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Satisfaktion für Signore Somma
14. Februar 2022

Vincennes, Sonntag, 13. Februar 2022. Ein erstes Schmankerl hielt das Plateau de Gravelle bzw. die Société de Vincennes vor dem ersten Start für die treuen Fans bereit, die vor Ort dabei sein wollten.

„Weil wir am Tag des Prix d’Amérique nur 5.000 Zuschauer zulassen durften, ist der Eintritt am ‚France-Sonntag‘ frei, und es werden auch die am 30. Januar vermissten Attraktionen geboten: Pony-Taufe, eine Blaskapelle, Maskottchen Troty und Miss France Diane Leyre, die eine Autogrammstunde gibt, sollen alles nachholen und den Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis machen“, war am 9. Februar die Rückkehr fast zur Normalität verkündet worden. Nur der - gültige - Corona-Impfpass musste am Entrée präsentiert werden.

Le belles images von Le Trot TV: https://www.youtube.com/watch?v=szBAqMvIgjc

Im Hauptereignis, dem Prix de France als erste Prix-d’Amérique-Revanche, gab’s für Großbesitzer Antonio Somma ein bisschen Satisfaktion. Im Vorjahr hatte sein Face Time Bourbon den Sieg geradezu verschenkt und war auf den letzten Metern von Délia du Pommereux abgekanzelt worden, was den Fahrerwechsel von Björn Goop zu Eric Raffin nach sich gezogen hatte.

In diesem Winter wurde kurz vorm Amérique der totale Rückzug „FTBs“ vom Sport verkündet. Gut, wenn man wie der Neapolitaner mit Vivid Wise As ein weiteres heißes Eisen im europäischen Fegefeuer hat. Dem Achtjährigen sind kürzere Distanzen wie im über 2.100 Meter führenden und daher als „Speedrace“ titulierten Prix de France auf den braunen Leib geschnitten, wie unter anderem bei fünf Meilen-Versuchen in Cagnes-sur-Mer bewiesen, bei denen er durchweg den unbezwingbaren Hero gegeben hatte.

Nicht übel war die Idee von Somma und Trainer Alessandro Gocciadoro, Matthieu Abrivard als Catchdriver zu verpflichten, womit Italiens Campione mit seiner derzeit viel schwächeren Waffe Vitruvio vorliebnehmen musste - eine nicht unbedingt alltägliche Maßnahme.

In einem Match, in dem von Beginn an mit offenem Visier gefochten und ein irres Tempo vorgelegt wurde, dem die Spitzen-Troika Cokstile/Davidson du Pont und ganz außen Rebella Matters letztlich enormen Tribut zollen musste und komplett unterging, verpasste der 36-jährige seinem Partner ein Traumrennen im dritten Paar außen, aus dem sich der Yankee-Glide-Sohn beim Frankreich-Jubiläum - es war sein 25. Auftritt im „Hexagon“ - ganz leicht zum neunten Sieg löste, nun bei 1.873.595 Euro angelangt ist und als nächste Aufgabe in vier Wochen das Critérium de Vitesse an der Côte d’Azur im Fokus hat, das er bereits von 2019 bis 2021 dominiert hat.

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(Foto: leparisien.fr)

Mit 1:09,7 verbesserte er den gemeinsam von Délia du Pommereux (2021) und Kool du Caux (2007!) gehaltenen Rennrekord um eine Zehntelsekunde und verfehlte Face Time Bourbons Bahn-Bestmarke aus dem Prix René Ballière 2020 um lediglich 0,3 Sekunden.

Für Matthieu Abrivard war’s der erste Triumph in diesem Klassiker: „Das Ding zu gewinnen ist großartig. In der letzten Kurve hab ich mir gesagt, ich müsse nur noch aufpassen, die Leinen nicht zu verlieren, so ein bombiges Gefühl hatte ich da.“ Ganz so einfach war’s dann doch nicht, und der zweifache Familienvater, beileibe kein harter Fahrer, bekam für seine zwei, drei kräftigen Aufmunterungen 200 Meter vorm Ziel wie Jean-Michel Bazire eine Strafe für unvorschriftsmäßigen Peitschengebrauch aufgedrückt: „JMB“ die üblichen 80 Euro, Abrivard 150 und zwei Tage „Fußmarsch“ (24. und 25. Februar), weil’s eine Wiederholungstat zum 6. Januar war.

