Mit soliden, aber nicht begeisternden Formen angereist und in seinem Vorlauf nur insofern augenfällig, als er mit feinem Endspurt nach verdecktem Vortrag deutlich hinter den ersten Zwei Rang drei ergatterte, landete Queer Fisherneut mit der „7“ seinen und seines Trainers und Mitbesitzers bedeutendsten Treffer (schwedisch „träff“) überhaupt - und das zur mit 474:10 höchsten Quote in der Geschichte des 1977 erstmals ausgefahrenen „Lilla Elitloppet“. (Foto: solvalla.se)
Der 48-jährige Magnus Träff, der in Bollnäs derzeit lediglich acht Schützlinge betreut, war völlig aus dem Häuschen: „Gewiss, er ist ein guter und treuer Kumpel, der sich tapfer bis in die Gulddivisionen hochgearbeitet hat. Aber als ich die Startplatz-Ausloung für die Vorläufe gesehen habe, dachte ich: Okay, die ‚7‘ ist das Mieseste, was uns widerfahren konnte, und so sind wir ohne große Ambitionen nach Solvalla gefahren, um ein bisschen Spaß zu haben und die atemberaubenden Fans mal von Aktiven-Seite zu erleben. Auch im Endlauf war’s die ‚7‘ - das fühlt sich dann schon eiskalt an. Wir haben nur auf ein wenig zusätzliches Reisegeld gehofft, und dann ist Uffe wieder wie ein Gott gefahren!“
Für besungenen „Uffe“ - Ulf Eriksson, der am Sonntag dank Milligan’s School erstmals am Elitloppet teilnehmen wird - war die Taktik simpel: „Es machte keinen Sinn, in diesem Feld um die Spitze mitzubieten. So hab ich mich früh darauf konzentriert, ihm streng innen alle Schonzeit der Welt zu geben, um vielleicht eine kleine Prämie zu ergattern. In der Schlusskurve war ich selbst ein wenig erschrocken, wie viel ich noch in der Hand hatte, aber an den Sieg hab ich dort nicht geglaubt. Im Einlauf bekam er regelrecht Flügel, doch ob wir gewonnen hatten, wusste ich nicht, - so knapp war’s aus meiner Sicht. Nur Björn war sich sicher und hat mir sofort gratuliert.“. (Foto: sulkysport.se)
Der Rennverlauf
Nichts ging zu Beginn gegen Cyber Lane, der von der „3“ mit Cyber-Speed vor Lexus Dream, Pastore Bob und dem sofort nach innen dirigierten Queer Fish ans Dirigier-Pult fegte und dort nach 400 Metern Besuch durch Chief Orlando bekam, mit dem sich Björn Goop in keinerlei taktische Händel verzetteln lassen wollte. Hinter dem in Norwegen geborenen, vor einem Jahr nach Finnland verkauften Orlando-Vici-Sohn reihten sich Dante Boko, Coquin Bébe´und die beiden „Gocciadoros“ Arazi Boko und Ua Huka auf. Nach 1:07,9 für die ersten 500 Meter war in der zweiten Partiale bei 1:09,4 weiterhin kerniges Tempo angesagt, so dass Positionsänderungen ausblieben.
Es war „Opa“ Arazi Boko vorbehalten, 350 Meter vorm Pfosten die dritte Gefechtslinie zu eröffnen, und weil Ua Huka dort den Kontakt verlor, gelang es Eriksson, Queer Fish von innen weg in den Sog des alten Schweden aus Italien zu lancieren. An einen Sieg des „schrägen Vogels“ war weder dort noch zu Beginn der Zielgeraden zu denken, wo ihm auf das Spitzenduo gut und gern 25 Meter fehlten. Doch während sich Cyber Lane und Orlando Chief um jeden Zentimeter bis aufs Blut beharkten, geschah in fünfter Einlaufspur, zunächst fast unbemerkt, Erstaunliches: Wie Arazi Boko rückte Queer Fish mit jedem Sauseschritt näher. Zog Arazi Boko bei seinem 120. Start dann doch nicht mehr bis zum Anschlag durch - Platz vier einen „Hals“ hinter Cyber Lane war selbstverständlich dennoch aller Ehren wert -, so machte es der andere Varenne-Sohn umso besser und erlegte Chief Orlando um einen „Hals“.
