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Den Izoard bezwungen
13. Februar 2022

Vincennes, Samstag, 12. Februar 2022. Den zweiten Schuss vor den Bug auf dem Weg zum unumschränkten Herrscher der Generation 2018 bekam im Prix Éphrem Houël für die einheimischen Vierjährigen der bislang bei 14 Auftritten erst einmal bezwungene Izoard Védaquais.

War es im Critérium des 3 Ans am 19. Dezember Idylle Speed, die dem Allaire-Schüler eins ausgewischt hatte, so war es nun mit Idao de Tillard ein Hengst, der ähnlich wie der „Tipp des Tages“ fünf seiner auch schon acht Rennen auf diversen Provinzbahnen unter Dach und Fach gebracht hatte, bevor er in der „Zentrale“ vorstellig wurde.

Eric Raffin und Allaire bekamen von dem von Clément Duvaldestin clever vorgetragenen Séverino-Nachkommen unter die Nase gerieben, dass Izoard Védaquais eben doch nicht überall dort laufen kann, wo Sand ist, und dennoch gewinnt.

So nonchalant fuhr Frankreichs Champion zwar nicht, doch ließ er den 14:10-Favoriten - fünf Minuten vor dem „Ab“ gab’s gar nur zehn Prozent Rendite auf eine Siegwette - nach gar nicht mal so mäßigem Beginn lange mit der Nase im Fahrtwind der zweiten Spur vor Idéal Ligneries, Iron Meslois und Inoubliable strampeln, bevor er sich am kleinen Wäldchen endlich den recht problemlos vor I Love Me und Italiano Vero in Front gekommenen Idao de Tillard vorknöpfte.

Duvaldestin junior zeigte wenig Interesse, 800 Meter vorm Pfosten auf Gedeih und Verderb gegenzuhalten, ließ den Bird-Parker-Sohn vorbei und schlug somit zwei Fliegen mit einer taktischen Klappe: Bei enorm hohem Tempo bekam er eine prächtige Lokomotive, die die Fahrt keinen Moment abflauen ließ, und der brandgefährliche Idéal Ligneries musste sich den Weg außen herum selbst bahnen.

Cléments Kalkül ging voll auf, obwohl es lange so aussah, als habe der unverdrossen seines Weges ziehende Izoard Védaquais für Treffer Nummer 14 alle bombensicher im Griff. Vielleicht war sich Raffin zu sicher, nachdem er Idéal Ligneries abgeschüttelt hatte, der bis auf Platz sechs zurückfiel. 150 Meter vorm Ziel witterte Duvaldestin Morgenluft und hatte allen Platz der Welt, seinen Schützling zur Attacke zu lancieren.

In einem sehenswerten, mit dankenswerterweise zarten Bandagen geführten Fight schickte der bei 58:10 notierte Idao de Tillard für seinen neunten Treffer aus zwölf Engagements den haushohen Favoriten um einen „Hals“ in die Wüste und bescherte seinem jungen Steuermann endlich den heiß ersehnten ersten Treffer auf Gruppe-II-Niveau.

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(Foto: sulkysport.se)

Zum Trost für die unerwartete Niederlage durfte sich Allaire über Platz drei seines Italiano Vero freuen, der im Gegensatz zu seinen beiden Bezwingern bereits seit zweijährig auf höchstem Niveau tanzt und mit 520.750 Euro die Rangliste nach Gewinnen anführt. Platz vier ging an Inoubliable, Jean-Philippe Dubois‘ auch schon sechsfache Siegerin, die in den großen Schlachten gegen die Hengste ein wenig das Nachsehen hat.

In welch Dimensionen die gerade vier Jahre alt gewordenen Traber vorgestoßen sind, mag ein Blick ins Geschichtsbuch dieser Prüfung verdeutlichen, die bis 2015 über die Sprintstrecke von 2.175 Metern ausgetragen wurde. 2011 hat ein gewisser Timoko die Bestzeit auf 1:11,4 gedrückt. 2016 auf 2.850 Meter verlängert, war seither Gu d’Héripré der Schnellste, der 2020 in 1:13,8 am Ziel der Wünsche war.

Heuer auf 2.700 Meter unwesentlich verkürzt, reichten Izoard Védaquais 1:12,2 nicht, um Nachfolger von Hirondelle Sibey zu werden. 1:12,1 lautet der neue Richtwert - so schnell war Ready Cash 2011 bei seinem ersten Sieg im Prix d’Amérique.

