Pornichet, Mittwoch, 10. August 2022. Zwar auch an der Atlantikküste, jedoch nicht wie ursprünglich geplant und traditionell in Saint Malo am Ärmelkanal, sondern wegen der Dürre in der Bretagne 200 Kilometer südlich in Pornichet-La Baule, dem 10.000-Einwohner-Städtchen nahe der Loire-Mündung, wurde Etappe 9 des Grand National du Trot ausgetragen.
Und noch etwas war anders als gewöhnlich: „Anstoßzeit“ der Quinté-Wette war um 20.15 Uhr. Zweimal rum plus ein bisschen Anlauf ging’s auf dem 1.250 Meter weiten Linkskurs - Saint Malo wäre ein Sache für die „Rechtskursler“ gewesen - bei strahlendem Sonnenschein und 32 Grad.
Ziemlich hitzig ging’s auch bei der Frage des Anführers zu. Kam zunächst Eternelle Délo am flottesten in die Hufe - Freyja du Pont rumpelte ganz gegen sonstige Gepflogenheiten vom Start und landete bei Hooker Berry und Fire Cracker, den beiden Aspiranten in Band drei -, so übernahm in der ersten Kurve Etoile de Quesny. Doch auch sie konnte sich nicht lange auf der Kommandobrücke halten, denn Ende der ersten Gegengeraden war El Santo Haufor vorn.
Munter ging das Wechselspiel weiter über Galiléo Bello zu French Man, der den Takt für die letzte Runde vorgab. Der mittlerweile wieder nach außen beorderte Galiléo Bello schleppte das Feld vor Fragonard Délo, Fakir de Mahey und Echo de Chanlecy auf Gleis zwei voran und dominierte ab eingangs der Zielgeraden über French Man.
Die Gefahr kam jedoch aus seinem Gefolge: Spielerisch leicht zog Mathieu Mottier mit dem erstmals auf Gruppe-III-Level engagierten Fakir de Mahey vorbei, war auch durch die fein nachsetzenden Echo de Chanlecy und den von ganz hinten kommenden Fairplay d’Urzy nicht ansatzweise in Verlegenheit zu bringen und feierte 2½ Längen voraus den elften Karrieresieg.
Mit einer Gewinnsumme von 288.120 Euro ist der Rêve-de-Beylev-Sohn auf der einen oder anderen Etappe durchaus noch gut unterzubringen. Sein Finaltickert für Vincennes hat er bereits in der Tasche.
Neunte Station, neunter differierender Sieger - der GNT 2022 bleibt spannend wie selten zuvor. Kurioserweise haben sich die ersten beiden Stuten Eire d’Hélios und Freyja du Pont nicht in die Liste der Etappensieger eintragen können, sondern ihre Punkte dank vieler Teilnahmen, für die es Extrazähler gibt, gehamstert: Eire d’Hélios war achtmal, Nicolas Bazires Lady sechsmal unter GNT-Order.
„Es lief ideal für uns, weil viel Zug drin war. Fakir ist ein kampfstarker Geselle, der genau diese Verläufe liebt“, war Mottier, der den Hengst auch trainiert, überaus zufrieden mit seinem Schützling.
Bei den „drivers“ rückte Alexandre Abrivard (36 Punkte) Nicolas Bazire (46) etwas dichter auf die Pelle; Dritter ist Thomain (31) vor Pierre-Yves Verva und François Lagadeuc, die auf je 29 Zähler kommen. Bei den „Entraîneurs“ baute Jean-Michel Bazire mit 44 Points vor Franck Harel (36) und seinem Sohn Nicolas (32) seinen Vorteil aus; eine Vorentscheidung ist aber auch bei ihnen längst nicht gefallen.
9. Etappe des GNT
Grand Prix Henri Desmontils - Prix Geny Courses - (Gruppe III national, Fünf- bis Zehnjährige)
2725m Bänderstart; 25 Meter Zulage ab 279.000, 50 Meter ab 502.000 Euro; 90.000 Euro
1. Fakir de Mahey 2725 12,5 Mathieu Mottier 29
7j.br. Hengst von Rêve de Beylev a.d. Mahey Storm von Dahir de Prélong
Be / Zü: Michel Soulas; Tr: Mathieu Mottier
2. Echo de Chanlecy 2750 12,0 Tony Le Beller 120
3. Fairplay d‘Urzy 2750 12,1 Alexandre Abrivard 130
4. Galiléo Bello 2725 12,9 Gabriele Gelormini 51
5. El Santo Haufor 2725 13,0 Charles-Julien Bigeon 540
6. French Man 2725 13,1 Julien Dubois 170
7. Eire d‘Hélios 2750 12,6 Antoine Wiels 360
8. Eternelle Délo 2725 13,4 Marius Coignard 510
9. Girolamo 2750 13,0 Antoine Lhérété 770
10. Fragonard Délo 2725 14,0 Franck Nivard 190
11. Fire Cracker 2775 12,7 Anthony Barrier 180
12. Diablo du Noyer 2750 13,6 Damien Bonne 1250
13. Freyja du Pont 2750 13,8g Nicolas Bazire 210
14. Hooker Berry 2775 13,4 Kevin Leblanc 380
Etoile de Quesny 2725 dis.r. David Thomain 150
Farah des Caux 2750 dis.r. Benjamin Rochard 93
Sieg: 29; Richter: überlegen leicht 2½ - 1½ - 1 - k.Kopf - 2½ Längen; 16 liefen
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-08-10/3510/8
Punkte nach Etappe 8 (Amiens, Salon-de-Provence, Reims, Châteaubriant, Le Croisé, Laval, Toulouse, Cabourg, Pornichet):
Eire d’Hélios 46
Freyja du Pont 38
Farah des Caux 28 (1 Sieg)
Django du Bocage 28
Fragonard Délo 27
Girolamo 24 (1 Sieg)
Echo de Chanlecy 21
Divine Monceau 20 (1 Sieg)
Elvis du Vallon 17 (1 Sieg)
Hanna des Molles 16
Cleangame 15 (1 Sieg)
Déesse Noir 15 (1 Sieg)
Earl Simon 15 (1 Sieg)
Fakir de Mahey 15 (1 Sieg)
Gently de Muze 15 (1 Sieg)
Favori de l’Iton 11
Festif Charmant 11
Crack Money 10
Day de Bellouet 10
Dottarus 10
El Greco Bello 10
Fantasia de Ligny 10
Flower by Magalou 10
Caliméro du Thiole 8
Campione Mio 8
Eden Basque 8
Félix du Bourg 8
Fairplay d’Urzy 8
Gangster du Wallon 8
Der Tross bleibt in Frankreichs mittlerem Westen: Meslay-du-Maine, die Heimatbahn Sébastien Guaratos, bittet am 7. September zu Station 10; dann dürfen sich die „Droiteurs“, die Rechtskurse liebenden Traber, auf einen 1.614 Meter weiten Parcours freuen.