V 75: Feurige Jungspunde
02. Juli 2019
V75

Nach dem Motto „Damen haben den Vortritt“ war zunächst die weibliche Generation 2016 gefragt, von der Mascate MatchThorsten Tietz‘ Einschätzung vom 19. März bestätigte. „Da hat Avena Jet gegen einen Düsenjäger verloren. Ich hätte nie gedacht, dass bei 1:15er Tempo noch jemand an meiner Schwarzbraunen vorbeilaufen könnte - aber diese Mascate Match ist an uns vorbeigedüst, als ob Avena stillstünde“, hatte er nach jener Watsch’n gesagt.

Pekka Korpis Braune hatte überhaupt nur einen ihrer bislang sieben Auftritte nicht als Primadonna beendet, wurde gegen drei weitere Vorlaufsiegerinnen auf den Favoritenschild gehoben und dieser Einschätzung in einem gnadenlosen Run vorneweg vollauf gerecht. Am Start setzte der 69-jährige aufs frühe Gehen, musste aber einen geharnischten Angriff Ies Elisabets parieren, die die Nase eingangs der ersten Kurve um mehr als eine halbe Länge in Front steckte, als sie aus dem Takt kam. Nach diesen frühen Muskelspielen regierte Mascate Match unbehelligt vor Award Kronos, Scarlet Hello, Visual Condition und Dontlooseallmoney, während Mattias Djuses Rechnung gar nicht aufging.

Der Nachwuchstrainer hatte für seine heuer bei fünf Starts uneinnehmbare Festung Zolly freiwillig Nummer „9“ und damit Startreihe zwei gewählt. Wohl mit dem Hintergedanken, sich in unmittelbarer Nähe der Vorlaufsiegerinnen ein windschattiges Plätzchen zu suchen, um daraus eiskalt zuzuschlagen. Einen Strich durch die Rechnung machte ihm Lutfi Kolgjini, der Zolly unmittelbar nach dem Ab resolut beiseite drängte (10.000 SEK Buße für „Ludde“), so dass die Beiden als Vorletzte und Letzte in der von Global Amazone vor Global Anarchy, Boxer Shrimp und Grande Diva Sisu beackerten Außenspur unterkamen.

mascatematch

Nach einer Runde gab Djuse seiner Stute die Sporen und bekam für Spur drei in der „Großen Dame“ des Gestüts Sisyfos bald das gewünschte Zugpferd. Dies alles scherte Korpi wenig, der 350 Meter vorm Ziel ein letztes Mal am Gashahn bzw. der Zugwatte riss und dann weg war - im Ziel in neuer Rennrekordzeit (wobei zu bedenken ist, dass die Finals auf unterschiedlichen Pisten ausgetragen wurden) von 1:12,3 auf gepflegte acht Längen. Zolly immerhin packte ihren gerühmten Kampfgeist aus und kämpfte für den Ehrenplatz die bei dieser Höllenfahrt außen herum bärenstarke Global Amazone um eine Länge nieder. Die Amazone hatte ihrerseits zwei Längen vor Dontlooseallmoney nichts für die mit 250.000 Kronen belohnte Bronzemedaille zu fürchten. (Foto: sulkysport.se)

Der trockene Humor des alten finnischen Fahrensmannes, der fast alle großen Bahnen der Welt beackert und unzählige Gruppe-Rennen gewonnen hat: „Eines Tages werden wir mit ihr vielleicht richtig schnell unterwegs sein. Gut möglich, dass sie die Beste wird, die ich je trainiert habe. Extraklasse ist sie schon jetzt. Wie es weitergeht mit ihr, weiß ich momentan nicht. Gut möglich, dass sie erst zu den kurzen E3-Prüfungen in Bergsåker wieder angespannt wird.“

E3-Final (int.; dreij. Stuten)
2140m Autostart, 2.000.000 SEK
1.    Mascate Match*    12,3    Pekka Korpi    32
    3j.br. Stute von Muscle Mass a.d. Captivation von Cantab Hall
    Be: Raviiliga-Travliga HIFK, FI; Zü: Punkarin Hevostalli Ky & Mikkola Maini & Saku, FI; Tr: Pekka Korpi

