(nn) Angers, Mittwoch, 6. Oktober 2021. Nach Meslay-du-Maine (2019) und Le Mans (2020) war das Hippodrom von Angers mit seinem 1.427 Meter langen Rechtskurs Austragungsort des Grand Prix Anjou-Maine, mit dem zugleich die Quinté-Wette des Tages entschieden wurde. Eine fünfköpfige Truppe aus dem Haus Bazire wollte an die 100.000 Euro fette Beute - drei Musketiere aus dem Quartier des Trainerchampions, ein Duo aus jenem seines Sohnes Nicolas.
Der Maître gab wie so oft den interessierten Zuschauer und sogar seinen Star Cleangame aus der Hand, für den er sich der Dienste Eric Raffins versicherte. Der 39-jährige kannte ihn nicht nur aus jener Zeit bis Januar 2018, als er unter Sébastien Guaratos Regie neben enormen Kapazitäten auch viele Flausen offenbart hatte, sondern hatte den vermutlich besten aktiven Wallach der Traberwelt für den damals gesperrten „JMB“ bereits im Finale des Grand National du Trot 2019 zum Sieg geführt.
Auch sonst passte alles bestens für den zu einem Muster an Zuverlässigkeit gereiften Ouragan-de-Celland-Sohn, der wie sechs Andere nur 25 Meter Zulage aufzuarbeiten hatte - in einigen anderen Matches hatten ihn auch 50 Meter Mehrarbeit nicht vom Gewinnen abgeschreckt. Dazu beendeten einige jener Aspiranten wie Whole Lotta Love, Brillant Madrik, For You Madrik, die dem auf 14:10 heruntergehandelten Braunen ein wenig hätten auf den Zahn fühlen können, ihre mehr oder wenigen ausgiebigen Sommerferien.
Und als Dorgos de Guez gleich am Start, den Cleangame von den Zulagen-Pferden am besten hinbekam, aus dem Strich kam und die rote Karte sah, leuchteten die Ampeln für ihn endgültig im hellsten Grün Richtung Sieg Nummer 39.
Bei nicht allzu fetzigen Tempo, das erst Golden Bridge, dann Fairplay d’Urzy und Carnaval du Vivier anschlugen, rückte der Favorit an der Perlenkette der acht „Grundmarkler“ konsequent vorbei. Romain Congard umflankte mit Fairplay d’Urzy Taktgeber Carnaval du Vivier und überließ dem Trainingsgefährten nach einer Runde das Kommando. Das war der letzte Nagel, der den Erfolg festzimmerte. Bis eingangs der Zielgeraden hielt Raffin die vordere Hälfte des Feldes halbwegs zusammen, ließ seinen Partner dann ein bisschen losschnurren, und schon zerstob die leise Hoffnung Clément Duvaldestin, ihn im Endspurt düpieren zu können, wie Flaum im Winde.
Ohne einen Handschlag seines Steuermanns machte sich Cleangame auf vier Längen frei zu 45.000 Euro, mit denen sein Konto auf deren 1.614.670 wuchs. Gelegenheit, es weiter aufzustocken, besteht für ihn, der nach Général du Lupin erst der Zweite ist, der diesen Grand Prix der Landschaft Anjou-Maine zweimal gewinnen konnte, am 17. Oktober im Grand Prix du Sud-Ouest zu Beaumont-de-Lomagne und 14 Tage später im Grand Prix du Centre-Est von Lyon-Parilly
Carnaval du Vivier, der auch schon 29 Volltreffer auf dem Kerbholz und sich heuer weiter verbessert hat, hatte für den Ehrenplatz ebenso leichtes Spiel mit Fairplay d’Urzy, der im Schlussbogen aus dem Windschatten Cleangames dirigiert worden war. Hinter dem zweitbesten Bazire-Trainee ging’s sehr viel enger zur Sache. Mit den letzten Schritten gab Dreamer Boy dem zur zweiten Kraft des Wettmarkts erkorenen Golden Bridge das Nachsehen. Clarck Sotho, die Nummer zwei der Zulage-Pferde, und Whole Lotta Love kamen nur wenig später ins Ziel.
„Ich hatte heute die große Ehre, ein perfekt vorbereitetes Pferd fahren zu dürfen. Es war umso leichter, weil niemand angegriffen hat, als Cleangame erst mal vorn war“, kommentierte Frankreichs alter und wohl auch - bei 21 Zählern Vorsprung auf Yoann Lebourgeois - neuer Champion bescheiden.
Grand Prix Anjou-Maine (Gruppe III int., Fünf- bis Zehnjähr.)
2875m Bänderstart, plus 25m ab 420.000 Euro; 100.000 Euro
1. Cleangame 3150 14,9 Eric Raffin 14
9j.br. Wallach von Ouragan de Celland a.d. Red Bell von Jag de Bellouet
Be: Jean-Pascal Bragato; Zü: Alain-Louis Beaumont; Tr: Jean-Michel Bazire
2. Carnaval du Vivier 3125 15,8 Clément Duvaldestin 140
3. Fairplay d’Urzy 3125 15,9 Romain Congard 340
4. Dreamer Boy 3125 16,0 Yves Dreux 260
5. Golden Bridge 3125 16,0 David Thomain 93
6. Clarck Sotho 3150 15,5 Guillaume Martin 240
7. Whole Lotta Love 3125 16,1 Philippe Daugeard 390
8. Amon You SM 3150 16,5 Matthieu Abrivard 440
9. Brillant Madrik 3150 16,5 Léo Abrivard 1390
10. Victor Ferm 3125 17,8 Cédric Terry 1320
11. For You Madrik 3125 17,8 Benoît Robin 920
12. Fasty du Luot 3125 17,8 Jean-Etienne Abrivard 1170
13. Chalimar de Guez 3150 17,3 Cyril Chenu 1420
14. Calina 3150 17,3 Théo Duvaldestin 1420
Dorgos de Guez 3150 dis.r. Nicolas Bazire 110
Sieg: 14; Richter: überlegen 4 - 2 - 1½ - Hals - ½ - ½ Länge; 15 liefen (NS Flèche du Yucca)
Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-10-06/4901/4