V75: Dem Favoritensterben den Garaus gemacht
18. Februar 2019

Propulsion gehörte zu seinen Opfern, Lionel, Zenit Brick, auch der Deutsche Jairo. Mit „Opa“ On Track Piraten blieb es einem jener Königsmörder vorbehalten, den Spuk zu beenden und den schwarzen Faden in überzeugender Manier zu kappen. Im Vorfrühling von Axevalla wurde er bei 6 Grad über Null seinem Ruf als Winter-Matador vollauf gerecht, schaffte beim 143. Start den 44. Sieg, der zugleich der 31. in einem V75-Rennen war, womit er seine eigene „warmblütige“ Bestmarke ausbaute, und unterstrich damit die alte Weisheit, wie höllisch scharf auch alte Kanonen zu schießen vermögen.

„Er ist so etwas wie ein Rolls Royce unter den Trabern“, schwärmte Rikard Skoglund, der ihn zum zweiten Mal in Händen hatte und ebenso oft in den Winner Circle bugsierte, „ich kenne ihn ja noch nicht so lange, aber es war Liebe auf den ersten Blick. Er ist in diesem Geschäft längst ein Vollprofi und macht vieles von allein. Ich bin da nur Passagier. Man träumt davon, hinter solch einem unkomplizierten Pferd sitzen zu dürfen - da können Sie jeden Fahrer Schwedens fragen“, brach der 29jährige aus Bergsåker, im letzten Jahr mit 138 Siegen als Achter erstmals in den Top Ten der schwedischen Fahrerliga gelandet, eine dicke Lanze für den elf Jahre alten Haudegen.

Zu Beginn des 2640 Meter weiten Weges sahen sie seelenruhig zu, wie Speed Delicious und West Wing im ersten Bogen das große Gebalge um die Führung mit einem Fehler quittierten. Mit viel Verve gelang es Lutfi Kolgjini, Target Kronos von der „6“ gegen Phantasm Soa, Västerboonthenews und Nimbus C.D. in Front zu wuchten, wogegen Timone EK überhaupt keine Bindung zur geforderten Gangart fand, mit dem ersten Meter wie auf heißen Sohlen rumeierte und gleichfalls die rote Karte sah. „OTP“ war außen hängengeblieben. Skoglund machte sich nach 500 Metern auf den Vormarsch, bekam ausgangs der zweiten Kurve von Lutfi Kolgjini (!) das Zepter überreicht und durfte zwei Abschnitte in gemütlichen 1:16 abbummeln, was dem Schwarzbraunen selbstredend bestens behagte.

Als äußerer Anführer produzierte sich der als schärfster Rivale ausgemachte Nimbus C.D. vor Elliot Coger und Platon Face, der für die Schlussrunde Spur drei eröffnete, wenig später durch einen kurzen Fehler aus dem Schwung kam und nach hinten entsorgt wurde. Das war das Signal für Björn Goop, selbst mit Västerboonthenews ganz außen nach dem Rechten zu sehen. Den sich ohne einen Handschlag seines Steuermanns um 3½ Längen aus dem Staub machenden „Piraten“ bekam auch er nicht zu packen, wohl aber um eine Nasenspitze Target Kronos. Eine Länge hinter diesen Beiden kreuzte ein Trio die Linie, aus dem sich Phantasm Soa einen Hauch stärker erwies als Gulddivisionen-Frischling Elliot Coger und Kadett C.D., der einstige Europachampion der Vierjährigen. Sein Zucht- und Trainingsgefährte Nimbus C.D. andererseits musste in der rasanten Endphase einsehen, dass beim vierten Auftritt nach 2½ Jahren Pause gegen diese Truppe durch die Todesspur nichts zu löten ist. Hinter Platon Face blieben ihm als Achtem nur 500 Kronen Antrittsprämie.

STL - Gulddivisionen - (int.)
2640m Autostart, 409.500 SEK
1.    On Track Piraten    15,0    Rikard Skoglund    18    
    11j.schwbr. Wallach von Kool du Caux a.d. Monrovia von Rite On Line
    Be: Stall Mörkermasse; Zü: Eva Koch-Eriksson, SE; Tr: Hans Strömberg
    Pflegerin: Martina Johansson

2.    Västerboonthenews

3.    Target Kronos

4.    Phantasm Soa    

5.    Elliot Coger    

6.    Kadett C.D.

7.    Platon Face    

8.    Nimbus C.D. 

       West Wing    

       Speed Delicious    

       Timone EK    

15,3    Björn Goop    

15,3    Lutfi Kolgjini    

15,4    Johan Untersteiner    

15,5    Stefan Söderkvist    

15,5    Carl Johan Jepson    

16,1g    Adrian Kolgjini    

16,3    Robert Bergh    

dis.r.    Ulf Ohlsson    

dis.r.    Nicklas Westerholm    

dis.r.    Thomas Uhrberg    

225

747

289

98

354

70

39

372

487

198

Sieg: 18; Richter: überlegen 3½ - k.Kopf - 1 - Hals - Kopf - 6 Längen; 11 liefen
Zw-Zeiten: 10,4/500m - 13,1/1000m - 16,2/1500m - 16,0/2000m
Wert: 200.000 - 100.000 - 50.000 - 26.500 - 17.000 - 10.000 - 6.000 SEK

Bärenstark, wie sich Västerbo Exact in der Silverdivisonen mit Thomas Uhrberg aus der steten Todesspur den vom Fleck weg den Takt vorgebenden Always on Time auf der Zielgeraden zur Brust nahm und verblüffend leicht zum Zuge kam. Hinter dem auf den letzten 150 Metern deutlich nachlassenden Leader, der auf Platz acht landete, saß Stepping Spaceboy in einer Falle, aus der es bis zum bitteren Ende und Platz sieben kein Entrinnen gab.

Mit Conrad Lugauers einzigem Starter Night Brodde versuchte sich Marc Elias in der abschließenden Klass I schneidig vorneweg und durfte lange auf den fünften Sieg für den Up-and-Quick-Sohn hoffen. Unbedrängt seine Kreise ziehend, reichte es dann doch nicht gegen Favorit Vlad del Ronco, den Björn Goop in bewährt wuchtiger Manier aus dem zweiten Paar außen sicher um 2½ Längen vorbeifinishte. Der bei 25:10 notierte Italiener erhielt 125.000 Kronen gutgeschrieben, Night Brodde die Hälfte.

V75-1 (Klass II):    

V75-2 (Sto):        

V75-3 (Guld): 

V75-4 (-): 

V75-5 (Silver):    

V75-6 (Brons):    

V75-7 (Klass I):         

Whipped Eggs / Robert Bergh    

Miss Hejaracka / Rikard Skoglund    

On Track Piraten/ Rikard Skoglund

Tony Afrika / Adrian Kolgjini    

Västerbo Exact / Thomas Uhrberg    

Pacific Face / Giuseppe Lubrano    

Vlad del Ronco / Björn Goop    

71

221

18

40

42

77

25

Umsatz V75: 80.367.605 SEK

1. Rang: 745,3 Systeme à 28.036 SEK
2. Rang: 214 SEK
3. Rang: 23 SEK

Umsatz Top-7 (Silver): 1.609.582 SEK

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