An jenem Ort, an dem er am 5. Januar den späteren Amérique-Starter Lionel glasklar abserviert hatte, sprang Zenit Brick, von der „2“ im zweiten Paar außen ideal untergebracht, Kaj Widell, der ihn als 15. Fahrer chauffieren durfte, eingangs der ersten Kurve unvermittelt bis zur roten Karte aus der Hand.
Da hatte längst schon der finnische Gast Elian Web (Foto Facebook) von der „1“ sehr unmissverständlich die
Führungsposition behauptet, womit die Fronten früh geklärt waren und fortan ein Rennfilm abgespult wurde, der an Langeweile kaum zu überbieten war. Die eine Hälfte war mit ihrer Lage hochzufrieden, die andere ohnehin zu schwach, irgendeinen spektakulären Akt zu inszenieren - so zogen die verbliebenen Zehn in gemütlichem 1:15er Tempo ihre Kreise. Nappa Scar, erstmals wieder in einem hochpreisigen Segment auf Arbeit, war mit dem Platz im Schatten des Leaders bestens bedient und hatte Kadett C.D., Ochongo Face und Highspeed Call im Schlepp; den äußeren Platz an der Sonne wurde Beau Mec, der von der „8“ wie eine Rakete begonnen, jedoch einfach keinen inneren Unterschlupf gefunden hatte, nicht mehr los, weil sich Queer Fish, Nurmos‘ zweite Waffe Erik Sting, West Wing und Speed Delicious mit der Rolle als abwartende Beobachter vollauf begnügten.
700 Meter vorm Ziel begann die letztlich totale Kapitulation des Derby-Siegers von 2011, was Queer Fish und Erik Sting früher als erhofft aus der Deckung lockte. Auf den Leader machte das gar keinen Eindruck. Als Erik Sting im Scheitel der letzten Kurve aus dem Tritt geriet und das Debakel der Nurmos-Schützlinge komplett machte, öffnete Jorma Kontio die Hände gerade so weit, dass Nappa Scar nicht aus der Falle entfleuchen, wohl aber um Haupteslänge den tapferen Queer Fish wie den rechtzeitig in Spur drei findenden Kadett C.D., seines Zeichens UET-Champion der Vierjährigen 2011, abzuwimmeln vermochte.
„Das war heute eine geschmeidige Übung, bei der er mir sehr gut gefallen hat. Alles passte, er hatte im Ziel viele Reserven und scheint auf bestem Weg zurück zu einstiger Verfassung“, kommentierte Kontio den schlanken Durchmarsch des Like-A-Prayer-Wallachs zum 20. Treffer aus 43 Versuchen. Ein ganz Unbekannter ist er ja nicht, denn nach acht Siegen am Stück, darunter jenem im Finnen-Derby 2016, war er 2017 zum Elitloppet eingeladen worden, wo er als Vorlauf-Sechster das Finale um eine Länge verpasst hatte. Es folgte bis zum Comeback im Juni 2018 eine fast einjährige Pause, aus der Rang zwei im Suur-Hollola-Ajo hinter Ranch Kelly das bis heute beste Ergebnis war. Zeigt die Formkurve weiter aufwärts, wäre eine neuerliche rosafarbene Einladungskarte zur Sprinter-WM Ende Mai, die das Team um Readly Express übrigens als Erstes akzeptiert hat, keine Utopie.
Auf Bold Eagle wird der Siebenjährige dann nicht treffen, obwohl dieser Tage auch dessen Umfeld die weitere Saisonplanung umrissen und Starts in Schweden angekündigt hat: Nach dem Trauma des Vorjahrs soll der Adler nicht beim Elitloppet, sondern am letzten Dienstag des Juli im Hugo Åbergs Memorial zu Jägerso sowie im Åby Stora Pris Mitte August fliegen.
STL - Gulddivisionen - (int.)
2140m Autostart, 409.500 SEK
1. Elian Web 13,4 Jorma Kontio 43
7j.dklbr. Wallach von Like A Prayer a.d. EL Dolly von Conway Hall
Be: Webbie Talli, FI; Zü: West Breeding Oy, FI; Tr: Katja Melkko
2. Nappa Scar 3. Queer Fish 4. Kadett C.D. 5. Ochongo Face 6. Speed Delicious 7. West Wing 8. Highspeed Call 9. Beau Mec Zenit Brick Erik Sting |
13,5 Per Lennartsson 13,6 Ulf Eriksson 13,6 Erik Adielsson 13,7 Ove Lindqvist 13,9 Nicklas Westerholm 14,0 Rikard Skoglund 14,0 Oskar Andersson 16,4 Ulf Ohlsson dis.r. Kaj Widell dis.r. Örjan Kihlström
|
242 60 394 1032 524 373 1202 320 21 44 |
Sieg: 43; Richter: leicht 1½ - Kopf - Kopf - 1½ Längen; 11 liefen (NS Target Kronos / Husten)
Zw-Zeiten: 13,2/500m - 15,7/1000m
Wert: 200.000 - 100.000 - 50.000 - 26.500 - 17.000 - 10.000 - 6.000 SEK
Noch ein zweiter stark favorisierter Nurmos-Starter begrub, in der Klass II für die Unerfahrensten über 1640 Meter mit der nicht gerade beliebten Startnummer „1“ fast befürchtet, die Hoffnungen seiner Anhänger mit einem schweren Startaussetzer. Zwar versuchte Jorma Kontio, den Lapsus mit einem Gewaltmarsch auszubügeln, doch war Master Hill nach einem Kilometer in dritter Spur bei starken 1:12,7 „mausetot“ und trudelte in 1:15,7 als Letzter ein. Die Gunst der Stunde nutzte Rikard Skoglund mit Okashi Cheri, jedoch vermochte auch der 29-jährige auf seiner Heimatbahn den „Tipp des Tages“ in der „bronzenen“ Abschlussprüfung nicht zu verwandeln. Obwohl mit 14:10-Chance Perfect Spirit durchweg das Heft des Handelns in der Hand haltend, wurde er von Global Undecided ganz leicht um zwei Längen links liegen gelassen. Den hatte Örjan Kihlström konsequent durch die Todesspur geschickt und bescherte Timo Nurmos damit einen versöhnlichen Abschluss - schließlich hatte der „Iceman“ für den 59-jährigen Finnen auch die Silverdivisionen mit Hawk Cliff unter Dach und Fach gebracht.
V75-1 (Klass I): V75-2 (Sto-Stay): V75-3 (Guld): V75-4 (Kallblod): V75-5 (Klass II): V75-6 (Silver): V75-7 (Brons): |
Budets Lasse / Ville Karhulahti Amalia Cash / Jörgen Westholm Elian Web / Jorma Kontio Smedsbo Faksen / Magnus Djuse Okashi Cherie / Rikard Skoglund Hawk Cliff / Örjan Kihlström Global Undecided / Örjan Kihlström |
78 139 43 20 96 86 90 |
Umsatz V75: 79.406.917 SEK
1. Rang: 41,57 Systeme à 496.536 SEK
2. Rang: 3.437 SEK
3. Rang: 246 SEK
Umsatz Top-7 (Klass II): 1.632.471 SEK