Wenig zu holen für die Favoriten
09. Juni 2019

Der Prix Caecilia für einheimische Vierjährige, die noch keine 185.000 Euro auf der hohen Kante hatten, endete mit einem Sturz des Favoriten. Mit enormem Optimismus ging Kevin Leblanc mit Filou l’Auvergnier die 2700 Meter, die Fubria im Galopp begann, ob dessen jüngsten leichten Erfolgs am 21. Mai unter anderem über das deutsch-holländische Quartett Inspector Bros, City Guide, Great Gatsby As und Ids Boko an.

Foxtrot Sea

1200 Meter in scharfen 1:12,9 brauchte Trainer Franck Leblancs Filius von, bis er den 17:10-Favoriten endlich an Florida Sport vorbei auf der Pole Position hatte. Der Kraftakt war Wasser auf die Mühle des innen folgenden Frisbee d’Am, aber auch des außen aufrüstenden Foxtrot Sea, dem Flora Quick und die nach ihrem anfänglichen Lapsus wieder Kontakt findende Fubria auf den Fersen waren. Obwohl er das Tempo Abschnitt für Abschnitt drosseln durfte, hatte Leblanc am Anfang zu viel investiert, wie sich auf der Zielgeraden rasch herausstellte. Trotz des 1500 Meter langen Gegenwinds in der Außenspur hatte Cédric Mégissier wenig Mühe, mit Foxtrot Sea den achten Sieg aus 17 Engagements samt 31.500 Euro zwei Längen voraus unter Dach und Fach zu bringen, wobei ihm das Pech Frisbee d’Ams höchst zupass kam. Der innen wohlverpackte Sensationszweite des Critérium des 4 Ans musste viel zu lange auf das erlösende Loch warten, das erst durch die springende Flora Quick gerissen wurde. So nützte der fulminante Endspurt des Westerink-Schützlings nur, die die anfängliche Parforce-Jagd sehr viel besser verdauende Florida Sport für Platz zwei zu überrennen. Erst zwei Längen dahinter querte der recht still gewordene Filou als Vierter den Zielstrich.

Prix Caecilia (Gruppe III nat., Vierjährige, keine 185.000 Euro)

2700m Bänderstart o.Z., 70.000 Euro

1.      Foxtrot Sea                      14,0    Cédric Mégissier              105

         4j.dklbr. Hengst von Olitro a.d. Vézia von Cézio Josselyn

         Be / Tr: Cédric Mégissier; Zü: Alain & FrançoiseVaillant

2.      Frisbee d‘Am                 

3.      Florida Sport                 

4.      Filou l‘Auvergnier         

5.      Fairy White                    

6.      Fubria                            

7.      Fantastic Life            

8.      Fabriz du Gîte                

         Fine Perle du Gîte         

         Falco d‘Héripré              

         Flora Quick                     

14,1    Alexandre Abrivard           

14,1    Miguel Mestre Suner      

14,3    Kevin Leblanc                    

14,8    Christophe Gallier           

15,3    Yoann Lebourgeois        

16,3    Eric Raffin                         

18,0    Franck Ouvrie                   

dis.r.   Pierre Vercruysse            

dis.r.   Jean-Philippe Monclin      

dis.r.   Gabriele Gelormini         

56

310

17

930

190

360

710

860

84

150

Sieg: 105; Richter: leicht 2 - ½ - 2 - 6½ - 6½ Längen; 11 liefen

Zw-Zeiten: 12,5/1200m - 13,7/1700m - 14,5/2200m

Wert: 31.500 - 17.500 - 9.800 - 5.600 - 3.500 - 1.400 - 700 Euro

Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-06-07/7500/2

 

Überhaupt hatten die Favoriten kaum etwas zu lachen an diesem sonnigen Abend, und es dauerte, fast schon ein Treppenwitz der Wettgeschichte, bis zum letzten Rennen, dass sich der Liebling der „turfistes“ durchzusetzen vermochte. Ausgerechnet in der wackligsten Nummer, einem Monté für dreijährige Stuten, gelang es Gloire et Beauté und David Thomain auf den letzten Drücker, den Fluch zu bannen. Von der schwarzen Serie nicht verschont blieb mit dem Prix de Gien das zweite Gruppe-Match, der „Länderkampf“ Italien, das drei Kandidaten stellte, contra Frankreich, das durch acht dreijährige Herren vertreten war, wobei es Aramis Bar besonders hart traf.

