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Prix de l’Atlantique: Dreierwette wie im Vorjahr
24. April 2022

Enghien, Samstag, 23. April 2022. Es bleibt dabei: Während die Berg- und Talbahn von Vincennes nicht so sehr nach seinem Geschmack ist - obwohl er sich ihr heuer mit den Plätzen eins, zwei und vier in den Prix de France, de Bourgogne und d’Amérique nicht abgeneigt zeigte -, bleiben Frankreichs ebene Pisten mit den langen Zielgeraden wie Cagnes-sur-Mer und Enghien die bevorzugten Spielwiesen für Vivid Wise As.

Zum vierten Mal kreuzte der aktuell beste italienische Traber auf dem Plateau de Soisy auf, feierte den dritten Volltreffer (dazu kommt ein Ehrenplatz im Prix de Washington 2021) und damit eine gelungene Titelverteidigung im Prix de l’Atlantique, Enghiens einziger Gruppe-I-Aufgabe, womit das achtjährige braune Kraftpaket in die Fußstapfen von unter anderem Bold Eagle (2017/2018), seinem Landsmann Main Wise As (2011/2012), Défi d’Aunou (1997/1998) trat, denen dieses Kunststück ebenfalls gelungen ist.

Dreimal en suite war Jag de Bellouet erfolgreich, viermal Frankreichs noch immer alle überstrahlender Traber-König Ourasi.

Anders als im Vorjahr, als ihn sein Entdecker und Trainer Alessandro Gocciadoro selbst vorneweg zum Erfolg kutschierte, bediente sich der „Mann in Gelb“, der zudem Vitruvio unter Order hatte, diesmal der Dienste der beiden Abrivard-Cousins: Matthieu, der sich mit Vivid Wise As prima versteht, „muss die Taktik selbst entscheiden; der Hengst ist prächtig in Schuss, Startplatz ‚6‘ gerade noch akzeptabel, und er wird wie üblich rundum barfuß eingesetzt“, hatte Italiens Trainerchampion vor dem 2.150 Meter langen Zug optimistisch verlauten lassen.

Es lief auf dem matschigen Geläuf - 40 Minuten zuvor hatte ein kräftiger Regenguss besonders die Innenspur aufgeweicht - dann doch etwas anders als auf dem geduldigen Papier geplant für die französisch-italienische Equipe. Während Rebella Matters (7) ohne ihren Lieblingsfahrer Christophe Martens am Start bis zur roten Karte ausrutschte und Vitruvio von der „1“ losflitzte wie ein Wiesel und sofort Feydeau Seven und Hermine Girl als Anhängsel bekam, taten sich die beiden Gemeinten schwer.

Schrecksekunde für Anthony Barrier, der von der „5“ im Rush zeitig an die Spitze wollte, was sein Partner auf dem schlüpfrigen Untergrund gar nicht goutierte und die blanken, sprich eisenlosen Füße im Galopp hob. Drei, vier Sprünge, dann war Etonnant wieder unter Kontrolle und machte sich mit kurzer Verzögerung auf den Weg nach vorn, wogegen Digne et Droit eingangs der ersten Biegung ausfiel.

Dort hatte der mit Urgewalt von ganz außen losschmetternde Callmethebreeze das Kommando längst an sich gerissen - und trat es vor der Tribüne an den schwungvoll anstiefelnden Etonnant ab. Mehr schlecht als recht war Vivid Wise As in die Gänge gekommen, was dem Yankee-Glide-Sohn Spur drei durch die erste Kurve bescherte.

Auf der Tribünengeraden robbte er sich an Gu d’Héripré, Délia du Pommereux und Alcoy vorbei halb nach hinten versetzt auf den Platz an der Seite des erklärten Gegners Etonnant, der nach dem anfänglichen Lapsus munter seinen Strich ging.

Entscheidend über Sieg und Niederlage - oder besser Platz zwei - war jener Moment ausgangs der Schlusskurve, als Etonnant 1½ Längen voraus unvermittelt ein zweites Mal aus dem Takt geriet - diesmal für sieben Sprünge und einige anschließende Schritte unsauberen Gemansches, wobei er über die Bahnabgrenzung geriet, was im Nachgang für reichlich Gesprächsstoff und eine „Enquête“ sorgte.

Der geringe Boden-, mehr noch der Schwung-Verlust waren das ausschlaggebende Manko. Matthieu Abrivard nutzte die kurzzeitige Schwäche des Konkurrenten, der weit vor der „200-Meter-Todeszone“ wieder in Tritt war, resolut und schien einem sicheren Sieg entgegenzusteuern. Etonnant, aus extrem hartem Holz geschnitzt, kam jedoch brandgefährlich zurück, so dass Abrivard bis zur Linie höllisch auf der Hut sein musste.