Eriksson dürfte die 6.000 Kronen Geldbuße und drei Tage Fahrverbot, die ihm die Jury wegen übermäßigen Peitschengebrauchs aufdrückte, eher lächelnd zur Kenntnis genommen haben. Kurioserweise eroberte damit das aus dem ersten Vorlauf qualifizierte Trio auch das Final-Treppchen. Zwei Längen hinter diesem dicht beieinander liegenden Quartett sackte, auch dies nicht unbedingt erwartet, Coquin Bébé die fünfte und letzte Prämie vor Dante Boko und Pastore Bob ein, der viel Schwung beim Umkurven des müden Lexus Dream verlor.
Sweden-Cup - Finale - (Gruppe II int., UET-Masters-Serie)
1640m Autostart, 1.115.000 SEK
1. Queer Fish 09,7 Ulf Eriksson 474
10j.br. Wallach von Varenne a.d. Gambari von Victory Dream
Be: Stall Träff, Lindqvist & Andersson; Zü: Menhammar Stuteri; Tr: Magnus Träff
2. Chief Orlando 3. Cyber Lane 4. Arazi Boko 5. Coquin Bébé 6. Dante Boko 7. Pastore Bob 8. Lexus Dream 9. Ua Huka |
09,8 Björn Goop 09,8 Johan Untersteiner 09,8 Alessandro Gocciadoro 10,1 Jorma Kontio 10,1 Adrian Kolgjini 10,3 Peter Untersteiner 10,4 Ari Moilanen 10,5 Rene’ Legati |
93 23 92 189 37 98 133 708 |
Sieg: 474; Richter: Kampf Hals - ½ - Hals - 2½ - Hals; 9 liefen
Zw-Zeiten: 07,9/500m - 09,4/1000m - 10,3/letzte 500m
Wert: 600.000 - 300.000 - 125.000 - 60.000 - 30.000 SEK
Rennvideo: https://www.youtube.com/watch?v=K90Q-R5eY48
Sweden Cup - die Vorläufe
Cyber Lane locker vorneweg
Nichts, aber auch gar nichts deutete in den drei Vorläufen, aus denen sich die jeweils besten Drei fürs Finale qualifizierten und die in sehr ähnlichen Zeiten gewonnen wurden, auf den Endlauf-Schocker hin, obwohl beileibe nicht alles nach Plan lief. Das galt nicht für Elimination 1, in der Cyber Lane, für 1,3-fache Sieg-Odds zu haben und einer der Vorausfavoriten auf den Gesamtsieg, mit eiserner Faust regierte und im vierten Anlauf seinen ersten Saisontreffer markierte.