Völlig aus em Häuschen war Besitzer Cyril Sevestre, der zur Zeit nur diesen Idao de Tillard am Start hat, der ihm den ersten Gruppe-II-Erfolg bescherte: „Was für ein Winter! Ich schwebe auf Wolke sieben! Wir - das Team Duvaldestin und ich - wussten, unsere einzige Chance, Izoard zu bezwingen, könnte ein Angriff aus dessen Deckung sein. Clément hat‘s perfekt hinbekommen. Ich hoffe, diese wunderbare Reise mit Idao geht so lange wie möglich weiter.“

Ins Auge gefasst hatte Thierry Duvaldestin den Braunen bereits im Sommer 2019 bei einem Besuch auf dem Gestüt der Familie Chaunion, deren Fohlen unter dem „Trademark“ de Tillard eingetragen werden. Auf der Herbstauktion in Caen fiel der Hammer dann bei 27.000 Euro - kein schlechtes Geschäft, steht das Konto Idaos doch nun bei 253.130 Euro mit stark steigender Tendenz. Den ersten Titel gab’s übrigens im Dezember 2021: Da wurde er mit 45,5 Prozent zum neugeschaffenen „Goldstück des Monats“ gewählt.
 

Prix Éphrem Houël (Gruppe II nat., 4jähr. Hengste & Stuten)
2700m Bänderstart o.Z., 120.000 Euro
1.    Idao de Tillard    12,1    Clément Duvaldestin    58
    4j.br. Hengst von Séverino a.d. América de Tillard von First de Retz
    Be : Cyriel Sevestre; Zü: Ecurie Chaunion; Tr: Jean-Michel Baudouin
2.    Izoard Védaquais    12,2    Eric Raffin    14
3.    Italiano Vero    12,3    David Thomain    120
4.    Inoubliable    12,4    Jean-Philippe Dubois    270
5.    Instinct d’Am    12,5    Gabriele Gelormini    550
6.    Idéal Ligneries    12,6    François Lagadeuc    120
7.    Idylle à Vie    12,7    Franck Nivard    460
8.    I Pay Cash    12,8    Paul-Philippe Ploquin    460
9.    I Love Me    13,2    Yoann Lebourgeois    490
10.    Iguski Sautonne    14,2    Matthieu Abrivard    430
    Iron Meslois    dis.r.    Alexis Collette    590
Sieg: 58; Richter: Kampf Hals - 2½ - 1 - 1½ - 1½ - ½ - 1½ Längen; 11 liefen
Zw-Zeiten: 13,5/1200m - 12,5/1700m - 12,2/2200m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-02-12/7500/7

Betriebsstörung korrigiert

Im Vorjahr hatte Franck Nivard den Prix de Munich der Kategorie A für europäische Halbmillionäre mit dem inzwischen nach Italien zurückbeorderten Violetto Jet für Fabrice Souloy an seine Fahne geheftet. Heuer legte er fürs gleiche Quartier mit dessen Landsfrau Ampia Mede SM nach.

Die Ganymède-Tochter, die lange für den Prix d’Amérique im Gespräch war, sich beim Qualifikations-Versuch im Prix Ténor de Baune am 26. Dezember vergaloppiert hatte und seither nicht mehr auf dem Plateau de Gravelle gesehen ward, trat, auch was das Totalisator-Standing betraf, in Violetto Jets Fußstapfen. Hatte der seinen Anhängern vor einem Jahr 70 Prozent Rendite für knapp drei Minuten Nervenkitzel beschert, so waren es bei der kompakten Braunen nur deren 60.

Selbst Startreihe zwei, in die sie als Zehntreichste gerutscht war und auch noch die äußerste Nummer 16 zugelost bekommen hatte, brachte die Signorina auf dem Weg zum elften Frankreich-Sieg aus 15 Versuchen keinen Moment aus der Spur.

Nivard schickte sie gleich mitten rein ins vordere Getümmel, aus dem Cicero Noa (4) die rasch ergatterte Führung zügig an Dear Friend (7) abtrat, die den Stab im Bogen von Joinville an Global Trustworthy, den Schweden in Diensten von Alessandro Gocciadoro, weiterreichte. In zweiter Spur war da schon Gospel Pat vor Calle Crown aktiv, der sich zu Beginn des Anstiegs liebend gern von der die dritte Spur nicht scheuende Ampia Mede SM ablösen ließ und es sich in deren Windschatten wohl ergehen ließ.

