Im italienischen Rennkalender ist ähnlich wie in jenem Traber-Deutschlands Jahr um Jahr für Kurzweil gesorgt, was Dotation, Termine und Austragungsorte höherwertiger Aufgaben anbelangt.
Vielleicht hat das gar die Einheimischen etwas verwirrt, denn im Citta’ di Padova, der im Vorjahr mit 33.000 Euro Prämien seinen finanziellen Tiefpunkt erlebt und dennoch zehn Kandidaten angelockt hatte, stellte sich von Hause aus nur ein Quintett. Die Abwesenheit von Holger Ehlerts Zacon Gio, der die ersten beiden Stufen des Vierjährigen-Zirkels in Florenz und Aversa überlegen genommen hatte, nutzte Zabul Fi zum sechsten Sieg aus 23 Engagements, der ihn um 18.200 auf 265.964 Euro voranbrachte. Dabei vermochte der Derby-Dritte Position „1”, die für einen guten Beginner auf einer 805-Meter-Bahn wie dem Ippodroma Breda die halbe Miete ist, nicht zu nutzen, denn sehr viel schwungvoller kam an der „3” Zante Laser in die Hufe, die fortan unbedrängt bis in den Schlussbogen das scharfe Tempo vorgab. Das wiederum war dafür verantwortlich, dass Favorit Zlatan, der sich den Marsch vom Ende der kurzen Perlenkette nach 250 Metern durch vier, fünf Galoppsprünge, die ihn rund 20 Meter kosteten, erschwerte, in der Todesspur lange nicht so vorankam, um Zabul Fi einzumauern. Als der zeitweise vier, fünf Längen betragende Vorteil der munter dahinsprudelnden Maharajah-Tochter zu Beginn der Schlussbiege rapide schwand, dirigierte Andrea Farolfi seinen Partner rechtzeitig nach außen und hatte fortan alles leicht unter Kontrolle. Zwei Längen voraus passierte er in 1:12,0, der drittschnellsten Siegzeit nach Santiago d’Eté (1:11,5 in 2015) und Le Touquet (1:11,9; 2009), die Linie vor Zlatan, der alle Mühe hatte, Zante Laser um einen „Hals” auszustechen. Ähnlich eng ging’s 1½ Längen dahinter zwischen Zigolo de Buty und Zona DA um die vierte und auch schon letzte Prämie zu, denn der fünfte Preis in Höhe von 1.456 Euro wurde bei lediglich fünf Startern dem Sieger zugeschlagen.
Gran Premio Citta’ di Padova (Gruppe III nat., Vierjährige)
1640m Autostart, 40.040 Euro
1. Zabul Fi 12,0 Andrea Farolfi 67
4j.br Hengst von Ganymède a.d. Sale del Rio von Varenne
Be: Scud. E.V.A.M. Racing Trotter Srl; Zü: Allev. dall’Az.Agr. Fenilaccio; Tr: Mauro Baroncini
2. Zlatan 3. Zante Laser 4. Zigolo de Buty 5. Zona DA |
12,2g Alessandro Gocciadoro 12,3 Antonio di Nardo 12,4 Lorenzo Baldi 12,5 Enrico Bellei |
15 31 294 66 |
Sieg: 67; leicht 2 - Hals - 1½ - Hals; 5 liefen
Wert: 18.200 - 8.008 - 4.368 - 2.184 sowie 7.280 Euro Züchterprämie
Alter Schwede - was für ein Haudegen!
War Alessandro Gocciadoro mit Zlatan der Griff nach dem ersten Scheck misslungen, so räumten eine Stunde später seine drei Musketiere (von denen zwei weiblich waren) im international konzipierten Gran Premio Le Padovanelle für die Älteren mit den Plätzen eins, zwei und fünf umso gründlicher ab. Der Chef hatte sich für den zwölf Jahre alten Schweden Arazi Boko entschieden, den er vor rund einem Jahr von Fabrice Souloy bzw. Philippe Billard übernommen und zum dritten Frühling erweckt hatte, in dessen Mittelpunkt der Doppelsieg im Sweden Cup 2018 stand.
„Keine Müdigkeit vortäuschen” lautete die Devise auch beim 126. Auftritt, an dessen 1:12,3-Ende der 29. Sieg samt 16.744 Euro stand - ergibt bislang 659.787 Euro für die Rentenkasse. Von der „7”, dem innersten Platz der zweiten Startreihe, verschaffte „Alex” dem alten Haudegen einen Lauf, wie er in der Taktikschule nicht besser hätte gelehrt werden können. An der „1” hilt Rene’ Legati mit Trainingskameradin Sonia unerbittlich den Taktstock fest, so sehr Talisker Horse, Santiago d’Eté und die sich letztlich an Sonias Flanke legende Tina Turner auch ins Zeug legten. Hinter dem Gocciadoro-Doppelzug postierten sich Tarantella Ferm, Viola Trio und der am Start sofort zurückgenommene Volver As, außen trug hinter Toscarella mit Stella di Azzura Gocciadoros dritte Kraft die rote Laterne. An diesem Paarlaufen änderte sich erst Mitte der zweiten Überseite etwas, als Tina Turner genug Gegenwind verspürt hatte und für die zweite Reihe zum Bremsklotz wurde, um den es schleunigst herum zu segeln galt. Das war zugleich für Legati das Signal, bei Sonia, an der lediglich Arazi Boko dranzubleiben vermochte, die letzte Stufe zu zünden. Tarantella Ferm verlor rasch den Kontakt, und Viola Trio musste erst hinter ihr wegbugsiert werden, was insofern prima gelang, da das zweite Gleis fast komplett stillstand. Sieg und Ehrenplatz machten allein die beiden „Gocciadoros” unter sich aus, wobei der Mann in Gelb kein Erbarmen kannte und dem Opa einige Male ordentlich das Jackstück gerbte. Das reichte, den Varenne-Sohn um einen „Hals” an Sonia vorbeizufinishen, hinter der Legati sehr viel moderater zur Sache ging. Zwei Längen später schnappte sich Viola Trio Bronze vor Tarantella Ferm. Glück hatte Stella di Azzurra, dass Volver As im Bemühen, doch noch den vierten Scheck zu angeln, 30 Meter vor der Linie in Galopp und die fünfte Prämie somit an die Supergill-Stute fiel.
Gran Premio Le Padovanelle (Gruppe III int., Ausländer ab vier-, Einheimische ab fünfjährig)
1640m Autostart, 40.040 Euro
1. Arazi Boko 12,3 Alessandro Gocciadoro 35
12j.schwbr. Wallach von Varenne a.d. Laura Kemp von Express Ride
Be: Leonardo Cecchi; Zü: Annemanna AB, SE; Tr: Team Gocciadoro
2. Sonia 3. Viola Trio 4. Tarantella Ferm 5. Stella di Azzurra 6. Santiago d’Ete’ 7. Talisker Horse 8. Toscarella 9. Tina Turner Volver As |
12,3 Rene’ Legati 12,5 Marco Stefani 12,9 Alessandro Raspante 13,2 Federico Esposito 13,5 Enrico Bellei 13,7 Roberto Vecchione 13,7 Mario Volpato 15,5 Gaspare Lo Verde 5.gdZ Antonio di Nardo |
43 581 2049 176 20 77 470 57 1272 |
Sieg: 35; Kampf Hals - 2 - 3½ - 2 - 3 Längen; 10 liefen (NS Virginia Grif)
Wert: 16.744 - 8.008 - 4.368 - 2.184 - 1.456 sowie 7.280 Euro Züchterprämie