Wenn nichts mehr schiefgeht, ist Daniel Redén am 26. Mai der erste Trainer überhaupt, der vier Pferde in den Elitloppet schicken wird. Das ist nicht mal seinem großen Vorbild Stig Johansson gelungen, der maximal drei Starter bei der inoffiziellen Weltmeisterschaft der Sprinter unter Order hatte.
„Sorbet hat sich auf meiner seit einiger Zeit mit lehmigem Untergrund versehenen Anlage immer besser entwickelt. Er ist derjenige, der nach den Arbeiten am raschesten von allen wieder zur normalen Pulsfrequenz zurückkommt. Wir haben ihn im Finlandia Ajo erstmals mit einem ‚Norweger-Zaum‘ getestet (Zaum mit hoch- bzw. herunterziehbaren Klappen/Anm.d.Red.), wobei er in Vermo eine katastrophale Startnummer hatte. Aber das Ziehen gibt ihm die letzte, die entscheidende Schärfe. Er dürfte damit auch zügiger in die Hufe kommen, als manche denken. Heute steht von der ‚1‘ über die Meile eine echte Generalprobe ins Haus. Sollte er gewinnen, werden wir die Einladung gern annehmen, denn nie war er besser in Schuss als derzeit.“
Gesagt, von Örjan Kihlström perfekt verwandelt. Nur Wenige hätten gedacht, dass der schwarzbraune Hengst gegen Super-Eintreter wie Ringostarr Treb (2) und Pastore Bob, der von der „4“ in der Todesspur hängen blieb, die Pole Position würde behaupten können, doch Trainer und Fahrer hatten ihren „Kunden“ perfekt eingeschätzt bzw. eingestellt. Das Wenige, was ihm die beiden Herausforderer an Rasanz voraus hatten, reichte nicht, bis eingangs der ersten Kurve vorbeizuziehen. Wim Paal realisierte dies früh und parkte Ringostarr Treb nach 150 Metern in Sorbets Rücken vor Lucifer Lane, Trendy OK und der von der „7“ nach einem kurzen Rumpler nach hinten innen beorderten Speedy Foxy Vicane ein. Johan Untersteiner indes war heilfroh, als nach 600 Metern Robert Bergh mit Mindyourvalue W.F. angestiefelt kam und seinen Schützling von der Führungsarbeit der äußeren Kompanie erlöste. Hinter dem Pastore warteten Workout Wonder, Zack’s Zoomer und Baron Gift auf ihre Chancen.
Für Sorbet hatte Redén nicht zu viel versprochen. Der Super-Photo-Kosmos-Sohn kam nie auch nur geringfügig in die Bredouille und holte sich seinen mit einer halben Million Kronen versüßten 14. Treffer ohne große Mühe. Einzig vermochte ihn Kihlström nicht weit genug von Ringostarr Treb wegzubringen, so dass Wim Paal „volle Hände“ wehrlos zusehen musste, wie ihn der nach der höchst erfolgreichen winterlichen Vincennes-Kampagne weiter putzmuntere Mindyourvalue für den Ehrenplatz um Haupteslänge ausstach. Ähnlich mit dem Schicksal hadern mochten Lucifer Lane, Trendy OK und Pastore Bob, die wenig bis gar keinen Raum fanden, ihre Kapazitäten bis zur Neige aufs Tapet zu bringen. Workout Wonder wurde für den Mut, durch die dritte Schlussbogenspur zu brettern, mit Rang vier vor seinem ständigen Schatten Baron Gift belohnt, der sich bestens auf der Gold-Etage eingelebt hat. (Foto: sulkysport.se)
Nach dem kurzen, schmerzlosen 1:10,2-Vollzug hat der Stall Redén am kommenden Sonntag alle Hände voll zu tun: Sorbet wird von Propulsion, Double Exposure und Heavy Sound in den Elitloppet begleitet, dessen Startplatzauslosung am 19. Mai nach den Rennen in Årjäng gegen 17.30 Uhr erfolgen wird. Solche Herausforderungen kennt Schwedens Trainerchampion seit dem Prix d’Amérique 2017, in dem er ebenfalls ein Quartett angespannt hat.
