(nn) Enghien, Samstag, 7. August 2021. Es wurde italienisch parliert auf dem Plateau de Soisy im einzigen Gruppe-Rennen zum Ende der Matinée, dem Prix Henri Cravoisier für dreijährige Sprinter um 70.000 Euro. Fünf der sieben Fahrer stammten aus dem Stiefelland, ebenso viele Vierbeiner waren jenseits der Alpen geboren.
Die Franzosen waren Fremde im eigenen Land, sieht man von Philippe Allaire ab, dessen reichbestückter „Jungtraberstall“ drei Teilnehmer stellte: Sein fürs eigene Konto von ihm in Frankreich vorbereiteter Aspirant aufs Derby Italiano Callmethebreeze genoss gar Favoritenehren, sowie die französischen Demoiselles It’s Now or Never und Ivensong.
Es gibt Dinge, die gibt’s eigentlich gar nicht: Weil Caramel Clubs vorderer Beschlag nicht den französischen Regeln entsprach - zum „Glück“ gibt‘s in Traber-Europa von Land zu Land eine enorme Spanne, was die Bestimmungen in vielerlei Hinsicht betrifft -, musste eine der vermutet großen Rivalinnen Cindy Truppos im avisierten italienischen Derby unmittelbar vorm Rennen vorne umbeschlagen werden, was zwölf Minuten Startverzögerung bedeutete und speziell It’s Now or Never immer ungebärdiger werden ließ.
Franck Nivard entschied sich für die kratzbürstige Dame, auf den Platz direkt am Startwagen zu verzichten und sie an Alessandro Gocciadoros Helm schnuppern zu lassen. Das wirkte wie ein Beruhigungsmittel. Die Charly-du-Noyer-Tochter verzichtete auf weitere Mätzchen und fand hinter der pfeilschnell auf die Kommandobrücke sausenden Caramel Club ein Plätzchen, wie sie es sich nicht besser hätte treffen können. Ihr folgten Capital Mail und Charmant de Zack, während Callmethebreeze Chuky Roc und Ivensong durch die Außenspur schleppte.
Der rasante Beginn sollte sich für die Zweite zu Cindy Truppo im Gran Premio MIPAAF von Neapel als Gold wert erweisen. So sehr sich Callmethebreeze und Chuky Roc ins Zeug legten, vermochten sie die bei beiden diesjährigen Auftritten unter den hochgesteckten Erwartungen gebliebene Braune nicht zu kippen, die auf alle Herausforderungen eine Antwort hatte und sich zum Halbe-Länge-Erfolg raufte - dem sechsten „lifetime“ und ersten in diesem Jahr, der ihr Konto auf 181.300 Euro voranbrachte.
Damit wetzte Italiens Campione die Scharte von SS Cosma e Damiano vom Donnerstagabend aus, wo ihm in beiden Gruppe-Aufgaben nur Kleingeld geblieben war. Zufrieden dürfte auch Philippe Allaire das Renntagebuch zugeklappt haben: Callmethebreeze bleckte außen herum ordentlich die Zähne, und Ivensong und It’s Now or Never trugen nicht weit zurück gutes Geld mit in den Stall.
Prix Henri Cravoisier (Gruppe III int., Dreijährige)
1609m Autostart o.Z., 70.000 Euro
1. Caramel Club 11,1 Alessandro Gocciadoro 41
3j.br. Stute von The Bank a.d. Noémi Sidoli von Uronometro’
Be: Scud. Gefin e Ele Srl, IT; Zü: All. Club Sas di Dubini & C. Pravettoni, IT; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Callmethebreeze 11,2 Andrea Guzzinati 20
3. Chuky Roc 11,2 Gabriele Gelormini 79
4. Ivensong 11,3 David Thomain 120
5. It’s Now or Never 11,4 Franck Nivard 99
6. Charmant de Zack 11,4 Marco Smorgon 170
7. Capital Mail 11,4 Mario Minopoli jr 110
Sieg: 41; Richter: Kampf ½ - ½ - ½ - 1 - ½ - Hals; 7 liefen
Zw-Zeiten: 10,4/609m - 11,5/1109m
Wert: 31.500 - 17.500 - 9.800 - 5.600 - 3.500 - 1.400 - 700 Euro
Strafen: A. Gocciadoro 300 Euro (Startverzögerung/falscher Beschlag)
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-08-07/7502/8