Letztlich trennte die beiden Kampfhähne, die bereits ihr Okay für den Elitloppet gegeben haben, eine Dreiviertellänge. Dritte wurde - so einfach kann eine Dreierwette sein - wie bei der vorjährigen Auflage Délia du Pommereux, die am 7. Mai in Åby versuchen wird, ihren Paralympia-Titel zu verteidigen, vor dem gegen diese Ultra-Schwergewichte immer besser zurechtkommenden 656.290 Euro „armen“ Alcoy.

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(Foto: leparisienne.fr)

Deutlicher zurück entpuppte sich aus einer Vierertraube Feydeau Seven als Bester, wogegen von Gu d’Héripré trotz idealen Verlaufs zum Schluss gar nichts mehr zu sehen war.
Das Nachspiel um Etonnant dauerte, und Richard Westerink wie Anthoy Barrier hätten sich über den Verlust des Ehrenplatzes nicht beschweren dürfen.

Zusammengezählt gingen die beiden Aussetzer nicht über die erlaubten 15 Sprünge hinaus, ab 200 Meter vorm Pfosten hatten die Rennrichter an der Gangart nichts zu kritteln, und zu seinem Massel unterfuhr das Gespann bei der zweiten Galopp-Einlage nur zwei Pylonen (und rammte eine) - auch als Gesamtpaket offensichtlich zu wenig für eine nachträgliche Disqualifikation.

„Am Start hat er mich mächtig erschreckt, denn er trat überhaupt nicht ein. Ich wollte mich unbedingt an Etonnant orientieren - das hat so nicht geklappt. Das Gute im Schlechten: Die Innenspur war nach dem heftigen Regen ziemlich matschig. Da fuhr es sich in Spur zwei wesentlich besser, und das ist Vivid Wise As letztlich entgegengekommen. Er ist ein wahrer Champion“, strahlte Matthieu Abrivard, der ihn bereits zum sechsten Mal vor der Nase hatte und zum dritten Mal ganz vorn landete.

An eine Verbesserung des seit 2019 von Looking Superb gehaltenen 1:10,6-Rennrekords war bei den misslichen Umständen nicht zu denken.

61. Prix de l’Atlantique (Gruppe I int., vier- bis zehnj. Hengste und Stuten)
2150 Meter Autostart, 200.000 Euro
1.    Vivid Wise As    11,7    Matthieu Abrivard    22
    8j.br. Hengst von Yankee Glide a.d. Temple Blue Chip von Cantab Hall
    Be / Zü: Scud. Bivans (Antonio Somma); Tr: Alessandro Gocciadoro
2.    Etonnant    11,8gg    Anthony Barrier    28
3.    Délia du Pommereux    11,9    David Thomain    110
4.    Alcoy    11,9    Christophe Martens    230
5.    Feydeau Seven    12,1    Nicolas Bazire    410
6.    Callmethebreeze    12,2    Andrea Guzzinati    130
7.    Express Jet    12,2    Pierre Vercruysse    1190
8.    Gu d’Hèriprè    12,2    Jean-Philippe Monclin    130
9.    Hermine Girl    14,7    Julien Travers    1580
    Vitruvio    dis.r.    Alexandre Abrivard    880
    Rebella Matters    dis.r.    Romain Congard    350
    Digne et Droit    dis.r.    Eric Raffin    1030
Sieg: 22; Richter: sicher ¾ - 1 - ½ - 2½ - k.Kopf - Hals; 12 liefen
Zw-Zeit: 13,1/1150m - 12,1/1650m
Wert: 90.000 - 50.000 - 28.000 - 16.000 - 10.000 - 4.000 - 2.000 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-04-23/7502/7

Gipfeltreffen für den Kronprinzen

Nicht wie bisher nach Geschlechtern getrennt, sondern gemeinsam hatte die einheimische Generation 2018 mit dem Prix de Tonnac-Villeneuve um 120.000 Euro ein weiteres Gruppe-Match vor der Brust. Eine Stunde vor dem „Atlantique“ war die Welt bzw. das Geläuf noch in bester Ordnung und alles bereit für die nächste Auseinandersetzung zwischen dem erst zweimal bezwungenen König Izoard Védaquais und seinem auch erst dreimal nicht als Sieger hochgezogenen Kronprinzen Idao de Tillard.

Die beiden Gemeinten gaben der 2.850 Meter langen Auseinandersetzung für die letzte der beiden Runden denn auch das eindeutige Gepräge. Regierte zunächst Invictus Madiba vor Instinct d’Am und Ivensong, so tankte sich Ende der ersten Überseite Clément Duvaldestin vor und übernahm den Taktstock, als es in die zweite Kurve ging.