Dem wieselflink beginnenden Derby- und Breeders‘-Crown-Sieger 2017 servierte Johan Untersteiner mit der „1“ sein Lieblingsrennen von der Spitze, und der Raja-Mirchi-Sohn bedankte sich, unterwegs nie ernsthaft gefordert, mit einem ganz leichten Halbe-Länge-Erfolg vor Chief Orlando. Mit dem Norweger hatte Björn Goop nur so lange kräftig gekurbelt, bis er den Orlando-Vici-Sohn in der ersten Kurve ganz bequem im Windschatten des Tempomachers vor dem einmal mehr eine schwache Vorstellung gebenden Hesiod, 2018 Sieger im Großen Preis von Deutschland, und Vanesia EK einparken konnte. Einzig der mit dem bald in die Todesspur lancierten Michelangelo Ås eine ideale Lokomotive ergatternde Queer Fish stellte seine letzten Auftritte klar in den Schatten und krallte sich mit viel Mumm zwei Längen zurück mit identischem Vorteil zur Vierten Vanesia EK das dritte Final-Ticket. (Foto: hevosurheilu.fi)
Sweden Cup, (int., ab vierjährig)
1640m Autostart, 197.000 SEK
Wert: 100.000 - 50.000 - 25.000 - 13.500 - 8.500 SEK
1. Vorlauf
1. Cyber Lane 10,9 Johan Untersteiner 13
6j.hlbr. Wallach von Raja Mirchi a.d. Sybaris Hanover von Cantab Hall
Be: Levaux AB; Zü: Prestera International AB; Tr: Johan Untersteiner
2. Chief Orlando 3. Queer Fish 4. Vanesia EK 5. Michelangelo Ås 6. Probo OP 7. Hesiod |
11,0 Björn Goop 11,2 Ulf Eriksson 11,3 Pietro Gubellini 11,5 Örja Örjan Kihlström 11,5 Wilhelm Paal 11,5 Ulf Ohlsson |
49 584 496 72 269 494 |
Sieg: 13; Richter: leicht ½ - 2 - 2 - 1 - k.Kopf; 7 liefen
Zw-Zeiten: 08,6/500m - 11,7/1000m - 09,0/letzte 500m
Dante wie in alten Tagen
War in Vorlauf 2 der Sieg von Dante Boko für 36:10 keineswegs unerwartet, so kam’s hinter dem weitgereisten, seinen 98. Auftritt wie ein junger Hüpfer absolvierenden Going-Kronos-Sohn knüppeldick. Obwohl er wie eine Rakete beginnen kann, hielt sich Adrian Kolgjini mit ihm sehr zurück - und das war Gold wert. Wie zuvor Johan Untersteiner riss Björn Goop mit Chianti an der „1“ rigoros das Zepter an sich, musste dafür aber schon einiges investieren, um den im ersten Bogen bis zur Disqualifikation galoppierenden Dream de Lasserie und Dante Boko abzuwimmeln, der nach 500 Metern Todesspur in Stoneisle Ocean eine hochwillkommene Lokomotive vor die braune Nase gesetzt bekam. Außen folgten Charrua Forlan und und Ua Huka, nach innen hinter Chianti hatte sich Coquin Bébé verkrümelt.
Bis 500 Meter vorm Ziel bewies Kolgjini junior eisernes Sitzfleisch. Dann musste er raus, weil Charrua Forlan aufzurüsten begann und fast gleichzeitig Stoneisle Ocean schwer den Anker warf. Durfte Goop zu Beginn der Zielgeraden auf den Ehrenplatz hoffen - Dante Boko hatte ihn rasch am Schlafittchen und brauste nach zwei, drei energischen Aufforderungen zum 27. Karriere-Sieg davon -, so musste der zwölffache Schweden-Champ bald erkennen, dass der von seinen Eltern gezüchtete Scarlet-Knight-Sohn, 2018 Derby-Zweiter, wie ein guter Wein noch reifen muss, um in der Erwachsenen-Liga auf diesem Niveau Fuß zu fassen. Die Kopf an Kopf fightenden Coquin Bébé und Ua Huka ließen ihn ebenso zügig links liegen wie der das Finale lediglich um eine halbe Länge verpassende vorjährige Vorlauf-Sieger und Final-Vierte Charrua Forlan. (Foto: sulkysport.se)
2. Vorlauf
1. Dante Boko 10,7 Adrian Kolgjini 36
9j.br. Wallach von Going Kronos a.d. Margherita Rosa von Abo Volo
Be: Stall be the Best; Zü: Annemanna AB; Tr: Adrian Kolgjini
2. Coquin Bébé 3. Ua Huka 4. Charrua Forlan 5. Chianti 6. Stoneisle Ocean Dream de Lasserie |
10,9 Jorma Kontio 10,9 Rene’ Legati 11,0 Emilia Leo 11,3 Björn Goop 14,8 Tomi Haapio dis.r. Romain Derieux |
210 182 40 58 557 27 |
Sieg: 36; Richter: leicht 2 - k.Kopf - ½ - 2½ Längen; 7 liefen
Zw-Zeiten: 08,3/500m - 10,0/1000m - 11,6/letzte 500m
Vorlauf 3 für Finnland
Im 3. Qualifier nutzte Ari Moilanen die „1“ ebenfalls konsequent zu einem letztlich etwas unerwartet von Erfolg gekrönten Run von der Spitze, die ihm weder der alte Haudegen Arazi Boko, der bald in sein Fahrwasser dirigiert wurde, noch Eldorado B. streitig zu machen vermochten. Dafür musste der erst zum dritten Mal außerhalb der Heimat antretende finnische Derby-Zweite 2018 Lexus Dream mit 1:07,8 das zügigsten erste Drittel aller Vorläufe aufs Tapet hämmern und konnte dann das Tempo herausnehmen.
