Mit der Zola-Boko-Tochter Zolly holte sich der in Solvalla lizensierte 30-jährige am „Damentag“ von Axevalla die Guldstoet, eine der renommierten Vorprüfungen für dreijährige Stuten mit Zielrichtung Svenskt Oaks, und kann nun träumen, dass seine Stute sich die Dimma (1980), Ina Scot (1992), Lovely Godiva (1993), Fridhems Ambra (1997), Viola Silas (2009) zum Vorbild nimmt. Die haben in späteren Jahren landes-, wenn nicht gar europaweit für Furore gesorgt. So weit ist es mit der Braunen noch nicht, für die der achte Start mit dem fünften Sieg und 350.000 Kronen endete, womit sie 873.750 Kronen ihr Eigen nennt. Und das Gute daran: Djuse ist auch Besitzer der Lady - und konnte sich deshalb noch ein bisschen mehr als gewöhnlich freuen.
Es lief wie am Schnürchen für das trotz drei Siegen an der Strippe nur als Co-Favorit angetretene Gespann, das das Losglück der Startnummer „3“ rigoros nutzte und der direkt darüber loslegenden, bei lediglich zwei Auftritten unbezwungenen No Limit Queen gleich mal deutliche Limits aufzeigte, wer das Sagen haben wollte. „Ein bisschen hitzig ist sie geworden, als ich mit ihr so rasant aufs Kommando pochte, darum wollte ich gar nichts riskieren und hab in der ersten Kurve die mächtig drückende Scarlet Hello vorbei gelassen. Lange hielt es Djuse nicht im Windschatten des Westholm-Schützlings, der ihr keine Steine in den Weg legte, die lange Rochade nach 600 Metern mit dem neuerlich Run auf die Kommandobrücke zu vollenden. (Foto: travnet.se)
War No Limit Queen zunächst in der Todesspur verhaftet, so war Björn Goop heilfroh, dass nach einer Runde die Ablösung für die Trixton-Tochter in Gestalt von Grande Diva Sisu kam, die ihrem Namen alle Ehre machen sollte. Per Nordströms Ready-Cash-Tochter entpuppte sich als äußerst hartnäckige Widersacherin „und zwackte meine Stute bis zum Schluss. Die letzten 100 Meter musste Zolly mächtig die Zähne zusammenbeißen - das hat sie großartig gemacht“, strahlte Djuse, „und hielt die Diva mit dem großen Kampfgeist um eine halbe Länge in Schach.“ 1½ Längen dahinter hatte No Limit Queen für „Bronze“ niemanden zu fürchten; die erste Niederlage der Karriere wurde ihr mit 80.000 Kronen versüßt. Zwei Längen später ging’s deutlich knapper um die weiteren Prämien zur Sache, für die Qeen Roc aus dem vierten Paar innen einen Tick stärker war als ihre Vorderfrau Global Allegiance und die ab 600 Meter vorm Ziel in dritter Spur aktive Global Anarchy. (Foto: travkompaniet.se)
1:14,9 reichten nicht, um Dream on Honey aus der Rekordliste zu eliminieren. Die wurde 2016 mit Jim Oscarsson für 1:13,6 mit „Guld“ dekoriert, gewann bei den folgenden neun Versuchen lediglich noch 32.000 Kronen und verschwand 2017 in die Zucht.
Guldstoet (Gruppe II nat., dreijähr. Stuten)
2140m Autostart, 670.000 SEK
1. Zolly 14,9 Mattias Djuse
3j.br. Stute von Zola Boko a.d. Global Nelly von Super Arnie
Be / Tr: Mattias Djuse; Zü: Hot to trot i Karlstad AB
2. Grande Diva Sisu 3. No Limit Queen 4. Qeen Roc 5. Global Anarchy 6. Global Allegiance 7. Sunettan Palema 8. Scarlet Hello 9. Golden Girl D.T. 10. On Fleek |
15,0 Per Nordström 15,1 Björn Goop 15,3 Rikard Skoglund 15,4 Joakim Lövgren 15,4 Carl Johan Jepson 15,6 Mikael Andersson 15,7 Oskar Andersson 16,3 Peter Ingves 17,1 Kim Moberg |
76 23 142 302 137 129 324 158 483 |
Sieg: 39; Richter: leicht 2½ - 1½ - Kopf - Kopf - ½ - 2 Längen; 10 liefen (NS Rut Taxam / lahm; Västerbo Daytrip / Unregelmäßigkeit)
Zw-Zeiten: 14,8/500m - 17,9/1000m - 14,1/1500m
Wert: 350.000 - 175.000 - 80.000 - 35.000 - 19.000 - 11.000 SEK
Im Rahmenprogramm gewann im Andra Testet (2. Test) till StoChampionatet, dem Klassiker für vierjährige Stuten, Zollys Vorgängerin A Sweet Dance. Jene Stute, die den am 10. Mai 2018 „offiziell“ zurückgetretenen Johnny Takter immer wieder zum kurzfristigen Rücktritt vom Rücktritt bewegen sollte. Der ältere der Takter-Brüder hat seine halbjährige totale Abstinenz am 6. April beendet und war seitdem zur Freude seiner zahlreichen Fans mehr als 65 Mal im Sulky zu bewundern. Natürlich nahm er sich der „süßen Tänzerin“ an, doch war es ein hartes Stück Arbeit, die Maharajah-Tochter zurück auf den mit immerhin zehn Goldmedaillen gepflasterten Sieg-Weg zu bringen.
Zwingend wirkte die Vierjährige über die geforderten 2640 Meter nie, schien im Mittelfeld immer wieder Mühe zu haben, Kontakt zur Vorderfrau zu halten. Es bedurfte aller Kniffe und Johnnys feinem Händchen, Treffer Numero elf (75.000 SEK) eine halbe Länge vor Vikens Fingerprint zu setzen, wobei der 23:10-Favoritin die frühen Aussetzer Felicity Shagwells (46:10) und Procalates (54) sehr entgegenkamen. „Die Distanz von 2640 Metern ist sicher nicht ihr Problem, doch es war nervenaufreibend. Zum Glück kann sie hinten heraus gleichmäßig scharf marschieren, und genau das hat sie gezeigt“, war Trainerin Helena Burman erleichtert. Mehr Probleme als zu gewinnen hatte Takter, aus dem Sulky zu steigen: „Ich habe wegen eines Leistenbruchs enorme Schmerzen“, gestand der 60-jährige, „trotzdem hat es Spaß gemacht mit einer meiner Lieblingsstuten. Es war leichter, als es von außen ausgesehen haben mag. Sie ist ein Klassepferd.“ (Foto: pinterest.es)
Sein nächstes und letztes Engagement musste „Schwedens elegantester Fahrer aller Zeiten“ genau aus jenem Grund absagen. Per Nordström war ihm ein erstklassiger Ersatzmann und schlug mit der gleichfalls von Helena Burman vorbereiteten Staro Mary Lou die Konkurrenz aus der Deckung überlegen um fünf Längen aus dem Feld.
Nichts zu löten war über die Todesspur des „Frei für Alle“ für den weiterhin in exzellenter Verfassung laufenden Lasbeker Jairo gegen den früh in Front gezogenen Food Money, mit dem Carl Johan Jepson sich die 1640 Meter ideal einteilen konnte. Im Einlauf setzte sich der elfjährige Amerikaner, ein Kind Andover Halls und der 1.155.231 USD schweren Hambo-Oaks-Siegerin Windylane Hanover, in 1:11,6 leicht mit zwei Längen von Joakim Lövgrens Wallach ab, der für 1:11,8 17.500 Kronen und damit die Hälfte des Siegers erhielt.