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Dimitri Blanleuil, Matthieu Abrivard und Sylvain Roger beim Debrief (Foto: letrot.com)

Total happy war Antonio Somma, den „France“ endlich abhaken zu können, nachdem Face Time Bourbon 2020 gegen Davidson du Pont und im Vorjahr gegen Délia du Pommereux zweimal den Kürzeren gezogen hatte: „Mein Hengst hat endlich klipp und klar bewiesen, dass er auch auf der Naturbahn von Vincennes eine Macht sein kann. Der ‚Vitesse‘ und der Prix de l’Atlantique werden seine nächsten Aufgaben sein.“

Besagte Délia du Pommereux war die Neu-Entdeckung. Die Titelverteidigerin, der in diesem Meeting bisher alles gegen den Strich gegangen war, jagte mit einem Höllen-Spurt aus dem Nirgendwo Zacon Gio den sicher geglaubten Ehrenplatz ab. Auch der von Besitzer Guiseppe Franco von Holger Ehlert zu Bazire mit Blickrichtung Prix d’Amérique überstellte Italiener betrieb kräftige Gesichtsmassage. Der zweimalige Bezwinger Face Time Bourbons und International-Trot-Sieger von 2019 unterstrich nach zum Teil mausgrauen Auftritten, dass er zumindest auf Kurzstrecken ein ernstzunehmender Aspirant ist, wenn alles passt.

Abschied ohne Blumen für Billie und Bahia

Die fünfte Teilnahme am Prix de France war zugleich, sollten es sich Sébastien Guarato und Besitzer Philippe Dauphin nicht auf den letzten Drücker anders überlegen und sie erstmals auf die ultralange Reise des Prix de Paris schicken, das Adieu Billie de Montforts an ihre Pariser Fans. Ein Abschied mit „Blumen und Schleifchen durch die große Tür“ wurde es nicht für die eisenharte Stute, die von Beginn ihrer Karriere an auf den größtmöglichen Hochzeiten getanzt hatte.

Ihr neuer Standardfahrer Pierre-Yves Verva und der Trainer hatten ihr durchaus zugetraut, bei dem sich mit Startplatz „3“ abzeichnenden idealen Verlauf ein letztes Mal in Vincennes in den Quinté-Rängen aufzuschlagen. „Rang drei bis fünf wäre machbar“, wie Verva betonte. Er verschaffte ihr einen perfekten Run, doch dann saß sie hinter den geschlagenen Davidson du Pont, Cokstile und Flamme du Goutier etwas fest und hatte bei dem horrenden Tempo nicht mehr allzu viel zu verkaufen.

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(Foto: twitter @Equidia)

Nach 135 Auftritten, von denen sie 23 gewinnen konnte, verdrückte sie sich mit 2.562.359 Euro unauffällig durch die Hintertür und schnürt vielleicht ein letztes Mal im „Vitesse“ zu Cagnes-sur-Mer die Rennschuhe. Spätestens danach geht’s in die Zucht: „Erster Partner wird Bold Eagle sein, 2023 ist sie für Face Time Bourbon angemeldet“, wie Dauphin verriet - beides Cracks, mit denen sie auf den Rennbahnen, die bislang für die Jasmin-de-Flore-Tochter die Welt bedeutet haben, so manch harten Strauß ausgefochten hat.

Die ebenfalls elfjährige Bahia Quesnot, der ihre Entourage ein deftiges Farewell-Programm verschrieben hat, wurde Sonntagmittag kurzfristig gestrichen. „Sie hat sich am Strand, wo sie sich erholen sollte, am Freitag einen kleinen Bluterguss zugezogen. Nichts Weltbewegendes, wie ich hoffe, doch der abschließende Gesundheitscheck am Sonntagmorgen bewog uns, sie zurückzuziehen. In 14 Tagen im Prix de Paris könnte sie ihre Abschiedsvorstellung geben, wenn alles auskuriert ist“, verriet Junior Guelpa über das 1,7 Millionen Euro reiche „Pferd meines Lebens“.

