Treviso, Sonntag, 15. September 2024. Quantitativ dünn besetzt war der mit 37.400 Euro dotierte Gran Premio Citta‘ di Treviso, der über eine Meile führende trabrennsportliche Höhepunkt des italienischen Wochenendes. Von den sieben Kandidaten begannen Vaprio im gestreckten Galopp und die mit der zweiten Startreihe gestraften Deus Zack und Bleff Dipa auf dem 1.000-Meter-Oval des Ippodromo San Artemio mit 15 bzw. 25 Metern „Sicherheitsabstand.
Von den beiden „Versäumten“ hatte Deus Zack nach 300, Holger Ehlerts Derby-Sieger von 2020 200 Meter weiter den Kontakt relativ zügig hergestellt, weil das Spitzenquartett förmlich auf sie wartete. Mit 1:13,5 durfte Heart of Steel, der sich von der „1“ sofort vor Daughter As (2) die Spitze gesichert hatte, ein gemütliches Tempo vorlegen, weil sich Vincero‘ Gar (5) nach dem vergeblichen Versuch, in Front zu kommen, dezent zurückhielt.
Ihm folgten Cardoso DR (4) und Deus Zack, wogegen Bleff Dipa den inneren Laternenträger spielte. Als Heart of Steel nach einer Runde die Temposchraube anzog, kam Vincero‘ Gar in Schwierigkeiten, was Pietro Gubellini veranlasste, seinen Schützling in Spur drei zu lancieren. Es dauerte bis zum Schlussbogen, bis sich der Exploit-Caf-Sohn vorbei und an die Flanke des Deutsch-Holländers gekämpft hatte, der wie Vincero‘ Gar im Scheitel derselben schwer aus dem Takt geriet und am Turm landete.
Da waren’s nur noch magere Vier, die dafür mit einem rassigen Finish entschädigten, bei dem zu Beginn der Zielgeraden nicht nach dem zwölften Sieg Bleff Dipas aussah, der dort rund zwei Längen Rückstand und besagte 30 Meter Mehrarbeit in den Hufen hatte. Das sollte sich bald ändern.
Während Cardoso DR und Deus Zack sich schwer in die Haare bekamen und erbittert um jeden Zentimeter fochten und 14:10-Favoritin Daughter As dahinter vergeblich auf eine Passage wartete, bekam Bleff Dipa nach ein paar energischen Aufmunterungen Roberto Vecchiones ganz außen plötzlich Flügel.
Der Mister-J.P.-Sprössling aus der Auslandsabteilung von LeTrot-Präsident Jean-Pierre Barjon wusste offensichtlich, was er seinem Ruf sowie dem Dienst-Jubiläum schuldig war - es war sein 50. Auftritt - und servierte die beiden Kampfhähne mit einer Länge ab. Es war der erste Volltreffer nach fast genau einem Jahr: Am 17. September hatte er sich in Neapel mit dem Gran Premio Freccia d’Europa eine Gruppe-I-Prüfung um 154.000 Euro gegen Vernissage Grif an die Fahne geheftet, die nun mit 1.083.785 Euro beflockt ist.
Fürs Gocciadoro-Team setzte sich das maue Wochenende fort: Nachdem am Vortag in Eskilstuna bei vier Versuchen nur ein 40.000 SEK wertvoller dritter Platz durch Clarissa herausgesprungen war, konnte sein Trio Heart of Steel / Vaprio / Daughter As mit 2.057 Euro auch nicht allzu viel zur Ernährungslage beitragen.
Gran Premio Citta‘ di Treviso - Memorial Franco Fraccari - (Gruppe III int.)
1609m Autostart, 37.400 Euro
1. Bleff Dipa 12,4 Roberto Vecchione 102
7j.br. Hengst von Mister J.P. a.d. Preziosa JW von Lets Go
Be: Jean-Pierre Barjon, FR; Zü: Arcangelo di Pasquale; Tr: Holger Ehlert
2. Deus Zack 12,5 Carmine Piscuoglio 69
3. Cardoso DR 12,5 Pietro Gubellini 138
4. Daughter As 12,7 Alessandro Gocciadoro 14
Heart of Steel dis.r. Marco Stefani 128
Vaprio dis.r. René Legati 320
Vincero’ Gar dis.r. Andrea Farolfi 47
Sieg: 102; Richter: sicher 1¼ - k.Kopf - 1¼ Längen; 7 liefen
Zw-Zeit: 13,5/1000m
Wert: 15.633 - 7.480 - 4.077 - 2.057 (- 1.346) sowie 6.807 Euro Züchterprämie