Châteaubriant, Mittwoch, 27. April 2022. Auch auf der vierten Etappe des GNT ging es rechtsherum. Stargast auf dem 1980 eröffneten, 1.400 Meter weiten Hippodrome de la Métairie Neuve in Châteaubriant war niemand Geringeres als Cleangame, 2018 der überlegenste Gesamtsieger dieser seit 1982 ausgetragenen Mehretappen-Fahrt für Trotteurs français kreuz und quer durch die Grande Nation.
Die vielen harten Schlachten, von denen er 41 zu seinen Gunsten entscheiden konnte, haben mittlerweile auch bei dem „Pferd mit den zwei Lungen“ ihre Spuren hinterlassen. Kein Wunder, hat er doch in seinen besten Tagen selbst 50-Meter-Zulagen wettgemacht wie nix und sich den Ruf des besten aktiven Wallachs hart erarbeitet.
Natürlich blieb ihm die Höchstzulage mal wieder nicht erspart, doch hatte er in Trainingskamerad Chalimar de Guez und Monté-Spezialistin Etoile de Bruyère zwei Leidensgenossen.
Zudem hatte sich der in der Provinz hochwillkommene und von seinem Publikum gefeierte Jean-Michel Bazire entschlossen, Cleangame nach der Galoppade am 9. April im Endkampf des Vincenner Prix Jean Riaud vorn wiederum mit leichten Plaques zu versehen. Dies und ein exzellenter Beginn aus Band drei waren die „Väter“ des zehnten Treffers auf einer GNT-Etappe.
Während erst Flower by Magalou, dann Fawley Buissonay und ausgangs der zweiten Kurve Girolamo, der Etappensieger von Reims, sich an der Spitze abwechselten, hatte sich der 19:10-Favorit hinter Favori de l’Iton, Django du Bocage, Hanna des Molles und Freyja du Pont nach einer Runde an die fünfte Position vorgepirscht. Als Hanna des Molles 1.200 Meter vor Schluss die dritte Linie eröffnete, hängte er sich mit dem am Start kurz aus dem Takt gekommenen Epsom d’Herfraie an und blies Mitte der letzten Überseite zum Generalangriff.
Im Scheitel der letzten Biege löste er Girolamo ab, der erkennen musste, dass ein Coup wie in Reims nicht alle Tage möglich ist und der vielleicht aus der Deckung besser als von der Tête geht. Der Rest war für den Ouragan-de-Celland-Sohn reine Formsache. „JMB“ musste nicht einmal die Hand aufmachen, um die ebenfalls prima durchziehende Hanna des Molles bombensicher um zwei Längen zu distanzieren.
Platz drei ging an die endlich mal wieder ihr großes Potential fehlerfrei aufs Tapet bringende Freyja du Pont vor Django du Bocage, der ganz außen mit viel Verve ein Quartett einsammelte und Fawley Buissonay als Besten des ersten Bandes auf Platz fünf verwies.
Mit 1:11,9 verbesserte Cleangame, der nun 1.810.870 Euro auf dem Sparbuch hat, den Distanzrekord von Châteaubriant um eine volle Sekunde.
„Es lief ideal: Als das Tempo etwas gedrosselt wurde, hab ich Cleangame nach außen genommen und in Hanna des Molles ein Zugpferd bekommen, und der Rest war simpel. Im Grunde ist alles über ihn gesagt: Er ist ein einzigartiger Champion“, kommentierte der 20fache „Sulky d’Or“, der sich zwar immer seltener im Sulky sehen lässt - in der Provinz sowieso - und sich verstärkt der Trainingsarbeit widmet, aber den nicht ganz einfach zu handhabenden Cleangame ungern aus den Fingern lässt.
4. Etappe des GNT
Prix Geny Courses (Gruppe III national, Fünf- bis Zehnjährige)
2975 Meter Bänderstart; 25 Meter Zulage ab 254.000, 50 Meter ab 451.000 Euro; 90.000 Euro
1. Cleangame 3025 11,9 Jean-Michel Bazire 17
9j.br. Wallach von Ouragan de Celland a.d. Red Bell von Jag de Bellouet
Be: Jean-Pascal Bragato; Zü: Claire-Noëlle Beaumont; Tr: Jean-Michel Bazire
2. Hanna des Molles 3000 12,6 Alexandre Abrivard 53
3. Freyja du Pont 3000 12,8 Nicolas Bazire 350
4. Django du Bocage 3000 12,9 Franck Ouvrie 550
5. Fawley Buissonay 2975 13,6 Jean-Philippe Monclin 170
6. Eire d‘Hélios 3000 13,0 François Lagadeuc 210
7. Flower by Magalou 2975 13,7 Antoine Wiels 500
8. Campione Mio 2975 13,9 Nicolas Brossard 1380
9. Dreamer de Chenu 3000 13,8 Gabriele Gelormini 370
10. Girolamo 2975 14,7 Antoine Lhérété 200
11. Favori de l‘Iton 2975 15,8 Tristan de Genouillac 730
12. Chalimar de Guez 3025 17,0 Romain Congard 1650
Dixit Danica 2975 dis.r. Ayméric Thomas 1120
Epsom d’Herfraie 3000 dis.r. Eric Raffin 81
Colonel Bond 3000 dis.r. Benjamin Rochard 1590
Etoile de Bruyère 3025 dis.r. Charles Dreux 1760
Sieg: 17; Richter: leicht 2 - 2½ - 2½ - 1 - ½ - ½ Länge; 16 liefen
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-04-27/4404/1
In der Gesamtwertung behauptete die heute pausierende Divine Monceau das imaginäre Maillot jaune, doch rückten ihr Django du Bocage und Eire d’Hélios bis auf einen Zähler auf die Pelle. Vier Etappen, vier differierende Sieger - bisher ist der aktuelle GNT eine sehr ausgeglichene Angelegenheit.
Punkte nach Etappe 4 (Amiens, Salon-de-Provence, Reims, Châteaubriant):
Divine Monceau 20 (1 Sieg)
Django du Bocage 19
Eire d’Hélios 19
Girolamo 17 (1 Sieg)
Cleangame 15 (1 Sieg)
Farah des Caux 15 (1 Sieg)
Fragonard Délo 12
Favori de l’Iton 11
Day de Bellouet 10
Dottarus 10
Freyja du Pont 10
Hanna des Molles 10
Caliméro du Thiole 8
Eden Basque 8
Félix du Bourg 8
Flower by Magalou 8
Dixit Danica 7
Weiter geht’s erst in vier Wochen. Auf Etappe 5 wartet am 25. Mai erstmals ein Linkskurs auf die Aspiranten. Le Croisé-Laroche, die Bahn in einem Vorort des flandrischen Lille dicht an der belgischen Grenze, ist Gastgeber für die Karawane.