Der Rennverlauf

Viel anzufangen wusste Vivid Wise As mit Startplatz „1“ nicht. Während Etonnant die zweite Startreihe gar nicht goutierte und im wilden Galopp begann - 200 Meter weiter folgte ihm Express Jet an den Sünderturm -, flitzte Billie de Montfort wieselflink nach vorn, ließ früh Flamme du Goutier vorbei und war, als Cokstile (7) durch den Bogen von Joinville in dritter Spur mächtig auf die Tube drückte und ausgangs desselben in Front zog, innere Dritte.

Spur zwei befehligte Davidson du Pont (8), den Nicolas Bazire geschickt durch den 200 Meter nach dem Start beginnenden Abstieg, der ihm schon einige Male zum Verhängnis geworden war, getragen hatte. Hinter dem Amérique-Sieger reihten sich Zacon Gio, Vivid Wise As, Délia du Pommereux, Chica de Joudes und Fakir du Lorault auf, innen waren Vitruvio und Power die Nummern vier und fünf.

Allein in dritter Spur durfte Rebella Matters ackern, was der braven Norwegerin ab 400 Meter vorm Pfosten übergründlich den Zahn zog. 150 Meter weiter kam ihr Landsmann Cokstile schwer in die Bredouille, und auch dessen permanenter Quälgeist Davidson du Pont hielt nur unwesentlich länger durch. Kaum vorbei, war bei dem bulligen Braunen das Gas auch schon alle, womit der Himmel zunächst für Zacon Gio voller Geigen hing.

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(Foto: leparisien.fr)

Kerniger als der von Somma gezüchtete und als Jährling verkaufte Ruty-Grif-Sohn („Ich kann und will nicht meine gesamte Nachzucht behalten.“) nahm Vivid Wise As die letzten 200 Meter unter die Hufe und schlug zwei Längen voraus zum insgesamt 26. Mal als Klassenbester an. Als Bazire senior sah, dass gegen die wie in besten Tagen spurtende Délia du Pommereux auch der Ehrenplatz nicht zu halten war, nahm er 80 Meter vorm Ziel die Hände herunter.

Weil Flamme du Goutier nur mühsam eine freie Passage fand und nicht allzu viel in petto hatte, gingen auch die Schecks vier bis sieben durch die geschonten Vitruvio, Power, Fakir du Lorault und Chica de Joudes an ein Quartett, für das das Meeting bis dato alles andere denn nach Wunsch gelaufen war.

Prix de France ( Gruppe I int., vier- bis elfj. Hengste und Stuten)
2100m Autostart, 400.000 Euro
1.    Vivid Wise As    09,7*    Matthieu Abrivard    36
    8j.br. Hengst von Yankee Glide a.d. Temple Blue Chip von Cantab Hall
    Be: All. Deella Serenissima & Scud Wise, IT; Zü: Scud. Bivans (Antonio Somma), IT; Tr: Alessandro Gocciadoro
2.    Délia du Pommereux    09,9    David Thomain    220
3.    Zacon Gio    10,0    Jean-Michel Bazire    61
4.    Power    10,1    Eric Raffin    400
5.    Vitruvio    10,1    Alessandro Gocciadoro    580
6.    Fakir du Lorault    10,2    François Lecanu    1230
7.    Chica de Joudes    10,3    Alain Laurent    940
8.    Flamme du Goutier    10,4    Théo Duvaldestin    79
9.    Davidson du Pont    10,5    Nicolas Bazire    45
10.    Billie de Montfort    10,6    Pierre-Yves Verva    370
11.    Cokstile    10,6    Gabriele Gelormini    100
12.    Rebella Matters    11,6    Christophe Martens    230
    Etonnant    dis.r.    Anthony Barrier    92
    Express Jet    dis.r.    Franck Nivard    810
*Rennrekord
Sieg: 36; Richter: leicht 2 - 1¼ - ¾ - k.Kopf - 1¼ - Hals - 2 Längen; 14 liefen (NS Bahia Quesnot / Bluterguss)
Zw-Zeiten: 05,6/600m - 07,6/1100m - 09,7/1600m
Wert: 180.000 - 100.000 - 56.000 - 32.000 - 20.000 - 8.000 - 4.000 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-02-13/7500/4