Good Boy Ligneries

Das Drama begann bereits am Start, den der am 7. Mai zur Frankreich-Premiere überlegene Napoleon-Bar-Sohn ganz innen mit ein paar Sprüngen begann und als Vorletzter 30 Meter hinter der von Get Happy vor Gassman d’Essa und Gallant Way gebildeten Spitze auf die 2700 Meter lange Reise ging - eine Reise, die die Franzosen ihren Youngstern ja des Öfteren zumuten. Vor der Tribüne entwickelte sich der Matchplan dennoch halbwegs gut für Filippo Rocca, der mit dem kalibrigen Braunen innen bis an die dritte Position durchschlüpfen und eine Runde vor Schluss in den Windschatten des die äußere Schwadron befehligenden Gamin des Perdrix gelangte. Als jener im Joinviller Bogen in Front zog, schritt der Italiener zur Attacke, benötigte jedoch knallharte 250 Meter, um selbst die Kommandobrücke zu entern, was in Anbetracht des Bodenverlusts am Start eine harte Nummer war. Die schien sich 700 Meter vorm Ziel schwer zu rächen, als Rocca die Watte ziehen musste, um den wachsenden Druck Galactics in zweiter und Godfathers in dritter Spur parieren zu können, während Co-Favorit Good Boy Ligneries als Dritter der zweiten Linie sein Pulver bis dahin knochentrocken gehalten hatte.

Als Jean-Philppe Monclin es zündete, schien der Spuk des Aramis Bar endgültig vorbei, der ins Schlingern geriet und einige Pylonen überfuhr. Aus welch hartem Holz er geschnitzt ist, war anschließend zu sehen: Mit der zweiten Luft wehrte er sich bis zur letzten Ecke - dann endlich war Good Boy Ligneries vorbei, mit der dritten raffte er sich Mitte der Zielgeraden zum letzten Hurra auf, das den vermeintlichen Ehrenplatz hinter dem sein viertes Rennen in Folge bei lediglich fünf Auftritten gewinnenden Un-Mec-d’Héripré-Sprössling brachte. Die bittere Pille für diese 1a-Präsentation ließ einige Zeit auf sich warten; das Verlassen des abgesteckten Geläufs war den Rennrichtern nicht verborgen geblieben. Sie hatten keine andere Wahl, als den „Musketier“ zu disqualifizieren, den man sich dennoch im Notizbuch rot anstreichen sollte. Für Good Boy Lignerie, der die Nachfolge eines Mister F Daag, der diese Prüfung im Vorjahr als Sprungbrett Richtung deutscher Derby-Thron nutzte, eines Hambo Transs R (2017), eines Bold Eagle (2014, damals noch für und mit Jean-Etienne Dubois) antrat, scheint der Traberhimmel ziemlich weit offen zu stehen. Mit 78.350 Euro steht der Braune erst am Anfang. (Fotos: canalturf.com)

Prix de Gien (Gruppe III int., dreij. Hengste & Wallache, keine 85.000 Euro)

2700m Bänderstart o.Z., 70.000 Euro

1.      Good Boy Ligneries     15,4     Jean-Philippe Monclin     51

         3j.dklbr. Hengst von Un Mec d‘Héripré a.d. Amy Ligneries von Password

         Be: Ecurie Le Trémont (Fabrice Souloy); Zü: Claude Legras; Tr: Philippe Billar

2.      Gallant Way                 

3.      Gassman d’Essa    

4.      Godfather                    

5.      Get Happy                    

6.      Aramis EK                     

7.      Good Morning              

8.      Godigious Deladou    

9.      Galactic                       

         Aramis Bar*                

         Adler Cup                      

         Gangster du Wallon    

         Gamin des Perdrix      

         Gilmour                         

15,7     Eric Raffin                          

15,8     Anthony Barrier              

15,9     Björn Goop                      

16,0     Yoann Lebourgeois       

16,0     Pierre Vercruysse          

16,1     Franck Nivard                 

17,0     Gabriele Gelormini        

17,1     Matthieu Abrivard          

2.dRL  Filippo Rocca                    

dis.r.    Franck Ouvrie                   

dis.r.    Benjamin Rochard      

dis.r.    Alexandre Abrivard       

dis.r.    Mathieu Mottier              

71

180

110

280

780

340

550

120

33

69

1080

160

680

*als Zweiter disqualifiziert wegen Verlassens der abgesteckten Bahn im Schlussbogen

Sieg: 51; Richter: leicht () - 2 - 1 - 2 - 1½ - Kopf; 14 liefen

Zw-Zeiten: 15,9/1200m - 15,7/1700m - 16,1/2200m

Wert: 31.500 - 17.500 - 9.800 - 5.600 - 3.500 - 1.400 - 700 Euro

Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-06-07/7500/5

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