++ Heute: Drei PMU-Rennen sowie der jeweils 6. Lauf zur Silber- und Newcomer-Serie in Berlin (ab 11:30 Uhr) ++ ++ Heute: Vierter Vorlauf zum Super Trot Cup in Wolvega mit Sangria Pellini (Michael Nimczyk) und Romanze (Robbin Bot) - Der Goldhelm im Rahmen mit Stall Germania Lady Gracia Heldia - Beginn 16:15 Uhr ++ ++ Heute: V75 in Axevalla - Stall Franziskas Slave to Love Cal mit Wim Paal und Familie Berchtolds Jade Sisu mit Conrad Lugauer - Beginn 14:45 Uhr - Prix de Milan für Vierjährige (mit Jazzman) und Prix Henri Cravosier für Dreijärhige um je 90.000 Euro in in Enghien (ab 13:23 Uhr) ++ ++ Axevalla: Stall Expess' und Stall M.S. Diamantens Y Not Diamant (Robin Bakker) überläuft im Ireén Lyckens Femåringslopp (222.500 Kronen) für Fünfjährige im Topspeed Dancer Brodde (Peter Untersteiner) und Karin Walter-Mommerts Pour Mea Double (Markus Waldmüller) - Dabei verbessert der Wallach seinen Rekord auf 1:11,3/2140 Meter - Im Rahmen KWM's Gustav Simoni (Joakim Lövgren) aus zweiter Reihe Dritter in 1:13,1/2140 Meter ++ ++ Hamburg: Durch Njord Invicta, Maxville und Exploit Kronos gehen die drei PMU-Rennen ins Nimczyk-Quartier ++ ++ Sonntag: Bayerischer Run auf Wels - Christoph Fischer mit Gina CG und Escada, Andreas Geineder mit Just Repeat und Red Like, Marisa Bock mit Princess Cat, Shadow of Night, Sven von Haithabu und Emmi Lou CG, Robert Pletschacher mit Favara Star, Ipanema Girl, Elisa Kronos und Hanke Palace Green, Anja Biss mit Musica Venus, Leopold Lindner mit Finch Hatton TU und Intouchable (ab 15:00 Uhr) ++ ++ Sonntag: Vier C-Bahn-Rennen im niederbayerischen Pocking- Beginn 13:30 Uhr - Montag: PMU-Matinée mit sieben Rennen und den ersten Zweijährigen-Qualis ab 11:35 Uhr ++ ++ Mittwoch: Vier PMU- und zwei Rahmenrennen in Gelsenkirchen (Beginn 11:20 Uhr) - Am Abend beginnt das Hooksiel-Meeting mit sieben Prüfungen ab 18:00 Uhr ++
Der Earl ringt Oscar nieder
19. Juni 2022

Kouvola, Samstag, 18. Juni 2022. Viel Pech für den rührigen Veranstalter im beschaulichen 80.000-Einwohner-Städtchen Kouvola: Während Europa fast überall unter Trockenheit und einer Hitzewelle stöhnte, derentwegen einige Veranstaltungen in die Vormittags- (Enghien) oder Abendstunden (München-Daglfing) verlegt wurden, war es zum silbernen Jubiläum des Kymi Grand Prix in Finnlands Südosten bei 13 Grad ausgesprochen maikühl und regnete Strippen, was den Aufenthalt im Freien nicht unbedingt förderte und für wenig Gruppe-I-Stimmung sorgte.

Wie fast immer hatte man weder Kosten noch Mühen gescheut, mit Vorjahrssieger Ce Bello Romain und dem seit seinem Comeback nach fast zweijähriger Pause bei vier Auftritten noch unbezwungenen Earl Simon zwei erstklassige Franzosen an den Rand Europas zu locken. Inzwischen ist es Standard, dass sie eingeflogen werden, um ihnen eine endlose Land- und Seereise zu ersparen.

Ohne den gebürtigen Finnen Whole Lotta Love, der allerdings seit August 2018 seinen Dienst bei Philippe Daugeard verrichtet und absagen musste, ging es mit zehnminütiger Verspätung los durch die Matsche, weil bei Hotshot Luca erst noch ein Rad gewechselt werden musste.

Nicht Night Brodde, den Conrad Lugauer an der „8“ zurückhielt, sondern Timo Nurmos‘ Inti Boko (7) schmetterte mit Schmackes vor dem vergeblich gegenhaltenden Earl Simon (1) auf den Regiestuhl - und ließ nach 600 Metern Calle Crown (4) vorbei. Weil außen Ce Bello Romain (3) vor Oscar L.A. (2), Önas Prince (10) und Night Brodde die Bude zumachten, sah es für den Earl über weite Strecken höchst brenzlig aus.