2.    Zolly*   
3.    Global Amazone   
4.    Dontlooseallmoney   
5.    Scarlet Hello   
6.    Boxer Shrimp   
7.    Grande Diva Sisu*   
8.    Visual Condition   
9.    Global Anarchy   
10.  Darling Godiva   
       Award Kronos*   
       Ies Elisabeth   
13,0    Mattias Djuse   
13,1    Jörgen Westholm   
13,3    Jim Oscarsson   
13,4    Oskar Andersson 
13,4    Robert Bergh   
13,4    Per Nordström   
13,5    Rikard Skoglund   
13,7g  Joakim Lövgren   
13,9    Lutfi Kolgjini   
dis.r.   Örjan Kihlström   
agh.    Carl Johan Jepson   
41
516
1224
716
234
60
960
99
509
47
211

*Vorlaufsiegerinnen
Sieg: 32; Richter: überlegen 8 - Kopf - Kopf - 1 - ½ - Kopf; 12 liefen
Zw-Zeiten: 08,5/500m - 11,9/1000m - 12,9/letzte 500m
Wert: 1.000.000 - 500.000 - 250.000 - 120.000 - 80.000 - 50.000 SEK

Belker oder Bythebook? Aetos Kronos!

Viel gesprungen wurde bei den Hengsten und Wallachen, von denen lediglich sieben der zwölf Aspiranten die geforderten zwei Kilometer durchweg im Trab absolvierten. Erste Opfer des Fehlerteufels waren Guzz Mearas und Dontloosememate, die unmittelbar nach dem Start aus dem Ruder liefen. Einen ganz schlechten Tag hatte Belker erwischt. Bislang bei all seinen 13 Auftritten das Stellpferd für die Dreierwette und achtfacher Sieger, konnte er von Beginn an nicht mithalten, verlor mit jedem Meter ein paar Zentimeter, wurde aussichtslos angehalten und kann unmöglich fit gewesen sein.

Sein großer Gegenspieler Bythebook, mit dem er sich im Dezember Sieggeld und Pokal des Svenskt Uppfödningslöpningen hatte teilen müssen, war hingegen blendend aufgelegt. Erik Adielsson hatte nicht die geringste Mühe, sich mit dem Sohn des Halbpacers Googoo Gaagaa das Kommando vor Zola Key, Alien Kronos und I’m a Keeper zu sichern und bekam Ende der ersten Überseite mit Global Adventure einen Trainingskameraden zur Seite gestellt, der Criterion als äußerer Anführer ablöste. Die beiden Schützlinge Svante Båths, dessen Pferde bereits 13 E3-Finals für den in jeder Hinsicht schwergewichtigen Solvalla-Trainer unter Dach und Fach gebracht hatten, als „Controlettis“ vorn, dazu eine kernige Pace - allmählich wurde die Lage für den mit 37:10 knapp auf den Favoritenschild gehobenen Aetos Kronos ungemütlich, der hinter Ubiquarian Face im vierten Paar außen untergekommen war.

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700 Meter vorm Ziel beorderte Örjan Kihlström den Bold-Eagle-Sohn in Spur drei, durfte sich wenige Meter weiter bei Adrian Kolgjini bedanken, der ihn mit Ubiquarian Face noch ein Stück weiter nach außen schickte, ließ den Störenfried locker links liegen und hatte an der letzten Ecke Bythebook erreicht. Kurz zuvor hatte dessen Satellit genug „Abenteuer“ erlebt und sich im Galopp verabschiedet. Was folgte, war ein faszinierender Endkampf, bei dem sich die Waage spätestens Mitte der Zielgeraden zugunsten des Siegers der ersten Breeders-Course-Runde neigte. Es war ein Genuss, dem „Iceman“ bei der Arbeit zuzusehen, die in kaum merklichen Handzupfern bestand - schöne Grüße an Rudolf Haller; an der imaginären Linie war der Schwarzbraune eher sicher denn nach Kampf um einen Hals voraus und verbesserte bei seinem zweiten Million-Kronen-Ding binnen fünf Wochen den von ihm in besagtem Finale auf 1:11,9 gedrückten Mitteldistanz-Weltrekord für dreijährige Hengste um eine Zehntelsekunde.

