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Gute Zeiten fürs 7.000-Dollar-Schnäppchen
12. September 2021

Campbellville / Ontario, Samstag, 11. September 2021. Rund um das 38. Finale des Pepsi North America Cup für dreijährige Pacer, Kanadas mit 1.000.000 CAD wertvollstes Rennen für die Passgeher überhaupt, das an den von Trevor Henry pilotierten Wallach Desperate Man (von Shadow Play, 86:10) ging, hatten die Macher des Woodbine Mohawk Park wie üblich ein exquisites Programm gestrickt, bei dem auch die Traber nicht zu kurz kamen und insgesamt mehr als drei Millionen Can-Dollar an die Besitzer ausgekehrt wurden.

Für die dreijährigen Traber war das Finale des Goodtimes Trot das mit 240.000 Dollar überschriebene höchste der Gefühle, in dem Fashion Frenzie seinem Vorlauf-Sieg vor einer Woche einen ebenso überzeugenden Endlauf folgen ließ.

Roy Louis-Philippe

Kanadas Nachwuchsstar Louis-Philippe Roy (Foto: Twitter) brachte den Wallach, der schon vor Wochenfrist Marcus Melanders hochgehandelten Star Dancinginthedark M ausgetanzt hatte, hinter Publicity Seeker, Logan Park und Warrawee Whisper an vierter Stelle unter, „und dann befand ich es nach 600 Metern an der Zeit, den hinter mir liegenden Dancinginthedark mal ein wenig in Zugzwang zu bringen.“

Gesagt, getan. Wie ein Strich fegte der Archangel-Sohn zur Halbzeit in Front. Prompt reagierte Tim Tetrick mit dem Readly-Express-Sprössling. Mitte des Schlussbogens fast auf Augenhöhe mit Fashion Frenzie, warf der aus Zucht und Besitz der Menhammar Stuteri stammende „Tänzer im Dunkeln“ nicht zum ersten Mal das Handtuch im Galopp.

Damit war der Weg zum zehnten Erfolg aus 16 Starts endgültig frei für Fashion Frenzie, der sich überlegen auf vier Längen von der Meute absetzte, aus der ein Überraschungsgast mit dem bei weitem zügigsten „final quarter“ aller Zehn auf den Ehrenplatz flog: Von letzter Stelle sammelte der von James Macdonald weit außen frisch gemachte Ritson (von Cantab Hall) den Rest ein. Nie aus dem Mittelfeld weg kam der zweite Vorlaufsieger Locatelli und war als Sechster nur „Bester ohne Geld“.

„Ich hatte enormes Vertrauen in meinen Partner, obwohl das, was ich von Dancinginthedark auch in den ‚States‘ gesehen hatte, beeindruckend war. Der macht auch körperlich enorm was her. Ich hatte mich schon auf einen harten Strauß die Zielgerade herunter eingerichtet, als Timmys Pferd plötzlich sprang. Von dem Moment an war ich mir des Sieges sicher“, offenbarte Roy seine Gefühlslage, „ich liebe dieses Pferd, besonders in dieser Saison. Früher war er nach der Parade immer ein bisschen verrückt und aufgekratzt, bis es endlich hinters Auto ging. Inzwischen wird er von Rennen zu Rennen smarter und smarter. Heute konnte ich mit ihm fahren, wie ich wollte, ihn problemlos innen halten, angreifen - er hat alles mitgemacht. Auch das zeichnet ein Klassepferd aus.“

Für den so Gelobten war’s der zweite sechsstellige Zahltag der Karriere, nachdem er im Vorjahr das Ontario-Gold-Super-Final samt 125.000 CAD gebunkert hatte. Insgesamt stehen nun 529.765 Dollar auf der Habenseite - nicht schlecht für einen Jägrling, der als „Underdog“ am 19. Oktober 2019 bei den London Selected Sales in Ontario für schlappe 7.000 Dollar zu haben war.