Die Favoriten brillant entzaubert

Oft wagt sich Yannick-Alain Briand nicht aus seiner „Wohlfühl-Oase“ in Südfrankreich in die Höhle des Löwen bzw. gallischen Gockels nach Vincennes, und wenn, dann rechnet er sich ordentliche Chancen aus. Das war im Prix Louis Le Bourg für die Monté-Elite der Generation 2018 der Fall, in dem sein Indigo du Poret im achten Anlauf endlich der erste Gruppe-Wurf gelang, nachdem es zuvor viermal in Folge vordere Platzierungen zwischen den Rängen zwei und vier gegeben hatte.

Handfest überraschend war dies folglich nicht, doch trat der Dollar-Macker-Sohn gegen die auf 16:10 heruntergewettete frische Doppelsiegerin Idéale du Chêne und Gewinnsummen-Primus Ici C’est Paris, dessen brillante Form zwei unschöne Kratzer bekommen hatte, nur als dritte Chance an. Wie er die beiden Granden erlegte, hat so vermutlich nicht mal der Trainer erwartet, denn es lief im Grunde alles wie auf Schienen für die beiden Gemeinten.

Insbesondere für die Stute von Claude Guedj und Julien Le Mer, der der Trainer galaktische Arbeitsleistungen bescheinigt hatte: „Sie wird von Woche zu Woche besser“, und bekam das Match förmlich in den Rachen geritten. Im zügig in Front gebrachten Ici C’est Paris fand Paul-Philippe Ploquin für seine großrahmige Lady die beste Lokomotive, die er sich wünschen konnte, und geradezu ideal wurde es, als Isis de Paradis ab dem Bogen von Joinville bis zum Gipfel für Druck sorgte.

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(Foto: canalturf.com)

Als sie müde wurde, übernahm Eric Raffin mit Indigo du Poret den Part des Quälgeistes, während Idéale du Chêne weiterhin jedes Gramm Kraft sparen durfte. Kaum hatte der muntere Angreifer an der letzten Ecke trotz des enormen Pensums eine Schippe draufgepackt, hisste Ici C’est Paris auch schon die weiße Fahne. Und Idéale du Chêne? Nichts da mit ihrem gefürchteten krachenden Endspurt. Die Bird-Parker-Tochter war gegenüber ihren beiden überlegenen Treffern nicht wiederzuerkennen und musste heilfroh sein, deutlich abgewatscht wankenden Schritts Platz drei zu sichern.

„In der letzten Kurve hatte ich Ici C’est Paris am Wickel, und Idéale du Chêne schien heute nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Wir hatten auf diesem Niveau einiges Pech. Umso schöner, dass es endlich mal geklappt hat. Der weite Weg - das ist seine Distanz“, zeigte sich Raffin gar nicht so sehr überrascht über den ersten Sieg seines Schützlings seit dem 8. Juni 2021, der mit 1:13,8 bis auf zwei Zehntelsekunden an Hallix‘ Rennrekord herankam.

Prix Louis Le Bourg - Monté - (Gruppe II nat., vierj. Hengste und Stuten)
2850m Bänderstart o.Z., 120.000 Euro
1.    Indigo du Poret    13,8    Eric Raffin    72
    4j.br. Hengst von Dollar Macker a.d. Une Pluie du Poret von Mood West
    Be: José Davet; Zü: Gilles Maxime Renault; Tr: Yannick-Alain Briand
2.    Ici C’est Paris    14,3    David Thomain    42
3.    Idéale du Chêne    14,5    Paul-Philippe Ploquin    16
4.    Intègre    15,0    Mathieu Mottier    270
5.    Inouï Danica    15,3    François Lagadeuc    550
6.    Isis de Paradis    15,7    Morgane Blot    240
    Idéal de l’Avenir    dis.r.    Camille Levesque    140
    Inès des Rioults    dis.r.    Florian Desmigneux    320
Sieg: 72; Richter: überlegen 8 - 3 - 6½ - 3½ - 5 Längen; 8 liefen
Zw-Zeiten: 14,4/1350m - 13,5/1850m - 13,9/2350m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 (- 1.200) Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-02-13/7500/3