Im anschließenden Paarlaufen, aus dem sich Angle of Attack nach 400 Metern als Letzter der Sieben im Galopp abgemeldet hatte, saß Generaal Bianco als innerer Dritter rettungslos fest und vermochte seine Speed-Kapazitäten nie in die Waagschale zu werfen, weil außen Eldorado B., Target Kronos und Pastore Bob die Bude zu lange zuhielten. Dem schnellen Pastor blieb es vorbehalten, im Scheitel der letzten Biege in dritter Spur aktiv zu werden, doch näher denn auf einen „Kopf“ an den eher sicher denn nach Kampf obsiegenden Lexus Dream kam auch er nicht heran. Arazi Boko musste sich streng innen für Platz drei und damit die Chance auf die Titelverteidigung kein Bein ausreißen. (Foto: hevosurheilu.fi)
3. Vorlauf
1. Lexus Dream 10,7 Ari Moilanen 99
5j.schwbr. Wallach von Lexus Font a.d. Lovely Dream v. Coktail Jet
Be: Toni Lasila & Tony Rytkölä, FI; Zü: Toni Lasila, FI; Tr: Markku Nieminen
2. Pastore Bob 3. Arazi Boko 4. Eldorado B. 5. Generaal Bianco 6. Target Kronos Angle of Attack |
10,7 Johan Untersteiner 10,9 Alessandro Gocciadoro 11,0 Torbjörn Jansson 11,1 Peter Untersteiner 11,5 Adrian Kolgjini dis.r. Robert Bergh |
56 19 70 64 344 136 |
Sieg: 99; Richter: sicher Kopf - 1¼ - 1½ - Kopf - 3 Längen; 7 liefen
Zw-Zeiten: 07,8/500m - 10,1/1000m - 11,8/letzte 500m
Tor durch „Conni“
Stets sehr präsent beim Elitloppet-Meeting ist Conrad Lugauer. Sein heuriges Pfund war der im Januar von Ulrich Mommert erworbene Norton Commander, der in der Klass I seinem Status als 29:10-Favorit vollauf gerecht wurde. Mit der „3“ vermochte der Fuchs mit der breiten Blesse nicht allzu viel anzufangen und musste andere sich um die Spitze streiten lassen. Als die Sachlage zugunsten Mr. Clayton J.F.s geklärt war, machte Lugauer Dampf und wurde von Örjan Kihlström in Front gelassen. In beeindruckendem Stil erledigte der auf dem Helenenhof von Arne Frahm (Foto: privat) gezüchtete Gift-Kronos-Sohn den Rest des 2140 Meter weiten Weges und schnappte sich nach 1:11,1 - so eilig hatte es noch kein deutscher Fünfjähriger über die Mitteldistanz - überlegen drei Längen vor Steen Juuls Victory Island für den 11. Sieg aus 20 Versuchen mit 250.000 Kronen den höchsten Scheck der Karriere. „Ein unglaubliches Gefühl, vor dieser Kulisse zu fahren. Wenn Norton Commander in Front kommt, ist er wie ein Formel-I-Auto zu steuern“, schwärmte Lugauer, für den dies bereits der 39. Erfolg als Fahrer bzw. 54. als Trainer im laufenden Jahr war.
