Umgehende Revanche
11. April 2019
frankreich

Jene, die noch keine 62.000 Euro ihr Eigen nannten, hatten im Prix Atlas 2100 Meter lang Gelegenheit, ihr Konto um Teile der ausgelobten 70.000 Euro mehr oder weniger erheblich aufzubessern. So offen, wie es auf dem Papier für die „turfistes“ aussah - minütlich wechselte die Favoritenrolle zwischen Gospel Pat und Gamble River, fünf der neun Aspiranten notierten im zweistelligen Bereich -, so knapp ging es auf dem schwarzen Sand des Plateau de Gravelle zwischen den beiden Protagonisten des Wettmarkts zu, für die die Taktik unterschiedlicher nicht hätte sein können.

Von der „5“ machte Yoann Lebourgeois dem Hünen Gospel Pat sofort Beine und scheuchte ihn mit einigem Aufwand gegen Gassman d’Essa und Gilmour nach 300 Metern in Front, wobei die ersten 600 Meter in 1:09,5 nicht von schlechten Eltern für die Jungspunde waren. Den dagegen geradezu schmalbrüstigen Gamble River, Gospel Pat beim letzten Aufeinandertreffen knapp unterlegen, brachte François Lagadeuc von der „9“ verhalten als Vorletzten ab. In dritter Linie koppelte er sich an Gordon Flash und drückte, als der an Gaston du Roc vorbei in Spur zwei herunterkam, das Gaspedal kräftig durch. Lebourgeois hatte nichts dagegen, 700 Meter vorm Ziel das Kommando an den Un-Mec-d’Héripré-Sohn abzutreten und hinter ihm auf seine Chance zu lauern, die eingangs der Zielgeraden mundgerecht kam. Drei Längen vor dem von Galactic ins Ziel geführten Rest, aus dem Gordon Flash nach dem Kraftakt völlig von der Bildfläche verschwand, hielt Gamble River den seinen sehr viel besser durch und widerstand dem unermüdlich angreifenden Gospel Pat für den vierten Treffer aus neun Starts um einen „Hals“, was sein Konto auf 86.000 Euro streckte.

Prix Atlas (nat., dreij. Hengste & Wallache, keine 62.000 Euro)
 2100m Autostart, 70.000 Euro
 1.    Gamble River    13,1    François Lagadeuc    32    
     3j.br. Hengst von Un Mec d‘Héripré a.d. Olga de la Grenne von Viking’s Way
    Be / Zü: Gérard Manzi; Tr: Sébastien Guarato

2.    Gospel Pat 

3.    Galactic 

4.    Garibaldi 

5.    Gladiateur Turgot

6.    Gassman d’Essa

7.    Gaston du Roc

8.    Gilmour

9.    Gordon Flash

13,2    Yoann Lebourgeois    

13,4    Matthieu Abrivard    

13,6    Jean-Philippe Monclin    

13,7    Franck Nivard   

13,7    Anthony Barrier

13,8    Patrice Toutain    

14,2    Mathieu Mottier    

16,1    Eric Raffin    

33

76

82

110

270

310

440

67

Sieg: 32; Richter: Kampf Hals - 3 - 2½ - 1 - k.Kopf - 1 Länge; 9 liefen
 Zw-Zeiten: 09,5/600m - 10,6/1100m - 13,2/1600m
Wert: 31.500 - 17.500 - 9.800 - 5.600 - 3.500 - 1.400 - 700 Euro

Link zum Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-04-09/7500/2

Emilion
1. Emilion

Auf PMU-Reisen war mal wieder Michael Nimczyk - diesmal ins verregnete belgische Mons. Mit Emilion dümpelte Deutschlands Goldhelm vom Fleck des Prix Dinslaken weg als Laternenträger des Siebener-Feldes herum. Nach 1100 Metern nahm Nimczyk die Sache ein wenig ernster, sauste über Spur drei an die Flanke des Leaders Joy Rider de Yh und begann ihn 500 Meter vorm Ziel nachhaltig zu massieren, was das Feld sprengte und vor allem Co-Favorit Vaduz Wise As abhängte. Auf der Zielgeraden band Emilion den Sack entschlossen zu. Nur mit den Händen gefahren, wurde er 1½ Längen voraus für den siebenten Sieg „lifetime“ nach 1:13,6 /2300m um 2.016 Euro reicher, was der Toto mit 17:10 honorierte.

Im durch drei Absagen, darunter jene von Mister Ed Heldia, auf sechs Teilnehmer geschrumpften Prix de Gelsenkirchen (2850m; 6.000 Euro) für Kandidaten bis 100.000 Euro Gewinnsumme war für Mike Lenders‘ erstmals seit dem Ehrenplatz in der Breeders Crown am 23. September wieder vorgestellte Voyage d’Amour mit einem Startfehler sofort Schluss. Eine Klase für sich war Gina Schermer, mit der sich Hollands Champion Rick Ebbinge nach einigem Hin und Her bis zum Schlussbogen von Eagle B Butcher den Weg weisen ließ und ihn dann abkanzelte, wie es sich für eine 13:10-Favoritin gehört: mit acht Längen.

3. Avana Jet

Im 1500 Kilometer entfernten Stockholm überzeugte wenig später Thorsten Tietz‘ einzige Starterin Avena Jet, obwohl sie mit Rang drei die schlechteste Platzierung ihrer nunmehr vier Starts umfassenden Laufbahn eintrabte. Die einzige Dreijährige des Elferfeldes entpuppte sich schon vor dem Start zur 1640-Meter-Aufgabe als sehr quirlig und munter, rauschte von der „3“ mit viel Pfeffer Ende der Startgeraden in Front, wobei sie Favorit Upload einen kapitalen Patzer abrang, und überließ nach 500 Metern Betting Rebel das Sagen. Als außen Stefan Söderkvist mit Bear my Name an ihre Flanke rückte, war die Falle zugeschnappt und sollte sich bis ins Ziel auch nicht mehr öffnen, so dass die gebürtige, bislang ausschließlich in Schweden gestartete Italienerin „volle Backen“ die Linie als Dritte passierte. Zum Trost gab’s 15.000 Kronen, eine neue Bestmarke von 1:14,8 und die Erkenntnis, dass die kapitale schwarzbraune Maharajah-Tochter nach diesem Rennen für die Moral für weitere Jahrgangsaufgaben gut gerüstet ist.

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