(nn) Caen, Samstag, 23. Oktober 2021. Die alte Hauptstadt der Normannen rief - und 18 kamen zum Prix de la Ville de Caen, dem mit 4.400 Metern längsten Rennen überhaupt, das Frankreich seinen Trabern bietet. Für die ausgiebige Arbeit der Marathon-Männer und -Frauen gab‘s nur einen vergleichsweise schmalen Lohn, denn trotz des Status der Kategorie III spendierte der Veranstalter lediglich 65.000 Euro.
Frankreichs mit 1.945 Metern längster Rechtskurs hatte sich im Laufe seiner 81 Starts als so etwas wie die Lieblingsspielwiese des unverwüstlichen Bugsy Malone entpuppt, der dieses Monsterrennen bereits 2019 und 2020 trotz der Doppelzulage von 50 Metern an seine Fahne hatte heften können.
Eingedenk dessen kürten die „turfistes“ ihn knapp zum Favoriten, und der Allaire-Schützling tat inklusive eines perfekten Starts alles, diesem Status gerecht zu werden. Nachdem zunächst Défi Pierji, Ende der Startgeraden Foxtrot Sea den Taktstock schwang, übernahm im Scheitel der ersten Kurve Echo de Chanlecy, nur um den Staffelstab zügig an den wie der Blitz aus dem zweiten Band losmarschierten Blues des Landiers weiterzureichen. Der durfte fortan ganz lange seine Kreise ziehen, ohne im geringsten behelligt wurde.
Bereits auf der ersten Überseite schickte Franck Nivard Bugsy Malone in dritter Spur auf Erkundungstour, und Fakir du Lorault war heilfroh, als er am Ende jener Geraden von der Fron der äußeren Nachführarbeit erlöst wurde. Hinter dem Vaillant-Cash-Sohn, der sich seit zweijährig mit der Spitze seines Jahrgangs misst und weit mehr auf dem Konto haben würde als 560.280 Euro, hätte er sich nicht so Vieles durch Galopp-Eskapaden verscherzt, warteten Diablo du Noyer, Bloomer und Féerie Wood geduldig auf ihre Chance.
Einen Kilometer vorm Ziel legte Blues des Landiers noch einen Zacken zu, der Foxtrot Sea vor enorme Probleme stellte. Früh musste der Olitro-Sohn von Cédric Mégissier angefasst werden - und verlor dennoch den Kontakt. Umso besser für Bugsy Malone, der durch die Schlusskurve als innerer Dritter tief Luft holen konnte für die endlose Zielgerade, auf der er Blues des Landiers locker vernaschte. Der dritte Streich misslang dem Millionär jedoch gründlich, dem nach den vielen harten Schlachten der nötige Punch doch etwas abhanden gekommen ist.
Den hatte andererseits Fakir du Lorault parat, den François Lecanu ab 250 Meter vorm Ziel mächtig zu motivieren begann. Wuchtig stiefelte der Braune zum zwölften Karriere-Sieg vorbei, der sein Konto auf 589.530 Euro brachte. Im Vorwinter verfehlte Mickaël Charuels Schützling dreimal den großen Wurf, sich für den Prix d’Amérique zu qualifizieren; das soll in diesem Meeting besser werden: „Fakir ist prächtig in den Herbst gestartet und ich hoffe, seine Form hält diesmal länger als im vorigen Jahr. Vermutlich sind wir bereits im Prix de Bretagne (21. November / Anm.d.Red.) am Start.“
Der am Ende todmüde Bugsy Malone wurde auch vom klug geschonten Echo de Chanlecy geschluckt, rettete auf wackligen Beinen wenigstens Bronze vor den Kopf an Kopf die Linie passierenden Bloomer und Carat Williams, die beide nicht so weit vorn erwartet worden waren. Für seine Hasendienste erhielt Blues des Landiers die sechste Prämie vor der unauffälligen Féerie Wood.
Noch mehr Versteck spielten der zu Jean-Michel Bazire zurückgekehrte Looking Superb und die von ihrem Trainer gesteuerte Délia du Pommereux, die sich rundum beschlagen nur ein wenig Kondition holen sollten. Auf beide warten im Laufe des Winters weitaus anspruchsvollere Aufgaben - wie ein gewisser Prix d’Amérique…
Prix de la Ville de Caen (Gruppe III int., Fünf- bis Zehnj.)
4400m Bänderstart; 25m Zulage ab 361.000, 50m ab 675.000 Euro; 65.000 Euro
1. Fakir du Lorault 4425 13,7 François Lecanu 56
6j.br. Hengst von Vaillant Cash a.d. Native du Lorault von Chef du Châtelet
Be: Joëlle Laignel; Zü: Colette Esnault; Tr: Mickaël Charuel
2. Echo de Chanlecy 4400 14,3 Tony Le Beller 100
3. Bugsy Malone 4450 13,6 Franck Nivard 30
4. Bloomer 4400 14,6 Benjamin Rochard 410
5. Carat Williams 4450 13,7 David Thomain 140
6. Blues des Landiers 4425 14,2 Sébastien Hardy 250
7. Féerie Wood 4425 14,3 Alexandre Abrivard 33
8. Whole Lotta Love 4400 14,8 Philippe Daugeard 220
9. Douceur du Chêne 4400 15,0 Guillaume Martin 1030
10. Chalimar de Guez 4425 14,7 Romain Congard 1960
11. Défi Pierji 4400 15,2 Thomas Roullier 2060
Eveil du Châtelet 4400 o.Z. Jean-Yann Ricart 1420
Foxtrot Sea 4400 o.Z. Cédric Mégissier 780
Digne et Droit 4425 o.Z. Pierre-Alain Rynwalt-Boulard 1170
Diablo du Noyer 4425 o.Z. Emilien Raulline 2000
Calina 4425 o.Z. Matilde Herleiksplass 2000
Looking Superb 4425 o.Z. François Lagadeuc 1070
Délia du Pommereux 4450 o.Z. Sylvain Roger 430
Sieg: 56; Richter: leicht 2½ - 3½ - 2 - Kopf - 1 - 2½ - 2 Längen; 18 liefen
Wert: 29.250 - 16.250 - 9.100 - 5.200 - 3.250 - 1.300 - 650 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-10-23/1400/8