Der vierfache Mats
29. März 2024

Gävle, Donnerstag, 28. März 2024. Nichts unversucht lässt die ATG, ans große Geld ihrer Wettkunden zu kommen. Den Vier-Tage-Run auf die V75-Millionen eröffnete am Gründonnerstag die Bahn rund 170 Kilometer nördlich von Stockholm mit einem „klassenlosen“ Programm, aus dem lediglich das 1964 erstmals versteckte, seit 2014 den Stuten vorbehaltene Påskägget (Osterei) mit einem ersten Preis von 150.000 SEK herausstach.

Es landete etwas überraschend im Osterkörbchen des Mats Djuse, der einen Sahnetag erwischt hatte und Dauergast im Winner Circle war: Nach fünf seiner neun Engagements kreuzte er zur Ehrung auf, viermal davon in der Königswette, in der lediglich 25 Millionen Kronen umgesetzt wurden.

In dem über 2.640 Meter führenden, aus drei Abteilungen begonnenen „Zickenkrieg“ lief selbst der Start zu Gunsten seiner Starstrucked. Die Füchsin musste mit der „8“ im ersten Band aus der zweiten Reihe los und schlüpfte sofort als innere Vierte unter, während Never to Young und Miss Lovelace durch Fehler weit zurückfielen und auch Many Behind alles andere als flüssig in Gang kam.

Nach einem Kilometer beorderte Djuse seine Stute auf den Todessitz und wurde dort umgehend von der in dritter Spur ein gewaltiges Fass aufmachenden Future Sox abgelöst. Nach 1.500 Metern in betulichen 1:16,5 traten endlich die drei Reichen auf den Plan: O’Mara Zon vor Iceland Falls und Breeze lautete der Zug für die Schlussrunde auf dem dritten Gleis, und sofort zog die Fahrt knackig an.

400 Meter vorm Ziel warf Tempomacherin Dino Cream krass das Handtuch. Starstrucked fand mühelos auf freie Bahn und kanzelte die vergeblich anrennende Breeze überlegen mit fünf Längen zum wertvollsten ihrer nunmehr acht Treffer ab. Titelverteidigerin Iceland Falls holte in der ganz knappen Ankunft hinter der SJ’s-Caviar-Tochter hauchdünn Platz drei vor Florence Ima.

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Starstrucked (Foto: gd.se)

„Das war heute mindestens eine Etage höher als ihre sonstigen Aufgaben. Es musste alles perfekt passen, um weit vorn zu landen. Hans (Strömberg) hat sie erstklassig auf dieses Rennen eingestellt“, gestand der 25-jährige Mats - und legte unmittelbar darauf mit Kaxig In ein weiteres Hölzchen an.

Mit 74 Siegen führt Schwedens Vize des Vorjahrs (257 Siege) die Profitabelle deutlich vor seinem zwei Jahre jüngeren „Goldhelm“-Bruder Magnus (279 Siege) an, der heuer erst 61 Treffer auf dem Kerbholz hat.

