Romme, Ostersonntag, 17. April 2022. Schwer zu schlucken hatte das Wettvolk am letzten Tag der V75-Spring-Race-Serie, bei der ein seit dem 29. Januar gesammelter Jackpot von 14 Millionen Kronen den Umsatz in der Königswette knapp in den neunstelligen Bereich hievte.
Schon zum Auftakt siebte Jörgen Westholm in der Klass I mit 147:10-Überraschungssiegerin Hazyshadeofwinter bei herrlichem Frühlingswetter 80 Prozent aller Systeme aus. Noch radikaler wurden sie in der folgenenden Diamant-Stoet rasiert, in der Paw Mahony mit der 0,25-prozentigen R.K.Queen zur Rekordquote von 1.565:10 zuschlug.
In der an dritter Stelle anstehenden Gulddivisionen, deren Sieger zum Paralympiatravet reisen darf, setzte sich das Favoritensterben nahtlos fort. Zum Entsetzen seiner mehr als 6.000 Besitzer patzte, nachdem Beartime bereits am Start einen Fehler eingelegt hatte, der ungewöhnlich hitzige Travkompanier Who’s Who als Frontmann der zweiten Spur im ersten Bogen - vielleicht irritiert durch den neben ihm aus dem Takt geratenen Linus Boy.
Zunächst perdu die Chance des Maharajah-Sprösslings, an Schwedens erstem Saisonhöhepunkt für die älteren Recken teilzunehmen, der gemeinsam mit Konung Gustaf V:s und Drottning Silvias Pokal (für die Generation 2018) am 7. Mai in Göteborg entschieden wird. Die Gunst der schwachen majestätischen Stunde nutzte Björn Goop mit dem sonst mit Örjan Kihlström liierten Born Unicorn. Der 45-jährige scheute sich nicht, den Redén-Schützling an der Flanke von Tempomacher Milligan’s School zu installieren, hinter dem sich Remarkable Feet, Hard Times, Antonio Tabac und Ochongo Face einsortierten.
Auf der Zielgeraden gewann Born Unicorn allmählich die Oberhand über den seinen 128. Start absolvierenden US-Boy aus dem Melander-Quartier, der bereits zwei- und dreijährig auf der anderen Seite des Atlantiks sehr erfolgreich am großen Rad gedreht hatte. Auch der im zweiten oder gar dritten Frühling befindliche Spickleback Face, im Schlussbogen in dritter Spur unterwegs, vermochte das „Einhorn“ nicht mehr vom Sockel zu stoßen, der eine Länge voraus seinen 16. Treffer bombensicher festzurrte und selbst seinen Ausbilder bass erstaunte.
„Unglaublich, wie sich der Wallach entwickelt hat, seit ich ihn im Herbst 2020 übernommen habe. Seitdem hat er neun seiner 18 Versuche und mehr als die Hälfte seiner 2.277.929 Kronen gewonnen, und ich denke, dies ist noch lange nicht das Ende aller Wünsche. Im Training beweist er viel Mumm, und Björn musste nicht mal die Ohrenkapuze ziehen.“
„Ich erinnere mich an seine Zeit als Dreijähriger, als er bei Stefan Melander stand und ich ihn auch mal gefahren habe. Mit sieben Siegen unter Tarzans Regie war er kein Schlechter, doch in Frankreich bei Sébastien Guarato und Vincent Martens lief’s überhaupt nicht. Das macht auch den Charme von Trabrennpferden aus, dass sie manchmal für unerwartete Leistungsexplosionen gut sind“, konstatierte Goop.
Rommeheatet -Gulddivisionen - (int., Qualifikation 2 zum Paralympiatravet)
2140m Autostart, 329.000 SEK
1. Born Unicorn 11,9 Björn Goop 48
8j.br. Wallacht von Raja Mirchi a.d. Lily Kronos von Varenne
Be: Caramera AB; Zü: Tobias Persson Rosenqvist; Tr: Daniel Redén
2. Spickleback Face 12,0 Daniel Wäjersten 98
3. Milligan’s School 12,1 Ulf Eriksson 69
4. Hazard Boko 12,2 Per Lennartsson 415
5. Beartime 12,2g Carl Johan Jepson 224
6. Remarkable Feet 12,3 Jörgen Westholm 440
7. Antonio Tabac 12,4 Petter Lundberg 1199
8. Ajlexes Cubano 12,4 Tomas Pettersson 1212
9. Hard Times 12,5g Rikard Skoglund 1414
10. Linus Boy 13,1g Erik Adielsson 399
11. Ochongo Face 13,4 Mats Djuse 1533
Who’s Who agh. Örjan Kihlström 17
Sieg: 48; Richter: sicher 1 - 1 - 1 - Hals - Hals - 1 Länge; 12 liefen
Zw-Zeiten: 10,0/500m - 14,0/1000m - 09,0/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK
Zur Freude der ATG zogen nach Who’s Who schwarzer Stunde die Gemeinten wie am Schnürchen in den Winner Circle ein, wobei besonders die 14:10-Bank L.Q.Widde felsenfest stand. Der siebenjährige Kaltblut-Wallach war zum fünften Mal in Folge und 13. Mal aus lediglich 15 Versuchen „simply the best“ und machte Jörgen Westholm, der vor wenigen Tagen seinen 2.000. Erfolg als Trainer feierte, auf der Heimatbahn zum vielumjubelten Doppelsieger. Rang drei mit „fünf Richtigen“ wurde mangels Masse nicht bedient, so dass am kommenden Samstag in Halmstad 27,4 Millionen Kronen auf die Königs-Wetter bzw. ihren „Kumpel“ Harry Boy als Jackpot warten.
V75-1 (Klass I): Hazyshadeofwinter / Jörgen Westholm 147
V75-2 (Diam-Sto): R.K.Queen / Paw Mahony 1565
V75-3 (Guld): Born Unicorn / Björn Goop 48
V75-4 (Kallblod): L.Q.Widde / Jörgen Westholm 14
V75-5 (Klass II): Brasco Brodde / Erik Adielsson 30
V75-6 (Brons): Epimetheus / Örjan Kihlström 33
V75-7 (Silver): Unico Broline / Erik Adielsson 17
Umsatz V75: 105.454.448 SEK
1. Rang: 225,3 Systeme à 185.068 SEK
2. Rang: 111 SEK
3. Rang: Jackpot 27.418.156 SEK
Umsatz Top-7 (Klass II): 1.053.759 SEK