„Franckie mit der kalten Hand“ wusste genau, welch fettes Pfund er in der Hand hatte, kontrollierte das Feld aus der Todeslage und studierte 400 Meter vorm Ziel „à la Bazire“ mit einem langen Blick über die Schulter ausgiebig, was sich im Feld so tat. Was er sah - Décoloration raufte sich mit Calle Crown im Nacken in Spur drei voran -, beunruhigte ihn nicht im Geringsten. Als er Ampia Mede SM eingangs des Einlaufs den Kopf freigab, fielen die Würfel so umgehend wie umwerfend zu deren Gunsten.

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(Foto: canalturf.com)

Ohne wirklich gefordert zu werden, löste sich die Italienerin im Sturmschritt auf mehrere Längen und hatte 40.500 Euro locker in der Tasche, die ihr Konto auf 460.496 Euro ausbauten. Weil sie am Ende austrudelte, durften sich noch ein paar Speed-Kandidaten in Szene setzen. Schien 2½ Längen zurück Décoloration den Ehrenplatz fast sicher zu haben, so konnte es Calle Crown noch einen Tick wuchtiger und wischte außen an der Baudouin-Stute vorbei.

Auch Dexter Chatho und Fric du Chêne, deren Steuermänner aus dem Hintertreffen komplett aufs späte Gehen setzten, hatten noch einiges in petto und komplettierten mit feinem Endspurt die Quinté-Wette, aus der Tempomacher Global Trustworthy als Neunter krachend heraus purzelte.

„Dieser rundum überzeugende Auftritt beruhigt mich, denn im Januar lief mit ihr einiges nicht nach Wunsch. Sie hat alle leisen Zweifel überzeugend beiseite gefegt und ihre ganze Klasse bewiesen“, war Souloy erleichtert.  

Prix de Munich (int., Sechs- bis Elfjähr., keine 515.000 Euro)
2100m Autostart, 90.000 Euro
1.    Ampia Mede SM    10,9    Franck Nivard    16
    6j.br. Stute von Ganymède a.d. Polimpia Slide SM von Yankee Slide
    Be: Scud. Se.Fin, IT; Zü: Scud. del Baronetto Srl, IT; Tr: Fabrice Souloy
2.    Calle Crown    11,1    Pierre Vercruysse    160
3.    Décoloration    11,1    Gabriele Gelormini    81
4.    Dexter Chatho    11,1    Charles-Julien Bigeon    320
5.    Fric du Chêne    11,2    Paul-Philippe Ploquin    190
6.    Equinoxe    11,2    Matthieu Abrivard    110
7.    Dear Friend    11,3    Dominik Locqueneux    140
8.    Flore de Janeiro    11,4    Gérald Blandin    490
9.    Global Trustworthy    11,4    Alessandro Gocciadoro    110
10.    For You Madrik    11,4    Benoît Robin    680
11.    Cicero Noa    11,5    Yoann Lebourgeois    1030
12.    Gospel Pat    12,0    Léo Abrivard    710
13.    Valzer di Poggio    12,5    Romain Congard    1480
14.    Carioca de Lou    13,4    Antoine Wiels    1410
15.    Victor Ferm    14,4    Clément Duvaldestin    1080
Sieg: 16; Richter: überlegen 2½ - ½ - ½ - ¾ - ½ - Hals - ½ Länge; 15 liefen (NS Chief Orlando)
Zw-Zeiten: 09,1/600m - 10,3/1100m - 10,9/1600m
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-02-12/7500/3

Spätzünderin bleibt in der Erfolgsspur

Im Prix de Verneuil, einem weiteren Course Européenne, diesmal der Kategorie B, für fünfjährige Stuten, die keine 141.000 Euro verdient hatten, setzte Spätentwicklerin Happy Valley ihren Siegeszug fort.

Die Stute der Ecurie Victoria Dreams, die am 5. April 2021 mit einem Sieg in Ecommoy ins Arbeitsleben eingestiegen war, bunkerte mit Züchter und Besitzer Jean-Philippe Dubois über 2.850 Meter den zehnten Treffer „lifetime“ und sechsten en suite eine Länge vor Halicia Bella, die schon zuletzt gegen sie den Kürzeren gezogen hatte, und der Italienerin Bon Ton GSO und hat nun 137.600 Euro auf dem Konto.

Der Totalisator honorierte die 1:14,5-Vorstellung der Tochter von Dubois‘ Prix-d’Amérique-Triumphator Royal Dream mit 17:10.
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-02-12/7500/5

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(Foto: canalturf.com)