59. Påskägget (int.; Stuten ab dreijährig, mind. 100.001 SEK)

2640m Bänderstart; 20m Zulage ab 575.001, 40m ab 1.150.001 SEK; 329.000 SEK

1.    Starstrucked              2640   15,5    Mats Djuse                  127

       7j. Fuchsstute von SJ’s Caviar a.d. Venus du Loisir von Qualmio de Vandel

       Be: Bengt Wedin HB; Zü: Vanja Siuvatti & Jörgen Westholm; Tr: Hans Strömberg

       Pflegerin: Martina Jonsson

2.    Breeze                     2680   14,7    Claes Sjöström             641

3.    Iceland Falls              2680   14,7    Magnus Djuse               19

4.    Florence Ima             2660   15,3    Peter Eriksson             580

5.    Never to Young          2640   16,0g  Per Lennartsson             93

6.    Many Behind             2640   16,0g  Örjan Kihlström            492

7.    O’Mara Zon               2680   14,9    Daniel Wäjersten          149

8.    Västerbo Maharani     2640   16,1    Henrik Svensson          233

9.    Future Sox                2660   15,6    Mika Forss                    76

10.   Megan di Quattro       2640   16,2    Lars-Göran Söderberg   500

11.   Magic from Hill           2660   15,7    Ulf Ohlsson                1292

12.   Conrads Anette          2640   16,4    Jörgen Eriksson           111

13.   Dino Cream               2640   16,5    Oskar Kylin Blom          326

       West Wind                2660   dis.r.   Robert Dunder             314

       Miss Lovelace            2640   agh.    Jenny Björk                 619

Sieg: 127; Richter: überlegen 5 - Hals - Kopf - 1½ - Kopf - ½ Länge; 15 liefen

Zw-Zeiten: 17,1/500m - 17,5/1000m - 16,5/1500m - 15,6/2000m - 14,9/letzte 500m

Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK

In der höchsten Klasse für die “Jungs” - solche, die maximal 2.700.000 SEK verdient haben durften - gab Hidalgo Heldia sein Comeback nach sechsmonatiger Auszeit. Für den 1.640-Meter-Sprint an der „2“ ideal aufgestellt, vereitelte Conrad Lugauer mit einer harschen 1:09,5-Eröffnung für die ersten 500 Meter Castor the Stars Griff nach dem Taktstock rigoros.

Mats Djuse parkte den muskelbepackten Maharajah-Sohn hinter dem deutschen Breeders-Crown-Sieger ein, kam 500 Meter vorm Pfosten von innen weg und streckte Fortune Mearas in 1:11,2 um einen „Kopf“ nieder. Für den 17:10-Favoriten war der zwölfte Karrieresieg 100.000 SEK wert. Hidalgo Heldia strich als Vierter für seine 1:11,8-Vorstellung 17.500 SEK ein.

V75-1 (Sprint):       Castor the Star / Mats Djuse                17

V75-2 (Stayer):      Nikylon / Jörgen Westholm                174

V75-3 (-):              J.J.Dergårbranu / Mats Djuse               27

V75-4 (Kallbl-Sto): Ronja N.N. / Stig Jarle Röste              882

V75-5 (Lärl.):         Lukanos / Zeb Jonasson                     59

V75-6 (Påskägget): Starstrucked / Mats Djuse                  127

V75-7 (-):              Kaxig In / Mats Djuse                         28

Umsatz V75: 25.065.526 SEK

1. Rang: 15,23 Systeme à 427.954 SEK

2. Rang: 885 SEK

3. Rang: 45 SEK

Umsatz Top-7 (Lärling): 319.460 SEK

Im Rahmenprogramm allen Grund zum Strahlen hatte Sybille Tinter. In seinem zweiten Monté legte Andreas Marx‘ Chimichurri die Maidenschaft in diesem Gewerbe ab. Erneut war er mit Jennifer Persson liiert, die den Mariendorfer Bahnrekordler bereits vor 13 Tagen auf den Ehrenplatz gelotst hatte.

Der Fuchs brauste mit der „7“ in Front, wurde nach 700 Meter von Bluejeans Bi abgelöst, der mächtig Tempo bolzte, und holte sich mit einem krachenden Konter eine Runde später das Kommando zurück. Das gab der So-Lovely-Girl-Sohn gegen einen Siebener-Pulk nicht mehr her und hielt für den 17. Treffer „lifetime“ 1½ Längen Vorsprung bombensicher fest.

Für die 1:15,5/2140m-Vorstellung gab’s 30.000 SEK aufs Konto bzw. 4,7-fache Sieg-Odds am Totalisator.

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Kommt aus dem Lachen derzeit nicht raus: Sybille Tinter (Foto: atg.se)

Für seine 41jährige Trainerin war dies der zehnte Saisonpunkt bei lediglich 53 Versuchen, womit sie auf einen Siegschnitt von 19 Prozent kommt. Zum erhofften Doppelschlag reichte es nicht, denn Netflix zog von der „4“ im knallharten Kampf um die Spitze gegen Otomaro Zon (2) den Kürzeren, parkte dahinter ein und saß in der Falle, als sein Vordermann 500 Meter vorm Ziel die Waffen streckte.

Mit Mühe und Not aus der Zwangslage befreit, reichte es für den wie fast immer von Jorma Kontio pilotierten Wallach als 21:10-Favorit in 1:12,9/1640m nur noch zu Rang drei und 13.000 SEK. Überlegene Ware war Mats Djuse, der mit Lion Brodde in 1:12,5 zwei Längen voraus als 55:10-Chance einschenkte.

Nur die Antrittsprämie von 2.500 SEK trug Tinters dritte Chance Idefix (100:10) zur Ernährungslage bei. Im Lärlingslopp mit der „11“ in Startreihe zwei verbannt, versuchte sich Valentin Prevost mit ihm im Hintertreffen über die Innenspur. 600 Meter vorm Ziel kam er in Spur zwei, wo er im dichten Getümmel ausgangs der Schlusskurve an den Wagen des vor ihm liegenden Gespannes geriet und zur roten Karte sprang.

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