Montecatini Terme, Montag, 25. April 2022. Sie hatte vorab 55 Auftritte und 212.546 Euro auf dem sechsjährigen Buckel, doch so richtig Fahrt aufgenommen hat die Karriere der Akela Pal Ferm erst im vergangenen August beim Sieg im Premio Basilio Mattii der Kategorie III in Montegiorgio am Osthang der Abruzzen.
Es folgten zwei weitere Volltreffer dieser Güteklasse in Pontecagnano und Florenz und einige gute Platzierungen auf Gruppe-I-Parkett, die ordentlich Geld in die Kasse spülten - durchweg mit Italiens Fahrerchampion Antonio di Nardo.
Für den Gran Premio d’Abruzzo im weltberühmten, inzwischen etwas pittoresk anmutenden Thermalbad in der Toskana nahm sich ihr eher sporadisch in den Sulky kletternder Besitzer Francesco Paolo Caruso - in den vergangenen zwölf Monaten lediglich 56 Mal, von denen er 15 Mal als Erster daheim war - erstmals seiner Stute an, und das mit bombastischem Erfolg.
Auf einer 800-Meter-Piste wie dem Ippodromo Sesana sind eine gute Abflugrampe und rasante Beine, die einem möglichst rasch die Spitze bescheren, neben guter körperlicher Verfassung fast schon mehr als die halbe Miete. Diese drei Basis-Punkte trafen auf die Braune mit der langen Blesse perfekt zu. Von der „4“ legte die Maharajah-Tochter los wie die Feuerwehr und schnappte sich spielerisch leicht das Kommando - da konnte Alessandro Gocciadoro mit Zinko Top von der „5“ kurbeln, so hart er wollte.
Vorbei kam er nicht, auch fürs Abtauchen nach innen ergab sich keine Chance, weil dort Trillo Park, Agrado und Billy Idol Jet die Reihen sofort fest schlossen. Also musste der „Mann in Gelb“, der sich ohnehin ungern versteckt, mit dem Varenne-Sohn durch die Todesspur. Druck baute er nach der feurigen Prélude nicht mehr auf, so dass der erste Kilometer in fast schon gemütlichen 1:15,1 abgewickelt wurde, was die Angelegenheit für Akela Pal Ferm nicht schwieriger machte.
Hinter Gocciadoro lauerten Apple Wise As, die erst eingangs der letzten Kurve das Paarlaufen aufbrach, der einzige Ausländer Generaal Bianco, Azteco dei Greppi und Schlusslicht Verdon WF. Ursus Caf hatte bereits nach 200 Metern seine Koffer mit der roten Karte gepackt.
An den Karren zu fahren vermochte der Maharajah-Tochter niemand mehr: Einmal angetippt, sauste sie ein zweites Mal wie von der Tarantel gestochen los und kreuzte 2½ Längen voraus zum 22. Mal die Linie als Erste, womit ihr Konto auf 229.290 Euro kletterte. Die nächsten drei Prämien gingen an die Gespanne der kurzen, sprich inneren Wege.
Agrado überrannte Trillo Park um einen „Hals“, dann folgte Billy Idol Jet als Primus des Gocciadoro-Quintetts - sie alle hatte bei dreistelligen Odds kaum jemand auf der Rechnung. Für die aufopferungsvolle Führungsarbeit außen rum erhielt Zinko Jet die kleinste Prämie vor seinen Trainingskameraden Verdon WF, Azteco dei Greppi und Generaal Bianco.
Als Letzte trudelte Favoritin Apple Wise As ein, deren Trainer Gennaro Casillo dies wohl wird verschmerzen können: Schließlich hat er auch die Siegerin in seinem Beritt.
Gran Premio d’Abruzzo (Gruppe III int., Ältere)
1640m Autostart, 40.040 Euro
1. Akela Pal Ferm 13,1 Francesco Paolo Caruso 36
6j.br. Stute von Maharajah a.d. Remilla di Palle von SJ’s Photo
Be: Francesco Paolo Caruso; Zü: Scud. Divinabombolotta; Tr: Gennaro Casillo
2. Agrado 13,4 Francesco di Stefano 242
3. Trillo Park 13,5 Antonio Greppi 384
4. Billy Idol Jet 13,6 Massimiliano Castaldo 466
5. Zinko Top 13,8 Alessandro Gocciadoro 48
6. Verdon WF 14,0 Andrea Guzzinati 165
7. Azteco dei Greppi 14,0 Nicola del Rosso 82
8. Generaal Bianco 14,0 Federico Esposito 255
9. Apple Wise As 14,2 Roberto Vecchione 21
Ursus Caf dis.r. Enrico Bellei 66
Sieg: 36; Richter: leicht 2½ - Hals - 1½ - 1½ - 1 - Kopf - ½ - 1½ Längen; 10 liefen
Wert: 16.744 - 8.008 - 4.368 - 2.184 - 1.456 sowie 7.280 Euro Züchterprämie
Video: http://webtv.awsteleippica.com/index.php/video/00000093121#