Senioren-Kränzchen im strömenden Regen
10. März 2025

Eigentlich besitzt die Côte d’Azur zu dieser Jahreszeit eine Schönwettergarantie. Am Sonntag jedoch regnete es gnadenlos. Entsprechend weich und keinesfalls rekordverdächtig präsentierte sich daher die Piste von Cagnes-sur-Mer, auf die Vernissage Grif bei seinem Vorjahressieg im Grand Critérium de Vitesse mit 1:08,1 noch einen famosen Europarekord getrommelt hatte.

Nicht nur der Italiener fand so gar keinen Geschmack an den Bedingungen und war schon vor dem "Ab" wie Trainingsgefährtin Dali Prav und Knockonwood nicht zum Traben zu bewegen. An die Spitze stürmte Alrajah One, hinter dem Gabriele Gelormini aber rasch signalisierte, einem Angreifer Platz zu machen. Anthony Barrier ließ sich nicht lange bitten und übernahm auf der Gegenseite mit "Comebacker" Etonnant das Kommando.

An seine Seite schob sich nun Emeraude de Bais, die Franck Nivard zunächst innen versteckt hatte. Die beiden Elfjährigen, die noch bis Ende Oktober in Frankreich Rennen laufen dürfen, bogen auch Kopf an Kopf auf die lange Zielgerade. Dort erfolgte der Angriff des 18:10-Favoriten Go On Boy, der sich nach passablem Start lange im Mittelfeld getummelt hatte.

Richtig zwingend wirkte der Prix-de-France-Sieger allerdings nicht und als Romain Derieux etwas energischer nachfragte, reagierte Go On Boy prompt mit einem Fehler. Weitaus frischer marschierten die beiden Senioren, vor allem Emeraude de Bais, die durch den Regeln stiefelte, dass es eine wahre Freude war, den Widerstand von Etonnat mühelos brach und nach zwei Ehrenplätzen im Sprintklassiker endlich zum ersten Gruppe-I-Treffer ausholte.

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Foto: letrot.com

Mit der Repeat-Love-Tochter gewann erstmals seit 2012 (Santa Rosa France) wieder eine Stute an der Côte d’Azur. Dass ihre Siegerzeit von 1:10,7/1609 Meter die langsamste seit den 1:11,3 von Timoko vor zehn Jahren war, war natürlichen den widrigen Umständen geschuldet und tat dem Jubel des Teams um Trainer Benjamin Goetz keinen Abbruch.

Strahlen sah man auch Richard Westerink, der für den Mut, Etonnant nach seiner langen Auszeit (seit dem Prix Bourbonnais 2023 nur ein Start) gleich in ein derartiges Monstenrennen zu werfen, mit dem Ehrenplatz belohnt wurde. Zuvor musste der Sieger des Jahres 2022 allerdings noch eine Gangart-Überprüfung überstehen.

Dritte wurde die unverwüstliche Ampia Mede SM, die im Finish ebenso hart (aber ungestraft) einstecken musste wie USA-Rückkehrer Alrajah One, der Dylan Dog Font so eben abwehrte.

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Video: https://www.letrot.com/courses/2025-03-09/601/7

Lasbeker Oscar L.A. überrascht

Im vergangenen August hatte Alessandro Gocciadoro nicht nur Schampus übernommen, sondern auch dessen Lasbeker Stallgefährten Oscar L.A. Es dauerte bis zu diesem Sonntag, bevor der neue Trainer erstmals selbst in den Sulky des schwedischen Langstrecken-Spezialisten stieg. Ausgeguckt hatte man sich den Prix de Rome Tor di Valle (49.000 Euro), ein Course B für Acht- bis Elfjährige bis 408.000 Euro Gewinnsumme, in das Oscar L.A. mit seinen 360.000 Euro optimal hineinpasste.

Italiens Champion schonte den 119:10-Außenseiter eine Runde lang im fünften Pärchen innen, nutzt dann die erste Gelegenheit zum Wechsel in die zweite Spur, um im vorletzten Bogen sogar in der dritten aktiv zu werden. Rasch stieß Oscar L.A. an die Seite des Piloten, ließ das Tempo nun nicht mehr abflauen und eroberte in der Distanz schnell einen Vorteil.

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Foto: letrot.com

Erst als auf den letzten Metern des endlosen Einlaufs außen Hudo du Ruel mit Romain Derieux bedrohlich aufzog, musste Alessandro Gocciadoro seinen Schützling an den Ernst der Lage erinnern, verteidigte jedoch letztlich sicher den Vorsprung einer halben Länge. In 1:13,5/2925 Meter erhöhte der Lasbeker sein Konto um 22.050 auf 385.337 Euro.

Video: https://www.letrot.com/courses/2025-03-09/601/4

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