Turin, Sonntag, 17. April 2022. Die nächste nach Geschlechtern getrennte, diesmal international konzipierte Runde im italienischen Vierjährigen-Zirkel stand mit dem Gran Premio Città di Torino in der Hauptstadt des Piemont zur Debatte.
Spärlich besetzt war die Fraktion der Ausländer, die allein der von Alessandro Gocciadoro für die Scuderia Bivans des Antonio Somma trainierte Franzose Intrepide Turgot bildete. Und der warf bei den „Herren“, die für die zwei Runden auf dem 1.000 Meter weiten Ippodromo Stupinigi den ersten Ruf hatten, an zweiter Position innen in jenem Moment das Handtuch im Galopp, als im Schlussbogen die Ärmel zum „final countdown“ hochgekrempelt wurden.
Der Ready-Cash-Sprössling gesellte sich an den Sünderturm zu Cherry Top, der, gerade nach 300 Metern an Conan OP vorbei in Front gezogen, die Füße im Galopp gehoben hatte. Wenige Meter später war in zweiter Spur Cash Maker seinem schlechten Beispiel gefolgt, so dass Conan OP nun doch das Zepter schwingen durfte.
Lange fackelte aber auch Roberto Vecchione nicht, der Colbert WF auf der ersten Gegengeraden mächtig Beine machte, Chuky Roc und Cash Top umflankte und neben dem Leader Platz nahm. Innen waren Intrepide Turgot, Capovento Pax und Condor Bar zum Zuschauen verurteilt. Der Waffenstillstand hielt bis Mitte des Schlussbogens. Dann rüstete sich Chuky Roc in dritter Spur - Zeit für Vecchione, alle Register zu ziehen.
Den Leader bekam Colbert WF, bereits neunfacher Sieger, aber auf gehobener Ebene noch nie auffällig geworden und der Ärmste des Neunerfeldes, zügig in den Griff, doch als brandgefährlich entpuppte sich wie erwartet Chuky Roc.
Der Derby-Vierte, Orsi-Mangelli-Zweite und aktuelle Sieger des Gran Premio Firenze rückte unerbittlich näher, und es bedurfte in einem intensiven, an Spannung und Rasanz nicht zu überbietenden Finish aller Künste Vecchiones, seinen von Holger Ehlert vorbereiteten Partner zu dessen bedeutendstem Erfolg um Haaresbreite als Ersten an die imaginäre Linie zu wuchten.
Waren die ersten Beiden wenn auch in umgekehrter Reihung so weit vorn zu erwarten, so gehörte Platz drei von Capovento Pax, der dafür Conan OP nicht minder knapp das Nachsehen gab, in die Schublade „dicke Überraschung“.
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Etwas entspannter ging es bei den Signorinas zu, bei denen gleichfalls nur ein Sextett das Klassenziel erreichte und die fünf prämierten Ostereier unter sich ausmachte. Bei Cadillac Grif (1) streikte der Trabmotor schon vor der Startmarke, bei Cash Bank Bigi (4) 100 Meter nach dem „Ab“. Schlusslicht Chris Evert Treb patzte ausgangs der dritten, Cheyenne Selva vor der letzten Kurve und Chelsy dei Greppi zu Beginn des Einlaufs.
Den größten Batzen schnappte sich Chance EK, die von der „7“ vor Cherie Vit, Crystal Pan, Chelsy dei Greppi, Cher EK und Chris Evert Treb in Front rauschte, dass es eine wahre Freude war. Gegenüber trat Pietro Gubellini voll auf die Bremse - eine Einladung für Alex Gocciadoro, mit Clarissa an seine rechte Seite zu ziehen. Hinter der ihren Jahreseinstand gebenden Siegerin des Gran Premio Orsi Mangelli Filly kreuzte Crystal Pan vor Celeste Breed und Cheyenne Selva auf.
Bei der Tempoverschärfung auf der letzten Überseite riss das Feld weit auseinander. Den beiden Animatricen vermochte zunächst nur Cherie Vit auf den Fersen zu bleiben, wogegen die bei 28:10 zur Favoritin erkorene Crystal Pan den Kontakt verlor.
Das beste Ende machten dann allein Chance EK und Clarissa unter sich aus, von denen die Nad-Al-Sheba-Tochter, von Pippo Gubellini in gewohnt rabiater Manier angefeuert, recht sicher eine Länge Vorsprung festhielt. Drei Längen zurück bekam Cherie Vit immer müdere Beine und musste wehrlos zusehen, wie ihr Crystal Pan mit der zweiten Luft Rang drei ablief.
Für die für ihren Züchter Edy Caprani sich ins Zeug legende Chance EK war‘s der wertvollste ihrer zwölf Erfolge, mit dem ihr Konto auf 84.568 Euro kletterte. Bereits bei ihrer Gruppe-Premiere am 13. März in Padua hatte sie sich als Zweite zu Crystal Pan höchst vernehmlich angekündigt.
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Gran Premio Città di Torino (Gruppe II int., Vierjährige)
2060m Autostart, 66.000 Euro
Wert: 27.600 - 13.200 - 7.200 - 3.600 - 2.400 sowie 12.000 Euro Züchterprämie
Hengste
1. Colbert WF 13,0 Roberto Vecchione 45
4j.br. Hengst von Varenne a.d. Trendy WF von Muscle Hill
Be: Scud. My Horse S.R.L.; Zü: Bruno Farneti; Tr: Team Sas di Holger Ehlert
2. Chuky Roc 13,1 Filippo Rocca 25
3. Capovento Pax 13,4 Andrea Farolfi 307
4. Conan OP 13,4 Enrico Bellei 41
5. Cash Top 13,4 Alessandro Gocciadoro 48
6. Condor Bar 13,8 Mario Minopoli jr 185
Cherry Top dis.r. Massimiliano Castaldo 114
Intrepide Turgot dis.r. Marco Stefani 142
Cash Maker dis.r. Vincenzo Luongo 88
Sieg: 45; Richter: Kampf k.Kopf - 3½ - Kopf - ½ - 3½ Längen; 9 liefen
Stuten
1. Chance EK 13,3 Pietro Gubellini 46
4j.br. Stute von Nad Al Sheba a.d. Ukase EK von Mago d’Amore
Be / Zü: Az.Agr. Edy Caprani; Tr: Fausto Barelli
2. Clarissa 13,3 Alessandro Gocciadoro 39
3. Crystal Pan 13,7 Enrico Bellei 28
4. Cherie Vit 13,8 Vincenzo Luongo 94
5. Celeste Breed 14,0 Mario Minopoli jr 206
6. Cher EK 14,2 Andrea Farolfi 472
Cadillac Grif dis.r. Antonio Greppi 106
Cash Bank Bigi dis.r. Andrea Guzzinati 41
Chis Evert Treb dis.r. Marco Stefani 374
Chelsy dei Greppi dis.r. Roberto Vecchione 289
Cheyenne Selva dis.r. Massimiliano Castaldo 529
Sieg: 46; Richter: sicher 1 - 3 - 1½ - 1½ - 1½ Längen; 11 liefen