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Der Gründer der Ecurie du Bois Josselyn ist tot
13. August 2021

(mit Le Trot.com) Samstag, 7. August 2021. Am 7. August hat Yvan Bernard, der Züchter der „Josselyn“-Traber, die Augen im gesegneten Alter von 94 Jahren für immer geschlossen. Der gebürtige, aus einer Stahlarbeiter-Familie stammende Lothringer hatte in den frühen 1950er seine Heimat verlassen und sich in den Westen Frankreichs orientiert. „Ich habe den zweiten Weltkrieg miterlebt, war in Erinnerung an zwei frühere Kriege zwischen Deutschland und Frankreich aufgewachsen, und immer war Lothringen einer der Zankäpfel, die es dabei am härtesten traf.“

Zunächst wurde er in der Nähe von Châteaudun rund 80 Kilometer südwestlich von Paris heimisch, stieg ins Baugewerbe ein und begann, auf seinem eigenen Anwesen Schafe und auch Pferde zu züchten. „Ich verstand bald, dass die Region Eure-et-Loir für die Pferdezucht nicht unbedingt das Nonplusultra war. Was Bordeaux für Wein und die Champagne für den Champagner, ist eben die Normandie für die Pferdezucht. Also fing ich an, dort nach einem Plätzchen zu suchen.“

Fündig geworden ist der züchterische Eleve, der sich gern von René Ballière, Pierre-Désiré Allaire, Jean Fribault, Georges Moreau, Alec Weisweiller, züchterischen Koryphäen jener Zeit, hat beraten lassen, Anfang der 1970er Jahre im goldenen Dreieck der Normandie mit dem Bois Josselyn. Einem Anwesen, das seit 40 Jahren pferdefrei war - aus weidetechnischer und tiermedizinischer Sicht durchaus ein Vorteil. Grundstock für die eigene Zucht waren Traber aus etablierten, bewährten Linien von Georges Moreau und des Comte de Bellaigue, wie die nicht nur für einen Franzosen-Traber der damaligen Zeit mit einer Widerristhöhe von 1,50 Meter geradezu winzige Fandango-Tochter Ezira und Evorine.

Erste züchterische Lorbeeren bringt ihm der Evorine-Sohn Lévorino (von Kerjacques) ein, den er als Jährling verkauft und nach Ende der Rennkarriere für die Verwendung als Deckhengst zurückgekauft hat. Das zweite Aushängeschild trägt auch als Rennpferd seine Farben: Der Quioco-Sohn Nodesso, Sieger im Critérium des 4 Ans 1983, hinterließ durch den Triumph im Münchner Großer Preis von Bayern 1986 sogar Spuren in Deutschland.

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Pascal Bernard mit JMB (Foto: letrot.com)

Längst hat er auf Anraten des Schweden Stig Engberg in Eure-et-Loir ein eigenes kleines Trainingsquartier errichten lassen, wo jene Traber die ersten Schritte auf der Karriereleiter eines Rennpferds lernen sollen, die Bernard nicht verkauft. Und als kurz darauf Frankreich für wenige Jahre seine Gestütbücher für amerikanische Traber öffnet, setzt er wie ein gewisser Jean-Pierre Dubois voll auf diese Option - die bei beiden goldene Früchte tragen soll. Seit 1990 tragen seine „Kinder“ das neue Label „Josselyn“ in die Traberwelt hinaus.

Erster einer ganzen Reihe von Cracks ist Cézio Josselyn (von Armbro Goal), ein hochtalentierter Hengst, der immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat. Französisch-amerikanisch gezüchtet sind die Mutterstuten Cloda (von Sugarcane Hanover), Déa, Enova (beide von Armbro Goal) sowie Ezira (von Royal Prestige) - allesamt mit dem Nachnamen „Josselyn“. Himo Josselyn gewinnt für ihn das Critérium de 3 Ans 1998, Lulo Josselyn aus seiner Zucht für Daniel Lacroix jenes der Vierjährigen 2003.

Den größten Erfolg, den Traum eines jeden Traber-Menschen, feiert seine Zuchtstätte zu einer Zeit, als er offiziell zwar noch als Züchter registriert ist, sich aber längst schon in den Süden Frankreichs in die Nähe von Cannes zurückgezogen hat, den Ruhestand genießt, die Auftritte (nicht nur) der „Josselyns“ überwiegend am Fernseher verfolgt und die Geschicke des Haras du Bois Josselyn in die Hände seines Sohnes Pascal gelegt hat:

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Bélina Josselyn - Aushängeschild der Bernard-Zucht

Am 27. Januar 2019 holt die die blau-gelben Farben stolz wie eine Ballerina tragende Bélina Josselyn in einem Foto-Finish, bei dem es um Zentimeter geht, mit Jean-Michel Bazire den Prix d’Amérique und verabschiedet sich ein Jahr später mit dem Sieg im Prix de Paris, dem 23. ihrer Karriere, der ihr Konto auf 2.618.970 Euro schraubt, von der großen Rennbühne in die Mutterschaft.

Wer könnte besser als „La Ballérine“, wie sie die „turfistes“ ob ihrer eleganten Erscheinung getauft haben, das züchterische Lebenswerk des Yvan Bernard verkörpern: Über den Dubois’schen Love You, der väterlicherseits über Coktail Jet eine amerikanische Mutter hat (Armbro Glamour), wie über ihre Mutter, die von Workaholic abstammende Lézira Josselyn (eine Enkeltochter der Bernardschen „Stammmutter“ Ezira), fließt amerikanisches Traberblut in den Adern der schlanken Fuchsstute.

Seit 2007 führt sein Sohn Pascal die Geschicke des Gestüts, der seinem Vater sehr dankbar ist: „Als er sich zum Rückzug entschlossen hat, durfte ich meine eigenen Ideen verwirklichen. Gewiss hab ich ihn ob seiner reichen Erfahrung oft um Rat gefragt. Aber den Patriarchen herauskehrt, der es besser weiß - das hat er nie. Ich habe mich unendlich für meinen Vater gefreut, dass Bélina so bombastisch eingeschlagen ist, denn da steckt ja immens viel von seiner züchterischen Arbeit drin. Er hat die Basis gelegt, und wenn es an der Zeit ist, werde ich den Staffelstab hoffentlich genau so unaufgeregt an meine Kinder weitergeben.“

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass zu Bélinas Hoch-Zeit mit der in Dänemark registrierten und für die Schweizer Besitzerfamilie Aebischer laufenden Uza Josselyn eine weitere „Josselyn“ für Furore gesorgt hat.