Beileibe nicht alltägliche 20.020 Euro gab’s im italienischen Vorlauf zu verdienen, was immerhin 13 Anwärter anlockte, darunter die seit August 2018 bei Alessandro Gocciadoro stationierte Pocahontas Diamant. Die „kleine Häuptlingstochter“ hatte unter den Fittichen des neuen Wundermanns fünf der zehn auferlegten Prüfungen samt 25.742 Euro gewonnen und ihren Rekord auf 1:13,1 (über die wiederum geforderte Mittelstrecke!) gedrückt - beste Voraussetzungen also für den Qualifier. Weniger gut war Startnummer „9“, die die Look-de-Star-Tochter in Startreihe zwei verbannte, aus der sie in einem Match, in dem lediglich ein Sextett die 2250 Meter lange Prüfung perfekt im Trab löste, als Dritte mit etwas Pech das Finale verpasste.
Auf dem weißen Laufsand des 1.050-Meter-Ovals von La Maura rutschten bereits auf dem ersten Viertel Vagabondo, Zoara’s Club, Vistamar, Vallechia DR und Uncle Nico kräftig aus, in der zweiten Kurve erwischte es Vincent Ferm. Da waren’s nach nicht mal einer Runde nur noch „sieben kleine Traberlein“, die für die Reise nach Berlin in Frage kamen. Von denen gab dort die von Maurizio Cheli mit viel Aufwand über Spur drei nach 600 Metern vor Vincent SM, Verdon WF, Victorious Men und Pocahontas Diamant in Front gewuchtete Toscarella den Ton an, der bei einem ersten Kilometer von 1:12,8 lag. Als sich Zap di Girifalco nach einer Runde außen auf den Vormarsch machte, hängte Gocciadoro die Diamantin an; ihr folgte Ziva EK. Ende der zweiten Überseite begann die Leaderin unter wachsendem Druck Zap di Girifalcos den anfänglichen Raubbau sehr deutlich zu spüren und fiel rasch zurück, wodurch der Dream-Vacation-Sohn ins Kommando kam und von Pocahontas sofort beherzt attackiert wurde.
Schien für die Deutsche zunächst der volle Erfolg drin, so wehrte sich Zap mit Klauen und Zähnen und hielt einen Halbe-Länge-Vorsprung eisern fest. Noch besser war allerdings Vincent SM drauf, den Mario Minopoli aus der Innenlage in Spur drei lancierte, wo der CC’s-Chuckie-T-Nachkomme locker Fahrt aufnahm und die beiden Kampfhähne ganz leicht um zwei Längen in erstklassigen 1:11,9 zu 1:12,1 links liegen ließ. Das Umfeld Pocahontas Diamants, speziell die Besitzer Stall M.S. Diamanten und Van Dijk GmbH, können nur hoffen, dass bis zum 3. August einer der beiden vor ihr Platzierten keine Lust auf Berlin hat, denn Nachrücken ist fürs Finale möglich. (Fotos: trotto.de)
Super Trot Cup - 1. Vorlauf - (int.; Hengste & Wallache bis 75.000, Stuten bis 100.000 Euro)
2250m Autostart, 20.020 Euro
1. Vincent SM 11,9 Mario Minopoli jr 166
5j.br. Hengst von CC’s Chuckie T a.d. Nikita Yank Sm von Yankee Slide
Be: Scud. Erca; Zü: Scud. del Baronetto; Tr: Team Minopoli
2. Zap di Girifalco 3. Pocahontas Diamant 4. Verdon WF 5. Ziva EK 6. Toscarella Uncle Nico Zoara’s Club Vincent Ferm Vistamar Victorious Men Vagabondo Vallechia DR |
12,1 Antonio di Nardo 12,1 Alessandro Gocciadoro 12,3 Roberto Andreghetti 12,6 Pietro Gubellini 12,9 Maurizio Cheli dis.r. Massimiliano Castaldo dis.r. Roberto Vecchione dis.r. Andrea Farolfi dis.r. Andrea Guzzinati dis.r. Giuseppe Prestipino agh. Ferdinando Minopoli agh. Santo Mollo |
23 160 160 240 79 340 87 130 94 69 360 75 |
Sieg: 166; Richter: leicht 2 - ½ - 1½ - 3 - 2 Längen; 13 liefen
Wert: 8.372 - 4.004 - 2.184 - 1.092 - 728 sowie 3.640 Euro Züchterprämie
Rennvideo: https://www.youtube.com/watch?v=gDRju-t9IDY
Verpasste die eine Diamantin das Nahziel Super-Trot-Cup-Finale nur knapp, so war eine Viertelstunde später in Vincennes bei Stonewashd Diamants sechstem Rang eine gehörige Portion Pech im Spiel. Die vor einem Jahr zu Peter Untersteiner überstellte Dritte des deutschen Stuten-Derbys 2016, von Pierre Vercruysse im Prix Sappho für sechs- und siebenjährige Stuten bis 139.999 Euro Gewinnsumme im dritten Paar der zweiten Reihe installiert, sprang am Gipfel, als die unmittelbar vor ihr liegende Cléa Miquellerie aus dem Takt geriet, und fiel bis ans Ende des Pulks zurück. Die Chance auf besseres Geld war damit flöten, doch zog sich die Gustav-Diamant-Tochter letztlich noch sehr respektabel aus der Affäre und erkämpfte sich mit 900 Euro einen kleinen Reisekostenzuschuss. Der Sieg ging an 20:10-Favoritin Diane des Loyaux, die sich mit Matthieu Abrivard trotz zweier kurzer Fehler auf den ersten 1300 Metern, bei denen sie am Rand der Disqualifikation wandelte, ausgangs des Bogens von Joinville die Spitze und schließlich den ersten Scheck von 20.250 Euro ganz leicht mit zwei Längen in 1:13,9/2850m sicherte.
Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-06-18/7500/1