In Jägersro währte das Comeback Tae Kwon Deos nach elf Monaten Pause nur für einen Versuch. Im nach Absage von Ultion Face und Upset Face von lediglich vier Gespannen bestückten Marspokalen über 2.140 Meter biss sich der in den USA registrierte Hengst in einem lang anhaltenden, begeisternden Duell, „bei dem wir auf der letzten Überseite mit Überschallgeschwindigkeit von 1:06 langgedonnert sind“ (Conrad Lugauer), an Night Brodde die Zähne aus und schaffte gegen den für Lugauers eigene Kasse laufenden Up-and-Quick-Sohn die Wende um zwei Längen nicht mehr.
Bitterer als die Niederlage waren für die Kolgjinis die Minuten danach. „Tae Kwon Deo hat sich sehr hoffungsvoll vorgestellt und lieferte ein tolles Match, doch unmittelbar nach dem Ziel merkte ich, dass er erneut mit einem Hinterbein Probleme hatte. Wann genau es passiert ist, kann ich gar nicht sagen, aber es sieht so aus, als sei die Rennlaufbahn beendet“, berichtete ein trauriger Adrian.
Ein paar Stunden später stand nach ersten Untersuchungen Vater „Ludde“ Rede und Antwort: „Tae Kwon Deo hatte schon einen Fesselträgerschaden am rechten Hinterbein, den wir mit ausgiebiger Behandlung und entsprechend vorsichtigem Aufbau-Training in den Griff bekommen haben. Nun hat er die identische Verletzung hinten links - das war’s mit dem Sport. Er bekommt jetzt etwas gegen die Schmerzen, und dann geht’s in die Zucht. In dieser Saison wird er nicht mehr abgesamt werden, aber wir haben Tiefgefrier-Sperma. Er wird seine Rente bei uns genießen.“
Der von der Deo Volente Farm in den USA von Muscle Hill aus der Brigham Dream, einer Stute Jean-Pierre Dubois‘, gezüchtete Tae Kwon Deo war nach einer fünf Starts, von denen er drei gewann, umfassenden Zweijährigen-Kampagne von den Kolgjinis zu Jimmy Takter in die USA überstellt worden, unter dessen Regie sich die Hoffnung, im Grand Circuit ordentlich abzugrasen, jedoch nicht erfüllte.
2019 als Vierjähriger zurück in Südschweden, gelang ihm mit dem Triumph im SprinterMästaren zu Halmstad sein bedeutendster Coup, der allein 1,2 Millionen Kronen wert war. Nach dem 1:09,8-Sieg im Håkan „Lillis“ Olssons Lopp von Örebro am 2. Mai 2020 wurde er zum Elitloppet eingeladen, in dessen Vorlauf er im Galopp ausfiel. Noch zweimal unterbot er im Juni und Juli jenes Jahres die 1:10-Barriere; dann begann seine Leidensgeschichte. Nach neun Siegen aus 30 Versuchen und einem Einkommen von 3.024.116 SEK soll er nun in der Zucht ein neues Erfolgskapitel schreiben.