Gezüchtet vom italienischen Gestüt Kronos, eingetragen ins schwedische Gestütbuch und trainiert von Halmstader Amerikaner Jerry Riordan, hat der Hengst nach dem dritten Karriere-Sieg 2.499.050 Kroen auf der Habenseite - und berechtigte Aussichten auf sehr viel mehr: „Es ist ausgesprochen selten, dass Du in solch einem hochkarätigen Jahrgangsrennen, bei dem in den Vorläufen ja schon kräftig aussortiert worden ist, mit einem Pferd über die vierte Spur die Gegner zum Kampf stellen kannst. Natürlich war er sehr gut, ja geradezu brillant. Bleibt er an Kopf und Körper gesund, hat er eine große Zukunft vor sich. Viel besser muss  er nicht mehr werden, um selbst in der Gulddivisionen mithalten zu können“, war Kihlström für ihn fast ungewöhnlich gesprächig. Der konsequente Run hinter Bythebook, der in allen Ehren unterlag, war vier Längen zurück für Zola Key Bronze wert.

E3-Final (int.; dreij. Hengste & Wallache)
2140m Autostart, 2.000.000 SEK
1.    Aetos Kronos    11,8    Örjan Kihlström    37
    3j.schwbr. Hengst von Bold Eagle a.d. Will of a Woman von Muscles Yankee
    Be: Team Snyder AB & Aetos Dios AB; Zü: Allev. Kronos, IT/SE; Tr: Jerry Riordan

2.    Bythebook*   
3.    Zola Key  
4.    Alien Kronos  
5.    Ubiquarian Face   
6.    Criterion   
7.    Guzz Mearas   
8.    Dontloosememate   
9.    I’m a Keeper   
    Global Adventure*   
    Belker*   
11,8    Erik Adielsson   
12,2    Björn Goop   
12,3    Markus Svedberg   
12,5    Adrian Kolgjini   
12,5    Rikard Skoglund   
14,0g  Johan Untersteiner   
14,2g  Jim Oscarsson   
15,8g  Leif Witasp   
dis.r.    Ulf Ohlsson   
agh.    Torbjörn Jansson   
48
443
893
227
360
39
1723
1959
97
43

*Vorlaufsieger
Sieg: 37; Richter: sicher Hals - 4½ - ¾ - 2 - Kopf; 11 liefen (NS Fort Knox / in Behandlung)
Zw-Zeiten: 09,8/500m - 12,9/1000m - 10,4/letzte 500m
Wert: 1.000.000 - 500.000 - 250.000 - 120.000 - 80.000 - 50.000 SEK

Explosive Merlot mit dem längsten Atem

15 gestandene Herren - eine Stute wagte sich nicht auf diese Distanz - zwischen Gagen von 517.050 (Elof Palema) und 17.911.288 Kronen (On Track Piraten) boten über die drei Runden des Mälarpriset Ausdauersport, nach dem die Stockerlplätze von je einem Vertreter jeder Startmarke besetzt waren. Erster Leader war Enzo Am, der sich nach 700 Metern von Actual Star ablösen ließ. Ihn verdrängte wenig später der behäbig in die Hufe gekommene Triomphe Ferm. Digital Ink / On Track Piraten innen und Mindyourvalue W.F. / Reckless außen bildeten die Schlusspaare, hatten jedoch früh den Kontakt zum Feld hergestellt.

Zur Hälfte des Weges versuchte sich Mindyourvalue W.F. in dritter Spur zu verbessern, doch mit Schmackes durchzudringen vermochte der Sechsjährige, der über Winter in Vincennes für viele Ausrufungszeichen gesorgt hatte, nicht. Als er für die Schlussrunde hinter dem die äußeren Chargen anführenden Pacific Face einparken durfte, hatte Robert Bergh schon reichlich Körner verpulvert und alle Register und Strippen gezogen, die möglich waren. Energischer rückte Explosive Merlot mit Reckless, On Track Piraten und Digital Ink im Schlepptau kurz darauf über die Frischluftspur an, aus der sie allesamt nicht mehr wegkommen sollten. Eingangs der Zielgeraden weiterhin vorn, quittierte der im Schlussbogen ein paarmal wackelnde Triomphe Ferm die Aufforderungen Carl Johan Jepsons mit einer Galoppade und war damit raus.

