Freehold / New Jersey, Samstag, 7. Mai 2022. Schon lange nicht mehr genießen Lady Suffolk Trot und Dexter Cup den einstigen Ruf einer wegweisenden Prüfung für dreijährige Traber, was auch an der vergleichsweise geringen Dotation liegt, die im Land des „money makes the world go round“ das Maß aller Dinge ist.
Auch spätere Hambo- und/oder Breeder’s-Crown-Recken machen sich in den Starterlisten seit je her rar, weil Freehold Raceway nur mit einem 800-Meter-Oval dienen kann - und das ist bekanntlich nicht jeden Pferdes Sache. Geblieben ist das Renommee, die große Saison für die Dreijährigen zu eröffnen - prompt standen die Skandinavier im 12.000-Seelen-Nest rund 80 Kilometer südlich von New York City auf der Matte.
Im Vorjahr waren beide Prüfungen durch Åke Svanstedt und Marcus Melander an sie gegangen, heuer konnte nur der „Grüne Riese aus Florida“ punkten. Bei den im Lady Suffolk Trot zuerst gefragten Stuten gewann er mit Little Pink Lies auf die simpelste Weise: Von der „1“ („Kein Problem, sie kann flink beginnen, dafür ist diese Nummer auf einer solch kurzen Piste perfekt.“) sofort die Spitze übernehmen und sie bis ins Ziel nicht mehr abgeben.
Das klappte gegen die sofort in seinem Windschatten verschwindende What Should I Do (2) bis in den Schlussbogen verblüffend einfach. Dann wagte Russell Foster mit der Googoo-Gaagaa-Tochter aus Zucht, Besitz und Training des durch eben diesen Halb-Pacer berühmt gewordenen Richard Hans den Aufstand.
Weit vor dem Rest rückte sie der Chapter-Seven-Tochter energisch auf die Pelle, die aber längst noch nicht alle Reserven ausgeschöpft hatte, wie sie nach zwei, drei energischen Wachrüttlern ihres Herrn und Meisters zeigte.
Die ihren Saisoneinstand gebende Little Pink Lies, die Svanstedt „and friends“ auf der Lexington-Auktion 2020 für 50.000 Dollar ersteigert hatten, legte locker eine Schippe drauf und setzte sich auf fast zwei Längen ab zum dritten Karrieresieg, mit dem ihr Konto auf 139.090 USD kletterte. Den Kampf um Platz drei entschied die tapfer durch die Außenspur stiefelnde Bomb Hugger (von Chapter Seven) sicher gegen ihre innere Nebenfrau Pretty Interesting (von Walner) zu ihren Gunsten.
Lady Suffolk Trot (dreijähr. Stuten)
1609m Autostart, 58.025 USD
1. Little Pink Lies 13,5 Åke Svanstedt 27
3j.dklbr. Stute von Chapter Seven a.d. Tot he Question von Credit Winner
Be: Åke Svanstedt Inc., Triple Play Trotters & Tomas Andersson, SE; Zü: Crawford Farms; Tr: Åke Svanstedt
2. What Should I Goo 13,7 Russell Foster 31
3. Bomb Hugger 14,4 Anthony Macdonald 35
4. Pretty Interesting 14,7 Jeffrey Gregory 176
5. Gertrude 14,8 Tyler Miller 89
6. Extrordinarylady 16,6g Yannick Gingras 324
7. Mighty Angel 17,6 Emanuel Miller 497
8. Giza Dreams 19,1g Kasper Foget 474
Sieg: 27; Richter: leicht 1¾ - 6¼ - 2½ - ¾ Längen; 8 liefen
Wert: 29.012 - 14.506 - 6.963 - 4.642 - 2.901 USD
Das ähnliche Rezept fruchtete 45 Minuten später im Dexter Cup für Svanstedt nicht - auch weil er mit Chapter-Seven-Sprössling Justice von der „7“ los musste und fast 600 Meter brauchte, bis er Brave by Design (2) endlich von der Kommandobrücke vertrieben hatte.
Bei dem Galopper-Festival, bei dem nur drei der acht Kantonisten fehlerlos über den schlüpfrigen, weil regennassen Parcours kamen, hatte Joe Bongiorno logischerweise keine Mühe, Brave by Design vor der Schlusskurve in Spur zwei zu dirigieren, weil nur noch der vom jungen Schweden Lucas Wallin trainierte Pour Mea Double zum engeren Zirkel zählte.
Auf der kurzen Zielgeraden neigte sich die Waage bald Richtung des erstmals in dieser Saison aktiven Walner-Wallachs. Der war am 6. Oktober 2020 in Lexington für 72.000 Dollar zu haben, steht nun nach je zwei ersten und zweiten Plätzen bei 98.802 USD und hat das Hambletonian im Visier.
„Das ist noch in weiter Ferne“, bekannte Bongiorno, „bis dahin muss er noch viel lernen und sich weiter entwickeln. Aber hey - lasst uns diesen Tag genießen, bei dem alles für uns gepasst hat: Favorit Pretender (ein Fohlen der Weltrekord-Stute Maven von Muscle Hill, das von Nancy Takter trainiert wird/Anm.d.Red.), der eine bemerkenswerte Saisonpremiere hingelegt hat, ist ausgangs des ersten Bogens endlos gesprungen.
Eigentlich wollte ich, so leicht in Front gekommen, niemanden mehr vorbeilassen, doch Åkes Justice kenne ich aus dem Vorjahr als gutes Pferd, und so dachte ich, in dessen Fahrwasser wäre ich gut aufgehoben. Auf der letzten Überseite schien mir Justice nicht mehr ganz so flüssig zu marschieren, weswegen ich ihn früh ein wenig unter Druck setzte. Der Rest war ziemlich einfach.“
Dexter Cup - Finale - (dreij. Hengste & Wallache)
1609m Autostart, 150.505 USD
1. Brave by Design 13,0 Joe Bongiorno 81
3j.dklbr. Wallach von Walner a.d. Nuvola von Jailhouse Jesse
Be: Brave by Design Stable; Zü: Al Libfeld; Tr: Jennifer Bongiorno
2. Justice 13,2 Åke Svanstedt 66
3. Pour Mea Double 13,3 Lucas Wallin 293
4. T Rex Blue Chip 15,7g Daniel Dube 368
5. Bar Coins 15,8g Todd Schadel 436
6. Grizzly Bare 17,2g Austin Siegelman 709
7. Paymag 20,4g Andy Miller 333
8. Pretender 22,3g Yannick Gingras 12
Sieg: 81; Richter: leicht 1¾ - 1½ - 19¼ - ¾ - 11 Längen; 8 liefen
Wert: 75.253 - 37.626 - 18.061 - 12.040 - 7.525 USD