Mit dem Platz an seiner Seite wollte sich Eric Raffin partout nicht zufrieden geben, und in Anbetracht von 1.500 vor ihm liegenden Metern gab der Herausforderer die Kontrolle an Frankreichs Champion ab. Dadurch wehte Idylle Speed, der Siegerin des Critérium des 3 Ans, der äußere Fahrtwind um die rote Nase. Hinter ihr lagen mit Inmarosa und Inoubliable zwei weitere Vertreterinnen des schwachen Geschlechts auf der Lauer, doch richtig nach vorn ging’s für keine dieses Trios.

Nach zuvor eher dezentem Takt versuchte Raffin ausgangs der Schlusskurve sein Heil in der Flucht. Der junge Clément Duvaldestin verharrte, weil außen niemand die Bude zunageln konnte, für 150 Meter im Windschatten und holte dann  zum entscheidenden Schlag aus. Leichtfüßig brauste Idao de Tillard um 1½ Längen vorbei dem bombensicheren Sieg entgegen - und stellte dann den Betrieb ein.

Der Junior, der sich schon gemütlich zurückgelehnt und ins Publikum gegrüßt hatte, musste noch mal tätig werden, denn Raffin und der Izoard witterten Morgenluft und stürmten heran. Es reichte nicht mehr, das Match zu kippen, das der Sévérino-Sohn um einen „Hals“ auf seine Kappe brachte. Überraschend flüssig präsentierte sich bis zum Schluss Außenseiter Invictus Madiba, der der investitionsfreudigen Ecurie Hunter Valley nach dem Freitagabend in Vincennes mit „Bronze“ ein weiteres Erfolgserlebnis bescherte.

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(Foto: letrot.com)

Vom bloßen Zuschauen geschafft war Thierry Duvaldestin als Vater des Sieges. „Dieser Typ strahlt eine unglaubliche Gelassenheit aus. Zuhause schläft er die ganze Zeit und ist auf Transporten und auf Rennbahnen durch nichts zu erschüttern - ein echt cooler Typ. Dennoch hat er ein enormes Beschleunigungsvermögen, wenn du es abrufst. Bleibt er gesund, ist er unser Pferd der Zukunft."

"Obwohl dieser Start als Durchgangsstation gedacht war auf dem noch langen Weg zum Critérium des 4 Ans, willst du natürlich nicht verlieren, wenn du schon so deutlich im Vorteil bist. Die letzten 100 Meter haben mir die Schweißperlen auf die Stirn getrieben“, schilderte der 51jährige seine Gemütslage.

„Schuldig“ bekannte sich Clément, „er war so rasch und deutlich voraus, dass ich nicht nachgefragt habe. Er hat gedacht, alles sei gelaufen. Bislang war er hier ja auch erst einmal unterwegs… Zum Glück haben wir das Ding dann doch nach Hause geschaukelt.“

Idoard de Tillard steht nun bei elf Erfolgen aus 14 Auftritten und 415.130 Euro Einkommen; für Izoard Védaquais lauten die Zahlen 13 aus 16, wozu drei Ehrenplätze kommen, und 464.600 Euro. Noch ist die Wachablösung nicht perfekt, doch der Kronprinz liegt im direkten Vergleich schon mit 2:1 vorn.

Prix de Tonnac-Villeneuve (Gruppe II nat., vierj. Hengste & Stuten)
2875m Bänderstart, 120.000 Euro
1.    Idao de Tillard    12,5    Clément Duvaldestin    33
    4j.br. Hengst von Séverino a.d. América de Tillard von First de Retz
    Be : Cyriel Sevestre; Zü: Ecurie Chaunion; Tr: Thierry Duvaldestin
2.    Izoard Védaquais    12,5    Eric Raffin    16
3.    Invictus Madiba    12,6    Adrien Lamy    470
4.    Instinct d‘Am    12,8    Gabriele Gelormini    530
5.    Idylle Speed    12,8    Franck Nivard    150
6.    Inmarosa    12,9    Léo Abrivard    210
7.    Inoubliable    13,9    Jean-Philippe Dubois    220
8.    Inès des Rioults    16,1    Jean-François Senet    1300
    It’s Now or Never    dis.r.    Andrea Guzzinati    770
    Ivensong    dis.r.    David Thomain    470
    Idéal Ligneries    dis.r.    François Lagadeuc    280
Sieg: 28; Richter: Kampf Hals - 1 - 2½ - Hals - 2 Längen; 11 liefen
Zw-Zeit: 14,1/1875m - 12,9/2375m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-04-23/7502/5