Dem wollte mit Heart of Steel ein Holländer nicht nachstehen, der seine Hausaufgaben in der anschließenden Silverdivisionen in ähnlicher Manier erledigte, wobei ihm frühe Fehler Hawk Cliffs und Varieta Luis‘ prima in den Plan spielten. 400 Meter brauchte Peter Untersteiner, um den Cantab-Hall-Son aus Zucht und Besitz von Michel de Bruyn bzw. der Merwestaal Moerdijk BV nach vorn zu wuchten. Dort ließ er sich bis zum Ziel auch von Global Trust nicht vertreiben, mit dem Jorma Kontio nach einer Runde dem Platz im zweiten Paar außen Ade gesagt und sich an seine Seite gelegt hatte. 1½ Längen voraus bekam Heart of Steel für seinen 1:11,8/2140m-Sieg, den neunten insgesamt und fünften in Untersteiners Regie, der ihn im August 2018 übernommen hat, 300.000 Kronen gutgeschrieben. „Entwickelt er sich weiter wie bisher und legt noch eine Sekunde zu, dann starten wir nächstes Jahr am letzten Mai-Sonntag“, träumte der gebürtige Österreicher öffentlich und meinte damit nichts Geringeres als den Elitloppet, „er war heute sehr ruhig, entspannt und geschmeidig zu fahren und legte genau dann einen Zahn zu, als es darauf ankam.“
Goops Maßarbeit
Nachfolgerin von Elitloppet-Starterin Double Exposure in der an Torbjörn Janssons Lady Snärt erinnernden Sto-Eliten wurde zur Freude der Schweden ein Eigengewächs. Mellby Free profitierte zum Einen von frühen Fehlern Viscarda Jets und E L Fitzgeralds, zum Anderen von einer ausgefuchsten Fuhre Björn Goops, der die vorjährige StoChampionatet- und Breeders‘-Crown-Siegerin perfekt im Rücken der durch die Außenspur pflügenden Shadow Gar untergebracht hatte. 300 Meter vorm Ziel an die frische Luft beordert, musste das „Homebred“ des Stalles Mellby Gard unter den gewohnt energischen Hilfen Goops bis zum Pfosten alles geben, um die vom Fleck weg führende zehnjährige Peace of Mind in die Knie zu zwingen und den elften Sieg aus lediglich 16 Versuchen samt 250.000 Kronen in die Scheuer zu bringen. (Foto: travronden.se)
Lady Snärts Lopp - Sto-Eliten - (int., Stuten)
1640m Autostart, 505.500 SEK
1. Mellby Free 10,7 Björn Goop 38
5j.dklbr. Stute von Muscle Hill a.d. Mellby Ticket von Windsong’s Legacy
Be / Zü: Stall Mellby Gård AB; Tr: Björn Goop
2. Peace of Mind 3. Elite du Ruel 4. Club Nord Elit 5. Shadow Gar 6. Odessa Celeber 7. Callela Lisbeth 8. E L Fitzgerald 9. Viscarda Jet |
10,8 Alessandro Gocciadoro 11,0 Franck Anne 11,0 Tapio Perttunen 11,1 Pietro Gubellini 11,2 Örjan Kihlström 11,6 Ari Moilanen 14,5g Olli Koivunen 19,3g Jorma Kontio |
43 171 780 30 139 274 382 66 |
Sieg: 38; Richter: Kampf ½ - 2 - Kopf - ½ - ¾ Länge; 10 liefen (NS Hillary Queen / schlechte Blutwerte)
Zw-Zeiten: 09,5/500m - 11,9/1000m - 08,8/letzte 500m
Wert: 250.000 - 125.000 - 62.500 - 31.500 - 18.500 - 11.000 - 7.000 SEK
Ein Unsichtbarer mit dem längsten Atem
