Enghien, Samstag, 13. August 2022. „Das meiste Geld zum Schluss“, so lautete die Devise für Enghien. Die Pariser Sommerbahn im Norden der Kapitale hatte zum Abschluss ihres Acht-Rennen-Gangs ein 120.000er der Kategorie II für ältere Satteltraber auf der Karte, das auf dem Papier sehr offen daherkam.
Letztlich hoben die „turfistes“ die 1:09,8-Weltrekordlerin Florida Sport mit 44:10 auf den Schild, obwohl längere Distanzen wie die geforderten 2.875 Meter des Prix de Londres eher nicht den Geschmack der Tornado-Bello-Tochter treffen. Mathieu Mottier war mit ihr früh in vorderen Gefilden zugange, überließ jedoch Fly Speed die Führungsarbeit und war nur noch innerer Dritter, als ausgangs der ersten Kurve Clément Frecelle mit Diamant de Tréabat das Zepter an sich riss.
Übermäßig eilig hatte es der Kuadro-Wild-Sohn nicht, und so konnte sich das Feld in aller Seelenruhe formieren. Nach einer Runde fasste sich Jean-Yann Ricart ein Herz und schickte Chalimar de Guez aus dem fünfter Paar an die Flanke des Leaders, ohne nach dem geharnischten Zwischenspurt mehr Fahrt einzufordern. Hinter ihm hielten die sich erstmals in dieser Disziplin versuchende Rebella Matters, Jerry Mom, Egao Jénilou und Carioca de Lou ihr Pulver trocken, bis in der letzten Kurve die Post abging.
Das hatte für Crescendis, Carioca de Lou und Rebella Matters schwerwiegende Folgen, die kurz nacheinander aus dem Takt gerieten und am Turm landeten, wohin ihnen wenig später auch die immer mieser trabende und völlig aufgebende Florida Sport folgte. Lange schien Frecelles Rechnung aufzugehen, denn sein Diamant verteidigte die zwei, drei Längen Vorsprung mit eiserner Faust, bevor ihm doch ein wenig die Puste ausging.
Einen Tick besser drauf war Chalimar de Guez, der sich mit der zweiten oder gar dritten Luft um eine halbe Länge vorbei raufte. Mit dem 13. Sieg aus 94 Starts kletterte das Konto des offiziell von Nicolas Bazire trainierten Braunen, der seit Beginn der Laufbahn überwiegend in diesem Metier erfolgreich ist, auf 677.530 Euro.
Überraschend zäh blieb Fly Speed bis zum Ende dabei, der sich beim ersten Einsatz unterm Sattel vielversprechend schlug, und auch der von ganz hinten heranfliegende Carly konnte überzeugen.
„Bravo an Chalimar, der im Alter besser denn je zu sein scheint, und das gesamte Team. Ich komme aus dem Urlaub und brauche mich bloß draufzusetzen - sie haben ihn perfekt vorbereitet. Das war eine ganz starke Vorstellung“, strahlte Bazires erster Jockey, „zum Schluss hat er gekämpft wie ein Löwe!“
Prix de Londres - Monté - (int., Sechs- bis Zehnjähr.)
2875m Bänderstart o.Z., 120.000 Euro
1. Chalimar de Guez 13,9 Jean-Yann Ricart 91
10j.br. Wallach von Nahar de Béval a.d. Phébé de Guez von Coktail Jet
Be: Ecur. Vautours (René Guezille); Zü: René Guezille; Tr: Nicolas Bazire
2. Diamant de Tréabat 13,9 Clément Frecelle 59
3. Fly Speed 14,0 Benjamin Rochard 150
4. Carly 14,1 Florian Desmigneux 300
5. Jerry Mom 14,3 David Thomain 53
6. Egao Jénilou 14,5 Eric Raffin 68
7. Fulton 14,6 Damien Bonne 190
Crescendis dis.r. Alexis Collette 700
Florida Sport dis.r. Mathieu Mottier 44
Carioca de Lou dis.r. Alexandre Abrivard 80
Rebella Matters dis.r. Matilde Herleiksplass 180
Sieg: 91; Richter: Kampf ½ - Hals - 2 - 4 - 1½ - 1½ Längen; 11 liefen (NS Caban Prior / Attest)
Zw-Zeiten: 15,0/1875m - 14,2/2375m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-08-13/7502/8