Sekunden.

Premio Giorgio Jegher (Gruppe III int., ab vierjährig)

1660m Autostart, 40.040 Euro

1.      Pantera del Pino             13,4    Rene’ Legati                         31

         10j.dklbr. Stute von Turbo Sund a.d. Erica d’Alfa von Sugarcane Hanover

         Be: Scud. Indal; Zü: Azienda Agricola il Pino; Tr: Holger Ehlert

2.      Peace of Mind               

3.      Venanzo Jet                   

4.      Very Joy                        

5.      Stella di Azzurra             

6.      Attack Diablo                

         United As                       

13,5    Alessandro Gocciadoro    

13,6    Lorenzo Baldi                    

13,7    Gaetano di Nardo               

13,7    Federico Esposito             

15,3    Antonio Boldura                 

dis.r.    Roberto Vecchione             

15*

693

76

120

15*

84

Sieg: 31; Richter: sicher 1 - 1 - 1½ - k.Kopf; 7 liefen

Wert: 16.744 - 8.008 - 4.368 - 2.184 - 1.456 sowie 7.280 Euro Züchterprämie

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