Den Langstrecken-Knüller der drei tollen Tage hatte sich der Veranstalter wie üblich fürs letzte V75-Rennen aufgehoben. Im Harper Hanovers Lopp für die Supersteher, dessen Ausschüttung von 955.000 auf 1.800.000 Kronen fast verdoppelt wurde und der damit viel wertvoller war als das Sweden-Cup-Finale, zeigte sich einmal mehr, wie schwer es für die Zulagenpferde mittlerweile geworden ist, gegen feurige Kleinverdiener auf den drei Runden bis zu 40 Meter Handicap aufzuholen. Waren zum Abschluss der V75-Wette die Superreichen im Vorjahr an Platon Face gescheitert, so behielt diesmal Eelis in 1:13,1/3140m - der identischen Zeit wie der „Philosoph“ 2018 - die Nase vorn. Da konnte Handsome Brad, dessen Umfeld nach dem Triumph im Copenhagen Cup lange mit dem Elitloppet geliebäugelt hatte, kurbeln, so viel Carl Johan Jepson und Trainer Ulf Stenströmer wollten: Erstklassige 1:12,5 waren bei 40 Meter Zulage auf den Enjoy-Lavec-Sohn eben zu wenig, um mehr als den mit üppigen 445.000 Kronen versüßten Ehrenplatz zu ergattern.
Dabei hatte der Brad-de-Veluwe-Sohn, nach zwei Runden vor On Track Piraten als Fünfter der Außenspur hinter Ragazzo da Sopra, Cyrius d’Ariane, dem immer wieder zwischen zweiter und dritter Spur pendelnden, im Schlussbogen springenden Favoriten C D und Canula den Sieg schon vor Augen. 700 Meter vorm Ziel in Spur drei beordert, rückte der Dunkelbraune zügig zum vorderen Duo auf und erledigte den nach 500 Metern sich vor Outstanding, Ronzon Face und Eelis ins Kommando setzenden Magic Cash ebenso zackig wie Ragazzo da Sopra. Zwei Längen Vorsprung brachte der Sechsjährige auf die Zielgerade mit, wo On Track Piraten noch immer im hinteren Mittelfeld herum lungerte. Nichts wurde es jedoch mit dem 13. Sieg „lifetime“ - dafür hatte Eelis, den Olli Koivunen unterwegs unsichtbar gemacht hatte und der auf kürzesten Wegen alles auf den Punkt genau passend fand, zu viele Reserven. (Foto: solvalla.se)
Der Wallach, in dessen aktuellem Formenspiegel nichts auf einen solchen Coup hinwies und der demzufolge als zweite Nurmos-Farbe für stolze 251:10 zu haben war, flog verblüffend leichtfüßig über Handsome Brad hinweg zum siebenten Karriere-Sieg, der sein Konto von 680.300 auf 1.580.300 Kronen explodieren ließ und Timo Nurmos‘ weiterhin erstklassige Stallform untermauerte. Platz drei holte Eelis‘ steter Schatten Jet Voice sehr deutlich vor Ragazzo da Sopra, dem die Todesspur mächtig an die Nieren ging. On Track Piraten biss beim 148. Start bis zum Schluss brav die Zähne zusammen, Das reichte zu Rang fünf vor den knapp hinter ihm einkommenden Whipped Eggs, den ein Patzer im ersten Bogen ans Ende des Pulks geworfen hatte, und Outstanding, der als glückloser Siebenter nicht nur im entscheidenden Moment hinter dem nachlassenden Magic Cash in der Falle saß, sondern sich zudem den zweifelhaften Titel des „Besten ohne Prämie“ anheften durfte.