Goodtimes Trot - Final - (int., dreij. Hengste & Wallache)
1609m Autostart, 240.000 CAD
1.    Fashion Frenzie*    10,5    Louis-Philippe Roy    35
    3j.br. Wallach von Archangel a.d. Striking Fashion von Striking Sahbra
    Be: Francis & Sylvain Richard, Bourgea & Guillemette; Zü: John Petrik; Tr: Richard Moreau
2.    Ritson    11,0    James MacDonald    989
3.    Publicity Seeker    11,1    Douglas McNair    363
4.    On a Streak    11,1    Sylvain Filion    279
5.    Macho Martini    11,1    Bob McClure    222
6.    Locatelli*    11,2    Andrew McCarthy    52
7.    Warrawee Whisper    11,5    John Drury    1655
8.    Logan Park    11,6    Jody Jamieson    138
9.    Tokyo Seelster    12,3    Yannick Gingras    1095
10.    Dancinginthedark M    14,1g    Tim Tetrick    19
*Vorlaufsieger
Sieg: 35; Richter: überlegen 4 - ¾ - ¼ - ½ - ½ - 2¼ - ½ Länge; 10 liefen
Wert: 120.000 - 60.000 - 28.800 - 19.200 - 12.000 CAD

Zweimal Walner ganz oben

Der Tipp des Tages stand im Peaceful Way Trot, der an die legendäre, mit 3,2 Millionen Dollar als reichstes je in Kanada gezüchtetes Standardbred 2007 abgetretene Stute erinnert (ihr zu Ehren wurde der Oakville Trot 2008 umbenannt). Nicht das kleinste Fitzelchen anbrennen ließ Venerable, die bereits am 2. September im Vorlauf unantastbar war und nicht nur die unbestrittene Primadonna der 2019er Aufzucht ist, sondern für nicht wenige Auguren der beste Traber überhaupt jenes Jahrgangs ist.

Die Tochter Walners und Enkelin Muscle Hills entpuppte sich wie bei 12:10 allseits erwartet auch beim siebten Start ihrer in Meadowlands begonnenen Karriere für den Rest als unverdaulicher Brocken. Zunächst mit halb angezogener Handbremse an dritter Stelle hinter American Beauty und Dabra Day untergekommen, die dafür von der „10“ enorm investieren musste, gab ihr Dave Miller nach 600 Metern den Laufpass.

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(Foto: ustrotting.com)

Im Sauseschritt flitzte die Dunkelbraune in Front, quittierte den zarten Annäherungsversuch von Delilah Hanover mit einem Lächeln und gab zu Beginn der Zielgeraden ein zweites Mal etwas mehr Gas. Im Nu stand der Rest vier Längen zurück auf verlorenem Posten. Miller rührte keinen Finger mehr, ließ Venerable austrudeln, und allein deswegen kam die Muscle-Mass-Tochter Adare Castle auf zwei Längen heran. Weit zurück sammelte die von Marcus Melander trainierte Peyton Hanover (von Muscle Hill) Nancy Takters American Beauty und Per Engbloms Miss Trixy für Platz drei locker ein.

„Sie ist ein absoluter Vollprofi, auf den ich mich jederzeit hundertprozentig verlassen kann“, schwärmte Miller, „als ich sie nach außen nahm, wusste sie sofort, was zu tun sei. Einmal vorn, war sie wieder völlig entspannt, und als ich sie ausgangs der letzten Kurve leicht antickte, reagierte sie umgehend. Sie erledigt ihre Jobs beeindruckend. Ich denke, sie kann durchaus in der Mohawk Million mit den Jungs die Klingen kreuzen. Wenn ihr Trainer ihr das zutraut, denke ich, das wäre eine gute Idee.“

Für die im Vorjahr erstmals ausgetragene Mohawk Million, in der es für die Zweijährigen um eine blanke Million geht und für die die Besitzer sogenannte „Slots“, also Startplätze erwerben müssen, ist Venerable nach diesem Parademarsch qualifiziert. Mit dem fetten Scheck sprang ihr Konto auf 511.255 CAD; auf den Tisch des Auktionshauses von Lexington hatte die Besitzergemeinschaft um David McDuffee am 5. Oktober 210.000 US-Dollar geblättert.

Peaceful Way Trot - Final - (int., zweij. Stuten)
1609m Autostart, 392.000 CAD
1.    Venerable    11,2    David Miller    12
    2j.dklbr. Stute von Walner a.d. Jolene Jolene von Muscle Hill
    Be: David McDuffee, Melvin Hartman, Paul Bordogna & Steven Arnold; Zü: Maumee River Stables, Black Creek Farm & Steve Stewart; Tr: Richard Norman
2.    Adare Castle    11,5    James MacDonald    58
3.    Peyton Hanover    12,1    Douglas McNair    308
4.    American Beauty    12,3    Yannick Gingras    136
5.    Missy Trix    12,5    Dexter Dunn    836
6.    Lady Montague    12,5    Chris Christoforou    1133
7.    Pocahontas    12,7    Scott Zeron    802
8.    Delilah Hanover    12,8    Andrew McCarthy    268
9.    Samosa    13,7    Jody Jamieson    775
10.    Dabra Day    13,8    Louis-Philippe Roy    696
Sieg: 12; Richter: leicht 2 - 5½ - 2 - ¾ - ¼ - 1¼ - 1¾ Längen; 10 liefen
Wert: 196.000 - 98.000 - 47.040 - 31.360 - 19.600 CAD

