Vincennes, Donnerstag, 11. November 2021. Gemeinhin fassen die „turfistes“ am Wettmarkt Pferde nicht mit der Kneifzange an, wenn sie rundum beschlagen aufgeboten werden, zumal sie ihre großen Coups rundum barfuß gelandet haben. Bei Hirondelle du Rib war dies völlig anders.
„Sie hat mir zuletzt vorm Sulky mit vier Eisen gar nicht so schlecht gefallen, und die meisten ihrer Rennen hat sie ohnehin so bestritten. Natürlich liegt unser Fokus auf anderen Aufgaben als diesem Prix Olry-Roederer, aber die Eisen kommen noch früh genug runter“, ließ sich ihr Trainer, Züchter und Besitzer Joël Hallais kurz vorm Start der Monté-Aufgabe für vierjährige internationale Satteltraber vernehmen - und die Wetter folgten dem 74-jährigen und der amtierenden „Madame La Présidente de la République“ willig.
Erst kurz vor dem „Ab“ wurde die „Schwalbe“ um einen Punkt durch den Italiener Bolero Gar vom Favoritenthron geschubst, der durchweg den idealeren Verlauf hatte und dennoch glasklar in die Schranken gewiesen wurde. Jean-Loïc Claude Dersoir scheute den permanenten Marsch außen herum nicht, der auch Bestand hatte, als Hopla des Louanges endlich zu Beginn des Anstiegs aus der dritten Spur wegkam und mitnichten zur Lokomotive für Hirondelle wurde, sondern sofort dem eingangs der Tribünengeraden vor Bolero Gar in Front gezogenen Houston de Blary die Führung abknöpfte.
Richtig Ernst machte Dersoir erst ab der Intersektion der kleinen Bahn, zwang Hopla des Louanges in eine Galoppade und hatte den Rest, von dem sich der ebenso flinke wie unberechenbare Helitlopet am Anstieg ausgeschaltet hatte, bombensicher im Griff. Hinter der zum achten Mal aus 26 Versuchen als Erste anschlagenden großkalibrigen Braunen, die ihr Konto im Schongang auf 255.010 Euro aufstockte und ihrem Reiter drei Tage vor dessen 49. Wiegenfest einen sportlichen Grund zum Feiern gab, war Hacker Boy die ebenso klare Nummer zwei. Historiola, wie Hacker Boy innen viele Meter sparend, hielt den als äußerer Dritter kein schlechtes Rennen vorfindenden Bolero Gar um „Bronze“ knapp in Schach.
Es dürfte Hallais sehr recht gewesen sein, dass sich seine Stute kein Bein ausreißen musste: Mit 1:14,3 blieb sie um Lichtjahre über jenen 1:12,5, mit denen im Vorjahr Gladys des Plaines ihren Monté-Winter begonnen hatte.
Prix Olry-Roederer - Monté - (Gruppe III int., vierj. Hengste und Stuten)
2850m Bänderstart o. Z., 80.000 Euro
1. Hirondelle du Rib 14,3 Jean-Loïc Claude Dersoir 30
4j.br. Stute von Rolling d‘Héripré a.d. Anemone du Rib von Otello Pierji
Be / Zü: Ecurie Rib (Joël Hallais); Tr: Joël Hallais
2. Hacker Boy 14,4 Eric Raffin 61
3. Historiola 14,5 Mathieu Mottier 160
4. Bolero Gar 14,6 Alexandre Abrivard 29
5. Hamilton Renka 14,6 Matthieu Abrivard 110
6. Houston de Blary 15,3 Alexis Garandeau 380
Helitlopet dis.r. Adrien Lamy 120
Hytte du Terroir dis.r. François Lagadeuc 500
Hopla des Louanges dis.r. Anthony Barrier 120
Sieg: 30; Richter: leicht 2 - 3- ½ - ½ - 9 Längen; 9 liefen
Zw-Zeiten: 16,0/1350m - 15,0/1850m - 14,7/2350m
Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 (- 800) Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-11-11/7500/8