Nach dem Prix René Palyart, der als 100.000er der Rausgucker in einer ansonsten gepflegte Hausmannskost bietenden Spätnachmittagskarte war, wurde die alte Erkenntnis bestätigt: Fado du Chêne kann sich zumindest im Kreise seiner Jahrgangsgefährten nur selbst schlagen. Leistet er sich keinen seiner gar nicht mal so raren, mehr oder weniger kapitalen Aussetzer, die ihm trotz je dreier Erfolge auf Gruppe-I- und -II-Niveau so manch gepflegte Tour vermasselt haben, ist er unter den Monté-Pferden der Generation „F“ eine Klasse für sich.
Das mussten acht Mitstreiter neidlos anerkennen, die sich mit Julien Le Mers Schützling über die von ihm weniger geliebte Sprintdistanz von 2175 Metern messen wollten. Am Start, einem seiner kritischen Punkte, ließ er, im Arlington-Dream-Stil ganz außen eindrehend und erst nach 300 Metern allmählich nach unten dirigiert, gut 25 Meter liegen. Das nutzten zunächst Flore de Janeiro, im Scheitel des Bogens von Joinville Ferreteria, ihr Heil von vorn zu suchen, wobei der erste Abschnitt mit 1:13,3 alles andere denn rasant war. Deutlich zügiger ging’s den Berg hinauf, nunmehr bereits mit dem aufrückenden Favoriten im Angriffsmodus, den Paul-Philippe Ploquin munter marschieren ließ. 600 Meter vorm Zielstrich vermochte ihm lediglich Ferreteria ernsthaft auf den Fersen zu bleiben und sah auch zu Beginn der Zielgeraden so aus, als könne ihr gegen den Singalo-Sohn die Wende gelingen.
Das erwies sich bald als Trugschluss. Ploquin (25), der durch ihn zu Rang und Namen gekommen ist, musste seinem Partner nicht einmal den „Stock“ zeigen für den mit 2½ Längen Vorsprung sehr übersichtlich zustande gekommenen neunten Sieg aus 16 Versuchen, mit dem er nun 575.700 Euro reich ist. Neun Längen hinter Ferreteria, die immer wieder zwischen den Disziplinen wechselt und nach einem durchwachsenen Winter-Meeting wieder besser in Schwung kommt, hielt Flore de Janeiro den Rest, von dem die „armen“ Fille Vauloger und Freeman de Houëlle sich ordentlich hielten, jedoch beim ersten halbklassischen „Besuch“ erkennen mussten, dass es hier um einiges heftiger zur Sache geht als im Alltagsgeschäft. (Foto: letrot.com)
„Die Besinnungspause am Meeresstrand nach dem Winter-Meeting hat ihm nervlich wie körperlich sehr gut getan. Am 15. April ist er nach Grosbois zurückgekehrt und gab heute eine perfekte Vorstellung. Der Start war für seine Verhältnisse okay, und auch in den Bögen, ebenfalls ein neuralgischer Punkt, hatte er nicht den kleinsten Wackler - ich bin hochzufrieden. Rechtsherum ist er noch stärker. Darum geht’s vor dem Prix du Président de la République, dem ersten bedeutenden Rendezvous der Saison, noch am 15. Mai nach Caen“, war Übungsleiter Le Mer überaus zufrieden.
Prix René Palyart - Monté - (Gruppe II nat., 4jähr. Hengste und Stuten)
2175m Bänderstart o.Z., 100.000 Euro
1. Fado du Chêne 12,1 Paul-Philippe Ploquin 18
4j.br. Hengst von Singalo a.d. Star du Chêne von Coktail Jet
Be / Zü: Claude Guedj; Tr: Julien Le Mer
2. Ferreteria 3. Flore de Janeiro 4. Fille Vauloger 5. Freeman de Houëlle 6. Filoute de Bassard 7. Fiaschetto 8. France Brésil File Gin dis.r. |
12,3 Matthieu Abrivard 13,1 Anthony Barrier 13,4 Yoann Lebourgeois 13,5 Eric Raffin 13,6 François Lagadeuc 13,6 Guillaume Martin 14,6g Franck Nivard dis.r. Camille Levesque |
36 140 180 75 250 1120 480 360 |
Sieg: 18; Richter: leicht 2½ - 9 - 3½ - 1¼ - 1 Länge; 9 liefen
Zw-Zeiten: 13,3/675m - 11,3/1175m - 11,6/1675m
Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro
Link zum Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-04-30/7500/2