Mindestens ein extrem harter Brocken läge Nifty Normans Musterschülerin mit King of the North im Weg, der drei Stunden später im William Wellwood Memorial für 2019 geborene Hengste und Wallache triumphierte, den Nimbus der Unbesiegbarkeit jedoch im Vorlauf am 2. September verloren hatte. Damals war er knapp von Periculum (von Muscle Hill) bezwungen worden, der sich als Co-Favorit zur Hälfte des Matches um Kopf und Kragen sprang und in Pretender und Twin B Archie willfährige Gesellen hatte.

Mit dem wie Venerable aus Walners erstem Crop stammenden König des Nordens ließ es Mark Macdonald trotz der „2“ sehr moderat angehen und parkte hinter dem in Schweden von Stefan Melander gezüchteten Nuncio-Nachkömmling Letsdoit, Pretender, Temporal Hanover, Periculum und Duly Resolved nur als Sechster ein. Kurz vor der Halbmeilenmarke schnappte sich Temporal Hanover den Taktstock - das Signal für Doug McNair, ihm mal mit Periculum etwas nachhaltiger auf den Zahn zu fühlen.

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(Foto: standardbredcanada.ca)

Kaum hatte er den Leader erreicht, sprang der Muscle-Hill-Sohn bis zum totalen Ausfall. Nun war Duly Resolved (von Resolved) der erste Angreifer, in dessen Windschatten King of the North wartete und wartete. 200 Meter vorm Ziel war noch lange nicht geritzt, wer als „Winner“ vom Platz gehen würde, denn am Königs-Thron sägten Duly Resolved, Temporal Hanover und ganz innen Letsdoit kräftig. 100 Meter weiter winkte Duly Resolved der Sieg, doch im letzten Moment fand King of the North den entscheidenden Gang und raufte sich weit außen um eine Länge nach Hause. Sieben Starts, sechs Siege, ein Ehrenplatz, 601.890 CAD auf dem Kerbholz - es gibt schlechtere als diese Anlage, die in Lexington 2020 für 190.000 USD gehandelt worden war.

„Im Vorlauf lief er sehr gut, dennoch haben wir seinen Beschlag optimiert. Ich denke, das gab heute den Ausschlag, weil er etwas freier trabte. Aber optimal war’s noch nicht, so dass Ray wohl noch etwas feilen muss, um in der Mohawk Million anzugreifen - und das wollen wir ganz sicher“, resümierte Macdonald. Sein Trainer weiß, wie man Heroen formt: Besagter Ray Schnittker hat 2008 als bislang einziger Trainer (und Fahrer) das Kunststück fertig gebracht, ungeschlagen ins Hambletonian zu gehen und auch wieder herauszukommen - mit Deweycheatumnhowe.

William Wellwood Memorial - Final - (int., zweij. Hengste & Wallache)
1609m Autostart, 640.000 CAD
1.    King of the North    11,1    Mark Macdonald    18
    2j.dklbr. Hengst von Walner a.d. Check me out von Donato Hanover
    Be: Schnittker Ward, Steven Arnold & oth.; Zü: Steve Jones & Ray Schnittker; Tr: Raymond Schnittker
2.    Duly Resolved    11,2    Paul MacDonell    98
3.    Letsdoit    11,5    Dexter Dunn    101
4.    Temporal Hanover    11,6    Tim Tetrick    129
5.    Esplosione    11,6    Trevor Henry    491
6.    World at War Deo    11,7    Jody Jamieson    352
7.    Southwind Domino    12,7    Louis-Philippe Roy    1693
    Pretender    hdF    Yannick Gingras    182
    Twin B Archie    hdF    James MacDonald    252
    Periculum    hdF    Douglas McNair    40
Sieg: 18; Richter: Kampf 1 - 3¼ - 1 - ¼ - 1 - 7¾ Längen; 10 liefen
Wert: 320.000 - 160.000 - 76.800 - 51.200 - 32.000 CAD