Åby, Mittwoch, 22. Dezember 2021. Es läuft prächtig für die seit rund fünf Wochen in Südschweden auf dem Anwesen von Adrian und Lutfi Kolgjini stationierte und von der Schweden-erfahrenen „Frontfrau“ Sandra Blesin betreute kleine Equipe von Wolfgang und Michael Nimczyk.
Am Mittwochabend gab Deutschlands alter und seit langem feststehender auch neuer Goldhelm ein Gastspiel im rund 250 Kilometer vom Basislager entfernten Åby und kehrte nach dem nicht alltäglichen Kunststück, ein 1.640-Meter-Rennen von Startplatz „11“ zu gewinnen, mit sehenswerter Beute heim. Kerstin Walters Orkan von Haithabu verpasste er auf der Bahn mit dem doppelten Open Stretch einen Part im dritten Paar außen und hatte Natorp Bo (12) direkt am Hacken.
600 Meter vorm Ziel auf Attacke gepolt, ließ der Rise-and-Shine-Sohn zu Beginn der Zielgeraden den letzten Tempomacher Arvid S.H. (III., 34:10) links liegen, von dem ihn letztlich drei Längen trennten, und widerstand im „deutschen“ Einlauf Hans Ulrich Bornmanns und Hans Plätzers schwedisch registriertem Natorp Bo (22:10), der an ihm klebte wie eine Klette, um einen „Kopf“. Nach blanken 1:12 - neuer persönlicher Rekord - bekam der von Bernd Brodersen gezüchtete Braune mit der großen Blesse 40.000 Kronen (ca. 3.900 Euro) angeschrieben, sein hartnäckiger, von Per Nordström chauffierter Widersacher die Hälfte.
Eher auf dem Zettel hatten die Wetter Nimczyk knapp 2½ Stunden später mit Brady, der bei 31:10 die Favoritenbürde trug. Die exzellente Startnummer „4“ vermochte der Love-You-Sohn aus Karin Walter-Mommerts Lot jedoch nicht zu nutzen, verschwand im Hintertreffen und lag im vierten Paar außen ziemlich weit entfernt von der vorderen Musik, für die Let it be Steel den Takt vorgab.
500 Meter vorm Pfosten gab Nimczyk seinem Vierjährigen den Kopf frei, was hinter dem deutsch registrierten, in Holland geborenen und seit kurzem von Per Henriksen in Åby für niederländische Interessen vorbereiteten King of Greenwood, der sich mit Stefan Persson für 72:10 leicht mit drei Längen durchsetzte, und Let it be Steel (39:10) für Platz drei und 17.000 Kronen reichte.
Der Kassensturz für Nimczyks schwedische Zweigstelle, die nun in Schweden eine kleine Startpause einlegt: 15 Auftritte, vier Siege und 212.500 Kronen „Gage“ (ca. 20.600 Euro) seit dem 19. November.
Auf der V86-Partnerbahn Solvalla wurde Björn Goop bei Fahrern wie Trainern zum Mann des Abends, der beim Zehn-Rennen-Menü als Einziger zweimal auf die Ehrenrunde ging - mit den von ihm trainierten Agassi Broline und Velocious Crowd One. Trainerpunkt Numero drei fuhr dem 45jährigen, der derzeit mal wieder zwischen Frankreich und Schweden hin und her pendelt, Petter Karlsson mit Global Belliciosa ein.