Vernon / New York, Donnerstag, 5. Mai 2022. Wie wichtig und sinnvoll die im Bereich des Hauptverband für Traberzucht (HVT) seit dem 1. Januar 2021 vorgeschriebene Impfung der (Start-)Pferde gegen das in mehreren Varianten auftretende Equine Herpes-Virus EHV ist, wird einmal mehr an einer Nachricht aus den USA deutlich.
Auf der Rennbahn von Vernon Downs im US-Bundesstaat New York rund 370 Kilometer nordwestlich von New York City sind seit Anfang Mai zwei Standardbreds der neurologischen Variante erlegen bzw. mussten wegen schwerer neurologischer Symptome eingeschläfert werden. Ein drittes Pferd aus dem gleichen Stallkomplex, bei dem das EH-Virus vom Typ 1 durch einen Nasen-Rachen-Abstrich nachgewiesen worden ist, wurde mit neurologischen Symptomen in die Isolierstation der Cornell University verbracht; ob es gerettet werden kann, entscheidet sich in den nächsten Tagen.
Sowohl die New York State Gaming Commission wie das New York Department of Agriculture haben sofort reagiert und das gesamte Stallgelände unter Quarantäne gestellt. Außer unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen zur medizinischen Behandlung darf kein Pferd das Gelände verlassen und selbstverständlich auch nicht dorthin verbracht werden. Den dort arbeitenden Trainern, Besitzern und Pflegern wurden spezielle Verhaltensmaßnahmen schriftlich mitgeteilt.
Bisher sind die Rennveranstaltungen inklusive Qualifikationsläufe am Freitag und Samstag (6. und 7. Mai) abgesagt.
Positiv auf EHV-1 getestete Pferde ohne klinische Anzeichen einer Infektion stehen für 21 Tage unter Quarantäne.
Übertragbar auf Menschen ist das EH-Virus nicht, doch kann es außer durch direkten Kontakt bzw. Tröpfchen-Infektion von Pferd zu Pferd durch Putzzeug, Ausrüstungsgegenstände, Wasser- und Futtereimer usw. übertragen werden, so dass auf strenge Hygiene zu achten ist.