Avenches / Schweiz, Samstag, 14. September 2024. Im Vorjahr traten auf der 3. Etappe der Tour Européen du Trotteur Français im schweizerischen Avenches, dem Zentrum des eidgenössischen Pferdesports aller Disziplinen, lediglich sechs Franzosen-Traber im Prix du Président an. Mit acht Gespannen waren es heuer 33 Prozent mehr - ein Aufschwung sondergleichen für die Statistiker. Doch die Besetzung war nach Qualität genau so schwach wie im Vorjahr, was auch die Teilnahme der ersten Beiden von 2023, Cash du Rib und Clarck Sotho, nicht wettmachte.
Beide spielten keine sonderliche Rolle, wobei Clarck Sotho (6) von Beginn an die rote Laterne trug und sie zum schlechten Ende nur an Filou de Chardet weiterreichen konnte, der als innerer Vierter ab dem Schlussbogen völlig ausspannte. Nachdem sich Filarete du Verger von Rampe „7“ ratzfatz vor Esteban Jiel (1) das Kommando geschnappt hatte, ließ sie sich für die Schlussrunde von Fire Cracker ablösen.
Der Feuerwerker versuchte es wie zu seinen Glanzzeiten 2021/22, als er die Rivalen vorneweg sogar in sechs Halbklassikern in Grund und Boden gerannt und die Mehrzahl seiner Siege gebunkert hatte. Marc-André Bovay, der ihn Anfang 2024 in die Schweiz geholt hat, machte gegen die schwache Gesellschaft Dampf ohne Ende. Der Quaro-Sohn kam mit vier Längen Vorsprung auf die lange Zielgerade und hielt wacker durch bis zum 22. Sieg aus 86 Starts - auch weil Jean-Loïc Claude Dersoir ab dem vorletzten Bogen die Nachführarbeit auf dem zweiten Gleis inszenierte, womit Cash du Rib beim 149. Auftritt gründlich überfordert war und die Last der vielen Rennjahre immer stärker spürt.
Gegen Fire Cracker war ohnehin kein Kraut gewachsen, auch sein ständiger Schatten Elite de Jiel kanzelte ihn kurz und trocken ab. Selbst für Platz drei kam der 20:10-Favorit gehörig ins Schwitzen, den ihm Esteban Jiel mit dem letzten Schritt vor der braunen Nase wegschnappte.
Überglücklich war Bovay, für dessen eigene Kasse Fire Cracker perfekt gezündelt hat: „Heute war er top drauf, und das Vertrauen, mit dem ich ins Match gegangen bin, hat er vollauf belohnt. Als es in den Schlussbogen ging, schwächelte er ein bisschen, doch ausgangs desselben hat er die Zähne zusammengebissen und letzte 300 Meter vom Feinsten hingelegt.“
Prix du Président (int., 3. Lauf zur Tour d’Europe d. frz. Traber; 6- bis 15jähr. mit mind. 84.320 Euro Gewinnsumme)
2350 Meter Autostart, 26.530 Euro (25.000 CHF)
1. Fire Cracker 13,3 Marc-André Bovay 50*
9j.br. Wallach von Quaro a.d. Urganza von Hulk des Champs
Be: Myriam Bovay; Zü: Jean-Paul Lemelletier; Tr: Marc-André Bovay
2. Elite de Jiel 13,5 Franck Ouvrie 80
3. Esteban Jiel 13,7 Joseph Verbeeck 130
4. Cash du Rib 13,7 Jean-Loïc Claude Dersoir 20
5. Fifty Five Bond 14,2 Vincent Martens 94
6. Filarete du Verger 14,7 Philippe Daugeard 110
7. Clarck Sotho 15,4 Renaud Pujol 130
8. Filou de Chardet 16,2 Adrian Burger 480*
*alle Quoten von der PMU
Sieg: 50*; Richter: leicht 2 - 2½ - Kopf - 6 Längen; 8 liefen
Wert: 11.264 - 5.633 - 3.754 - 2.503 - 1.252 - 626 sowie 1.318 Euro Züchterprämie
Punkte nach Etappe 3 (Mons, Wolvega, Avenches):
Cash du Rib 26 (1 Sieg)
Elite de Jiel 21
Fire Cracker 15 (1 Sieg)
Gigolo Lover 15 (1 Sieg)
Esteban Jiel 14
El Greco Bello 10
Filarete du Verger 10
Falco Fun 8
Gitano 8
Cicero Noa 6
Fifty Five Bond 5
Filou de Chardet 5
Die nächsten Stationen:
Sonntag, 29. September Mallorca / Spanien 2650m 25.000 Euro
Sonntag, 13. Oktober Gelsenkirchen / DE 2600m 25.000 Euro
Samstag, 26. Oktober Mons / Belgien 2300m 50.000 Euro
Bisherige Gesamtsieger: Pirogue Jénilou (2007), Quido du Goutier (2008), Malakite (2009), Paradis Cordière (2010), Nimrod Boréalis (2011), Punchy (2012), Roxana de Barbray (2013), Soléa Rivellière (2014 und 2015), Swedishman (2016), Bird Parker (2017), Billie de Montfort (2018 und 2019), nicht ausgetragen wegen Corona-Pandemie 2020, Eclat de Gloire (2021 und 2022), Cash du Rib (2023)