Vorneweg zum Erfolg

Im Prix de Rouen für sechsjährige Europäer, die keine 275.000 Euro verdient hatten, legte sich Eric Raffin einen zweiten Zähler an. In der etwas undurchsichtigen Prüfung stürmte die ganz außen eindrehende Gloranie des Noés mit viel Pep vor Al Capone Stecca, Goutte du Houlbet, Armour As und Iggy B.R. nach vorn und ließ sich auf Zielschildhöhe von Gipson Creek ablösen, dem wenig später Usain Töll auf die Kommandobrücke folgte.

Durch die Joinviller Kurve hatte Raffin die grandiose Idee, in der langsamen Phase Gamay de l’Iton Beine zu machen. Für die Bergauf-Passage war der Rappe aus Zucht und Besitz von Hugues Levesque längst vorn und konnte die Gegner auf dem äußeren Gleis kommen lassen. Das war zunächst Goutte du Houlbet, an der sich Goéland d’Haufor in dritter Spur mächtig abarbeiten musste, bis er endlich vorbei war.

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(Foto: canalturf.com)

Hatte der Bigeon-Schützling an der letzten Ecke gerade Gamay de l’Iton im Blick, so fehlten ihm dann die Reserven, um den Bird-Parker-Sohn zu kippen. Das schaffte trotz famosen Einsatzes auch Usain Töll nicht, mit dem Gabriele Gelormini um einen „Hals“ eher sicher denn nach „Kampf“ abprallte. Die Überraschung hatte Gipson Creek auf Lager, der streng geschont innen entlang immer weiter zu Platz drei lief - auch weil Jean-Michel Bazire sich mit Aura SL viel zu lange als Schlusslicht verzettelt hatte. Die favorisierte Italienerin holte nur noch Rang fünf.

Prix de Rouen - (Gruppe III int., Sechsj., keine 275.000 Euro)
2850m Bänderstart o.Z., 90.000 Euro
1.    Gamay de l’Iton    13,7    Eric Raffin    64
    6j. Rapphengst von Bird Parker a.d. Story de l’Iton von Buvetier d’Aunou
    Be / Zü: Ecurie de l’Iton; Tr: Hugues Levesque
2.    Usain Töll    13,7    Gabriele Gelormini    43
3.    Gipson Creek    14,0    Pierre-Yves Verva    460
4.    Goéland d’Haufor    14,0    Charles-Julien Bigeon    47
5.    Aura SL    14,1    Jean-Michel Bazire    31
6.    Al Capone Stecca    14,1    Jean-Philippe Monclin    500
7.    Gloranie des Noés    14,2    Franck Nivard    220
8.    Gold River    14,4    Alexandre Abrivard    130
9.    Goutte du Houlbet    14,6    Alexis Prat    1080
10.    Glorissima    14,9    Etienne Dubois    920
11.    Armour As    16,2    Nicolas Bazire    1060
    Iggy B.R.    dis.r.    Björn Goop    140
Sieg: 64; Richter: sicher Hals - 3½ - 1 - 1½ - Hals - 2 - 1¼ Längen; 12 liefen
Zw-Zeiten: 15,8/1350m - 14,9/1850m - 14,7/2350m
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-02-13/7500/5

Endlich Hooker Berry

Nicht vollständig erholt vom grandiosen, mit viel Aufwand erwirtschafteten fünften Platz im Prix d’Amérique präsentierte sich im Prix Ovide Moulinet für die Generation 2017 deren unbestrittener Primus Hohneck, enttäuschte aber bei seinem zweiten Platz keineswegs.