Ein kleines Hintertürchen ließ sich der 39-jährige offen: „Ein dickes Dankeschön an mein gesamtes Team, das einen überragenden Job macht. Vor dem endgültigen Okay muss ich morgen sehen, ob er das Match gut verdaut hat. Dann steht einem Start nichts mehr im Wege.“ „Er ist jetzt so in Schuss, dass ich ihm den Sprung ins Elitloppet-Finale zutraue. Vor dem Start habe ich bis zur letzten Sekunde mit dem Herunterziehen der Klappen gewartet, damit er nicht zu hitzig wird. Ich hatte nie das Gefühl, wir könnten die Spitze verlieren. An die Grenze gehen musste er nicht, die Ohrenkapuze blieb als Option für den Elitloppet drauf“, kommentierte Kihlström die Vorstellung des „härtesten Pferdes, das ich im Stall habe“ (Redén - Foto: travronden.se).
H.K.H. Prins Daniels Lopp - Gulddivisionen / Final - (Gruppe II int.)
1609m Autostart, 940.000 SEK
1. Sorbet 10,2 Örjan Kihlström 23
8j.schwbr. Hengst von Super Photo Kosmos a.d. Altar Bound von Supergill
Be: Stall Zet; Zü: Veterinär D Söderberg AB; Tr: Daniel Redén
2. Mindyourvalue W.F. 3. Ringostarr Treb 4. Workout Wonder 5. Baron Gift 6. Lucifer Lane 7. Pastore Bob 8. Zack’s Zoomer 9. Speedy Foxy Vicane 10. Trendy OK |
10,3 Robert Bergh 10,4 Wilhelm Paal 10,4 Tommi Kylliäinen 10,5 Rickard Svanstedt 10,5 Johan Nilsson 10,5 Johan Untersteiner 10,5 Per Lennartsson 10,6g Kim Eriksson 10,7 Alessandro Gocciadoro |
244 26 140 198 392 89 1293 371 295 |
Sieg: 23; Richter: leicht 1½ - k.Kopf - ¾ - ½ - Hals - Hals; 10 liefen
Zw-Zeiten: 08,8/500m - 10,3/1000m - 09,7/letzte 500m
Wert: 500.000 - 250.000 - 100.000 - 50.000 - 25.000 - 15.000 SEK
Nicht ganz reichen sollte es in einem mit 15 Kandidaten randvoll bestückten Lärlingslopp für Thorsten Tietz‘ einzigen Starter U.R.Amazing. Malin Friman kam mit dem Langstrecken-Aficionado von der „9“ lediglich im äußeren Hintertreffen unter, nutzte für die finalen 800 Meter Zugpferde auf dem dritten Gleis und überzeugte einmal mehr mit enormem Kampfgeist. Noch 150 Meter vorm Ziel schien für den Wallach des Stalles GESVEA maximal Platz vier möglich, doch dann fand er den nächsten Gang, rannte knapp an Findus M. und Zaragoza vorbei und scheiterte lediglich an dem von Oskar Florhed perfekt vorgetragenen Sanda Love um eine halbe Länge. 62.500 Kronen waren für U.R.Amazing aber auch nicht zu verachten, der 2019 seine neun Aufgaben mit je vier ersten und zweiten Plätzen samt 231.000 SEK gelöst hat. Als Kompott gab’s eine Rekordverbesserung um zwei volle Sekunden auf 1:12,8/2140m.
V75-1 (Silver): V75-2 (Lärl.): V75-3 (Kallblod): V75-4 (Klass II): V75-5 (Klass I): V75-6 (Guld): V75-7 (Brons): |
Stepping Spaceboy / Carl Johan Jepson 80 Sanda Love / Oskar Florhed 107 Guli Rubin / Jörgen Westholm 93 Falcon Am / Claes Sjöström 27 Bizzi Blizz / Claes Sjöström 54 Sorbet / Örjan Kihlström 23 Donners Am / Per Linderoth 184 |
Umsatz V75: 75.499.582 SEK
1. Rang: 221,9 Systeme à 88.432 SEK
2. Rang: 846 SEK
3. Rang: 88 SEK
Umsatz Top-7 (Klass I): 1.466.225 SEK