„Das war Maßarbeit von Olli, der sich als Nachwuchsmann immer mehr profiliert“, jubelte Züchter, Trainer und Mitbesitzer Timo Nurmos, „Eelis ist nach meinem Großvater mütterlicherseits benannt. Der Wallach kann gut starten und ist auf längeren Distanzen perfekt aufgehoben; genau deswegen hab‘ ich ihn eingeschrieben.“ „Vom Sieg hab ich nicht mal geträumt. Ich dachte, in diesem Klassefeld wäre Platz fünf oder sechs großartig, aber dann lief es, wie man sich einen Matchplan nur wünschen kann: Wir kamen auf der letzten Überseite problemlos hinter Magic Cash weg in Spur zwei, konnten uns dann an Handsome Brad koppeln - da dachte ich, wir würden hinter Jepsons Pferd Zweiter. Als ich die Zaumkulissen zog, ging ein Ruck durch Eelis, als ob der darauf nur gewartet hätte. Dieser Sieg vor einer solch grandiosen Kulisse ist der mit Abstand wertvollste meiner Karriere“, sprudelte es aus dem 23-jährigen Koivunen heraus. (Foto: paris-turf.com)
52. Harper Hanovers Lopp (Gruppe II int.; UET-Masters-Serie; ab dreijährig)
3140m Bänderstart; jeweils 20m Zulage ab 700.001 bzw. 1.600.001 SEK; 1.800.000 SEK
1. Eelis 3140 13,1 Olli Koivunen 251
5j.br. Wallach von Enjoy Lavec a.d. Mazurka Lavec von Viking Kronos
Be: Stall Tagebernhard AB & Svante Racing KB; Zü / Tr: Timo Nurmos
2. Handsome Brad 3. Jet Voice 4. Ragazzo da Sopra 5. On Track Piraten 6. Whipped Eggs 7. Outstanding O. 8. Balfour 9. Cyrius d’Ariane 10. Magic Cash 11. Canular 12. Ronzon Face Pacific Face C D Son of God |
3180 12,5 Carl Johan Jepson 3160 13,0 Lars Anvar Kolle 3160 13,4 Björn Goop 3180 13,0 Rikard Skoglund 3140 14,0g Per Lennartsson 3140 14,0 Erik Adielsson 3180 13,3 Robert Bergh 3140 14,4 Tapio Perttunen 3140 14,9 Jorma Kontio 3180 14,0 Åke Svanstedt 3140 15,2 Ulf Ohlsson 3160 hdF Giuseppe Lubrano 3160 dis.r. Joseph Verbeeck 3180 dis.r. Örjan Kihlström |
45 901 152 127 78 570 606 129 125 168 1317 793 48 63 |
Sieg: 251; Richter: überlegen 4 - 2 - 5 - 1 - ½ - ½ - 1 Länge; 15 liefen
Zw-Zeiten: 16,1/500m - 14,3/1000m - 12,7/1500m - 13,7/2000m - 09,9/letzte 500m
Wert: 900.000 - 450.000 - 225.000 - 108.000 - 72.000 - 45.000 SEK
V75-1 (Sto-Elit.): V75-2 (Diam.-Sto): V75-3 (Brons): V75-4 (Klass II): V75-5 (Klass I): V75-6 (Silver): V75-7 (Harper): |
Mellby Free / Björn Goop 38 A’Nana de Bohem / Oskar Andersen 668 Bucks to Burn / Örjan Kihlström 72 Viking Brodde / Örjan Kihlström 120 Norton Commander / Conrad Lugauer 29 Heart of Steel / Peter Untersteiner 64 Eelis / Olli Koivunen 251 |
Umsatz V75: 117.348.455 SEK
1. Rang: 3 Systeme à 10.170.199 SEK
2. Rang: 22.282 SEK
3. Rang: 820 SEK
Umsatz Top-7 (Klass I): 1.855.645 SEK