Dafür klapperte endlich mal wieder ein erster Preis in der Kasse Hooker Berrys, der ähnlich wie Indigo du Poret beständig in den bedeutenden Aufgaben für seinen Jahrgang mitmischt, doch als Dauerzweiter ein ums andere Mal an einem Besseren mehr oder minder knapp gescheitert war, weil er ein verdecktes Rennen benötigt. Das verpasste ihm Jean-Michel Bazire konsequent im Fahrwasser des 17:10-Favoriten - zunächst im gepflegten Gänsemarsch an achter Stelle, dann, als Hohneck sich bei Hussard du Landrets Aufbruch von letzter Position in vordere Gefilde ankoppelte, in zweiter Reihe.

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(Foto: 247newsbulletin.news)

Die straffe Pace gab erst der blendend loslegende Hokkaido Jiel vor Helgafell, Hastronaute, Huwaga, Haiko Dream und Horace du Goutier vor, bis Matthieu Abrivard nach einem Kilometer ein Fass aufmachte und seinen Cousin von der Spitze verdrängte. Als Hussard du Landret 400 Meter vorm Ziel den nächsten Gang einlegte, war es um den immer wieder als „Flüster-Propaganda“ gehandelten Hastronaute enttäuschend rasch geschehen.

Fast selbstverständlich kam der auf diesem Niveau ungemein beständige Schützling Benoît Robins wieder nicht nach Hause. Kaum steckte Hohneck den Kopf in Front, lief Hooker Berry zu Höchsttouren auf und zwang den Royal-Dream-Sprössling am Tag der Favoritenstürze um einen „Hals“ in die Knie. Ein Zacken brach Hohneck dabei nicht aus der Krone, der mit 781.790 Euro die Rangliste klar vor dem nunmehr 708.720 Euro reichen Fuchs anführt.

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Volksnah: Jean-Michel Bazire mit einem jungen Fan (Foto: letrot.com)

Es war zugleich das Mittelstück einer Bazireschen Triplette, die mit einem sicheren Erfolg Flower Balls (für Etienne Dubois; Toto 25:10) begonnen hatte. Nummer drei stammte aus seinem eigenen Beritt: Trotz 25 Meter Zulage und eines Startrumplers machte der aus fünfwöchiger Pause kommende Farrell Seven das Siegdutzend im Prix de Lannon um 44.000 Euro überlegen voll. Mit 16:10 gab’s am Toto auf den Wallach gleichfalls nicht viel zu ernten.

„Hooker Berry hat ja schon ein Abonnement auf zweite Plätze, und eingangs der Zielgeraden dachte ich noch, es würde wieder nicht reichen. Aber dann hat sich mein Pony lang und länger gemacht und mit dem letzen Schub den Bock umgestoßen“, griente der Maître.

Prix Ovide Moulinet (Gruppe II nat., fünfj. Hengste & Stuten)
2700m Bänderstart o.Z., 120.000 Euro
1.    Hooker Berry    12,9    Jean-Michel Bazire    38
    5j. Fuchshengst von Booster Winner a.d. Osaka Berry von Caballio in Blue
    Be / Zü: Michel Aladenise; Tr: Jean-Michel Bazire
2.    Hohneck    13,0    François Lagadeuc    17
3.    Hussard du Landret    13,1    Benoît Robin    140
4.    Hokkaido Jiel    13,2    Alexandre Abrivard    170
5.    Harvest de Bulière    13,2    Alexis Collette    1080
6.    Hastronaute    13,3    Matthieu Abrivard    400
7.    Horace du Goutier    13,4    Hugues Monthulé    96
    Haiko Dream    dis.r.    Christophe Martens    1100
    Huwaga    dis.r.    Nicolas Bazire    440
    Helgafell    dis.r.    David Thomain    190
Sieg: 38; Richter: Kampf Hals - 1½ - 1¼ - 1 - 1¼ - Hals - 1 Länge; 10 liefen
Zw-Zeiten: 13,8/1200m - 13,8/1700m - 13,9/2200m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-02-13/7500/7