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Die Traumlage hinter seiner Lokomotive vermochte Reckless indes nicht in den bei 39:10 von den Meisten erwarteten Sieg umzumünzen. Trotz des anspruchsvolleren Verlaufs hielt Explosive Merlot für den 14. Sieg eisern durch, war damit der einzige dreistellige Ausreißer der V75-Wette und sprang für seinen Trainingsgefährten Mindyourvalue W.F. in die Bresche, der die Linie als brotloser Achter passierte. Noch ein Rang schlechter wurde in Piratens Fahrtenbuch eingetragen, der einmal mehr bewies, dass der Sommer nicht sein Ding ist. Augenscheinlich lässt Hans Strömberg den älteren Herren, der europaweit erstmals beim Sieg über Brad de Veluwe im Großen Preis von Deutschland 2012 hatte aufhorchen lassen, nach dem Motto „Der nächste Winter kommt bestimmt“ nur deshalb hin und wieder in der warmen Jahreszeit tanzen, um ihn nicht gänzlich aus dem Rhythmus zu bringen; für den Schwarzbraunen war’s der 151. Arbeitseinsatz. (Foto: travnet.se)

Mälarpriset - Gulddivisionen - (int.)
3140m Bänderstart, plus 20m ab 700.001, 40m ab 1.500.001 SEK; 776.000 SEK
1.    Explosive Merlot    3160    13,2    Per Lennartsson    112
    6j.br. Hengst von Explosive Matter a.d. Marion Merlot von Broadway Hall
    Be: P Sundströms Entreprenad AB; Zü: William Mulligan, US; Tr: Robert Bergh

2.    Reckless   
3.    Actual Star   
4.    Digital Ink   
5.    Doctor Doxey Zenz   
6.    Pacific Face   
7.    Enzo Am   
8.    Mindyourvalue W.F.   
9.    On Track Piraten   
10.  Super Zantos   
11.  O.P.Q.C.  
12.  My Dream Art  
13.  Raja Ribb   
14.  Elof Palema  
      Triomphe Ferm 
3180    12,9    Björn Goop   
3140    13,8    Jörgen Westholm   
3180    13,0    Nicklas Westerholm   
3160    13,4    Mathias Andersson   
3160    13,4    Giuseppe Lubrano   
3140    13,9    Per Nilsson   
3180    13,0    Robert Bergh   
3180    13,1    Örjan Kihlström   
3180    13,1    Ante Lisell   
3160    13,6    Markus Svedberg   
3140    14,3    Oskar Andersson   
3160    13,9    Tomas Pettersson   
3140    14,7    Erik Adielsson   
3140    dis.r.    Carl Johan Jepson   
39
87
585
743
123
269
46
81
764
697
503
479
677
 68

Sieg: 112; Richter: leicht 2½ - 1 - 1 - 2 - 2 - Hals; 15 liefen
Zw-Zeiten: 13,4/500m - 13,2/1000m - 14,3/1500m - 14,0/2000m - 14,6/letzte 500m
Wert: 400.000 - 200.000 - 92.000 - 42.000 - 22.000 - 12.000 - 8.000 SEK

Holte Per Lennartsson im Mälarpriset endlich seine erste V75-Schleife der laufenden Saison, so heimste der Italiener Rene‘ Legati bereits die dritte ein - allesamt dank Zalie Gar, die den Gegnern im Klass-I-Final wie schon zuvor in den Fyraåringseliten för Ston in Solvalla und Bjerke turmhoch überlegen war. Mit solch überragenden Resultaten vermochte die V75-Wette nicht Schritt zu halten, flossen doch lediglich 75 Millionen durch die Kassen. Das Gute am Reigen der Favoriten: Rang drei wurde mangels Masse nicht ausbezahlt; 16 Millionen Kronen warten bereits in der nächsten Ausspielung auf all jene, die sieben Richtige auf einen Schein zu bringen vermögen.

V75-1 (Brons):   
V75-2 (Klass II):   
V75-3 (E3-Sto): 
V75-4 (Guld):  
V75-5 (Klass I):  
V75-6 (E3-H & W):
V75-7 (Silver):   
Eelis / Björn Goop   
Falcon Am / Claes Sjöström   
Mascate Match / Pekka Korpi   
Explosive Merlot / Per Lennartsson   
Zalie Gar / Rene‘ Legati   
Aetos Kronos / Örjan Kihlström   
Bucks to Burn / Örjan Kihlström   
18
78
32
112
19
37
35

Umsatz V75: 74.912.195 SEK
1. Rang: 15.493 Systeme à 1.257 SEK
2. Rang: 28 SEK
3. Rang: Jackpot

Umsatz Top-7 (Klass I): 1.325.956 SEK

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