Erst im Schlussbogen, wo Ce Bello Romain krass die Waffen streckte und von Oscar L.A. ratzfatz passiert wurde, änderte sich die missliche Lage für den Prodigious-Sohn etwas, mit dem sich Franck Ouvrie zunächst in Spur zwei und dann wohl etwas zu Lasten Önas Prince‘ in Spur drei mogelte, um seinen Landsmann zu umschiffen.

Der dort schon unterstützte Calle Crown, der in Frankreich einen enormen Sprung in puncto Klasse und Härte gemacht hat und mit dem Ehrenplatz im Copenhagen Cup beste Referenzen mitbrachte, ließ sich so leicht nicht unterkriegen, doch neigte sich die Waage zu Beginn der Zielgeraden unerbittlich zugunsten des in Lasbek geborenen, ins schwedische Gestütbuch eingetragenen Ready-Cash-Sohnes.

Noch einen Tick besser konnte es jedoch aus seinem Rücken der Favorit. Mit Wucht und Kampf zwang Earl Simon den wackeren Schützling Joakim Lövgrens - der hatte schon 2010 mit Brioni und 2019 mit Racing Mange den Geschmack dieses Sieges kosten dürfen - um einen „Hals“ in die Knie.

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Foto: letrot.com

Die „100 Mille“ für den 21. Treffer aus 41 Versuchen machten den sparsam eingesetzten Prodigious-Sohn zum Millionär: 1.027.185 Euro nennt der Hengst nun sein Eigen. Erhobenen Hauptes durfte Oscar L.A. die nasse Walstatt verlassen, denn für den Ehrenplatz kassierte der Sechsjährige mit 40.000 Euro die höchste Börse seiner aus lediglich 35 Starts bestehenden Karriere.

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Hinter dem wacker zu Bronze raufenden Calle Crown dürfte auch Conrad Lugauer zufrieden die weite Heimreise angetreten haben: Night Brodde nahm als Vierter 8.500 Euro mit.

An einen neuen Rennrekord war bei den widrigen Bedingungen selbstverständlich nicht zu denken, den Carabinieri seit 2017 mit 1:11,0 hält, doch können sich 1:12,5, die für die ersten Beiden gestoppt wurden, allemal sehen lassen.

„Ein ganz großer Augenblick für mich. Es war das erste Mal überhaupt, dass ich mit einem Pferd in Finnland aufgekreuzt bin - und es konnte nicht besser enden“, schien für den seit Jahren in Frankreich arbeitenden Jarmo Niskanen trotz des trüben Wetters im übertragenen Sinn die Sonne.

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Foto: hevosurheilu.fi

25. Kymi Grand Prix (Gruppe I int., UET-Masters-Serie)

2100m Autostart, 170.000 Euro

1.      Earl Simon                     12,5     Franck Ouvrie                    26

         8j.dklbr. Hengst von Prodigious a.d. Tindrana von Insert Gédé

         Be: Ecurie Skytten, SE; Zü: Gunnar Sundbaum, FR/SE; Tr: Jarmo Niskanen

2.      Oscar L.A.                      12,5     Joakim Lövgren                56

3.      Calle Crown                  12,8     Ken Ecce                          141

4.      Night Brodde                 12,9     Conrad Lugauer             273

5.      Inti Boko                         12,9     Santtu Raitala                  433

6.      Önas Prince                   13,0     Per Nordström                   86

7.      Jason’s Camden          13,0     Olli Koivunen                   906

8.      Hot Shot Luca               13,4     Pekka Korpi                   1044

9.      Ce Bello Romain          16,6     Anthony Barrier                 53

Sieg: 26; Richter: Kampf Hals - 2½ - ¾ - Hals - ½ - 1 Länge; 9 liefen (NS Whole Lotta Love)

Zw-Zeiten: 10,5 - 12,0 - 11,0 - 13,5/je 500m

Wert: 100.000 - 40.000 - 17.000 - 8.500 - 4.500 Euro

Video: https://www.youtube.com/watch?v=JUzrxKVtRhM

Maßgenommen für den Winner Circle hatte Franck Ouvrie bereits 90 Minuten zuvor mit einem weiteren Prodigious-Sprössling: Sébastien Guaratos seit ihrem fulminanten Erfolg in Solvalla nicht mehr am Ablauf gewesene Héliade du Goutier sicherte sich trotz Startplatz „9“ ein Stuten-Rennen souverän zwei Längen vor True Devotion und kassierte für die 1:13;4/2100m-Performance 12.000 Euro; der Toto notierte den Fall bei 13:10.