Bei strahlend blauem Himmel und schnuckeligen 20 Grad war Massenbesuch für den zweimal zu umkurvenden Linkskurs angesagt, auf dem sich nur zwei der besten 15 des Gesamtklassements sehen ließen: Mit dem nach 800 Metern galoppierenden Bachar der Träger des imaginären Maillot Jaune, der seine Führung wegen der Fleißpunkte dennoch marginal auszubauen vermochte, sowie Delfino. Der Sieger der siebenten Etappe in Reims passte auf 39 Euro genau ins erste Band, verschwand sofort im hinteren Mittelfeld und tauchte von dort nie auf. Der schon auf Gruppe-II-Ebene mit Ehrenplätzen überzeugende Speedy-Blue-Sohn sollte der Einzige des zweistellig notierten Quartetts bleiben, der die „Turfistes“ schmählich im Stich ließ. Ansonsten lief es auf den ersten vier Rängen so, wie es die Schwarm-Intelligenz der Wetter ausbaldowert hatte.
Nur kurz überließ Eric Raffin dem auf der letzten Gegengeraden springenden Cash des Caillons das Kommando, klemmte sich ausgangs der ersten Kurve selbst wieder an die Spitze und ließ Cocktail Desbois einen strammen Strich marschieren, der den Zulagenpferden das Leben extrem schwer machte: Von ihnen spielte Baronne de Bapre als Siebente noch die beste Rolle, war jedoch für die besser dotierten Ränge endlos abgehängt. Hinter dem Spitzenduo reihten sich Ce Retour d’Ostal, Coral Sea und Défi de Retz ein, der immer wieder mal ein wenig frische Luft in zweiter Spur schnupperte und sich nach einer Runde endgültig als äußerer Anführer herausschälte. Dem Bazire-Schützling waren Chilkoot Trail, Eclat de Gloire und Comtesse du Clos auf den Fersen.
Richtig Ernst wurde es ab 500 Meter vorm Ziel, als Cocktail Desbois und Défi de Retz die ohnehin hohe Schlagzahl kräftig steigerten. So wacker sich der Baudouin-Schützling auch wehrte, hatte der unermüdliche Angreifer doch sehr sicher das beste Ende für sich. Jean-Michel Bazires Stellvertreter Alexandre Abrivard brauchte dem kniffligen Burschen, der neben bis dato elf Siegen zwölf rote Karten in seiner bunten Sammlung hatte, kaum Hilfestellung angedeihen zu lassen. In starken 1:12,9/2850m waren das Dutzend an Siegen zwei Längen voraus voll und die jüngsten brotlosen Fauxpas aus Meslay, Vincennes und Laval - allesamt mit Eisen - durch den diesmal rundum Barfüßigen bestens weggebügelt. Damit blieb der GNT seinem heurigen Credo treu: Elfte Etappe, elfter differierender Primus - so spannend war’s nie zuvor.
Eine Dreiviertellänge zurück holte wie vom Totalisator erwartet Eclat de Gloire Bronze. Zum Vierten Ce Retour d’Oscar waren es weitere 2½ Längen; die Quinté-Wette komplettierte auf inneren und damit kürzesten Wegen Coral Sea als beste der fünf Ladys.
11. Etappe des GNT
Prix Geny Courses (Gruppe III national)
2850 Meter Bänderstart; 25 Meter Zulage ab 245.000, 50 Meter ab 439.000 Euro; 85.000 Euro
1. Défi de Retz 2850 12,9 Alexandre Abrivard 23
6j.br. Hengst von First de Retz a.d. Nouvelle d‘Atout von Buvetier d‘Aunou
Be / Zü: Mme Ottavia Roffi-Urano; Tr: Jean-Michel Bazire
2. Cocktail Desbois 3. Eclat de Gloire 4. Ce Retour d‘Oscar 5. Coral Sea 6. Comtesse du Clos 7. Baronne de Bapre 8. Atout de Montbrun 9. Delfino 10. Viking d’Hermès 11. Baby Lou Max 12. Caly Loulou Chilkoot Trail Cash des Caillons Comète Jet Bachar |
2850 13,1 Eric Raffin 2850 13,1 Loris Garcia 2850 13,3 François Lecanu 2850 13,4 Nicolas Ensch 2850 13,4 Paul-Philippe Ploquin 2875 13,1 Serge Peltier 2850 14,0 Franck Jamard 2850 14,9 Mathieu Mottier 2900 14,8 Kevin Devienne 2900 16,2 Nicolas Mortagne 2875 18,0 Hervé Chauve-Laffay 2850 dis.r. Yannick-Alain Briand 2850 dis.r. Anthony Tintillier 2850 dis.r. Pierre Callier 2875 dis.r. Emmanuel Allard |
55 70 150 340 330 350 780 73 1620 810 1630 340 570 260 520 |
Sieg: 23; Richter: leicht 2 - ¾ - 2½ - 1 - 1 - 5 Längen; 16 liefen
Wert: 38.250 - 21.250 - 11.900 - 6.800 - 4.250 - 1.700 - 850 Euro
Punkte nach Etappe 11 (Amiens, Marseille-Borély, Lyon-La Soie, Beaumont, La Capelle, Laval, Reims, St. Malo, Meslay-du-Maine, Cherbourg, Feurs):
Bachar Elvis Madrik Calaska de Guez Dream de Lasserie Baron du Bourg Belle Louise Mabon Bleu Ciel Défi de Retz Delfino Beau de Grimoult Cross Dairpet Bulle de Lauxmont Colt des Essarts Dorgos de Guez Christo Calou Renardière Black Jack From Cantin de l‘Eclair Canular Verika Dairpet Allegro Nonantais Cadix Cap de Narmont Ceylan Dairpet Cocktail Desbois Colorado Blue Chablis d’Herfraie Cyriel d‘Atom Candidat d’Ortige Chica de Joudes Clédère de l’Airou Diego du Guelier Eclat de Gloire Viking d’Hermès |
39 (1 Sieg) 30 (1 Sieg) 28 (1 Sieg) 26 (1 Sieg) 24 (1 Sieg) 21 17 (1 Sieg) 17 (1 Sieg) 17 (1 Sieg) 17 17 15 (1 Sieg) 15 (1 Sieg) 15 (1 Sieg) 15 14 12 12 12 12 10 10 10 10 10 10 9 9 8 8 8 8 8 8 |
Die zwölfte und vorletzte Etappe wird am 6. November ebenfalls links herum die Loire stromabwärts in Nantes ausgetragen. Das Finale der Tour durch die Provinzen bleibt wie immer Rouen-Mauquenchy vorbehalten, wo am 20. November letztmalig Gelegenheit ist, Punkte und Moneten einzusacken, bevor es nach Vincennes geht: Am 1. Dezember ist die Clôture der maximal 20 punktbesten Willigen das erste Highlight des Winter-Meetings.