Der Grund: Auf der Bahn mit dem doppelten Open Stretch südlich von Göteborg suchen in Schweden geborene Stuten wie Hengste und Wallach ihre Besten zu finanziell gleichen Bedingungen, aber über unterschiedliche Distanzen: Die Damen müssen über 2140 Meter vortanzen, den Herren der schwedischen Schöpfung werden 500 Meter mehr aufgedrückt.
Famose Aushilfe
Nichts wurde es mit der Titelverteidigung in der 33. Auflage der Sto-SM für Cash Crowe, obwohl es lange kräftig danach roch. Geprägt wurde die 2140-Meter-Prüfung für vierjährige und ältere im Lande geborene Stuten durch zahlreiche Galoppaden. Julia af Solnäs erwischte es am Start, Miss Sober und Co-Favoritin Wild Love im ersten Bogen, und als auch noch Mellby Free, die für ganze 16:10 gehandelte 2018er Zweite des Europachampionats der Vierjährigen, beim Versuch, Tempomacherin Cash Crowe endlich den Garaus zu machen, 400 Meter vorm Ziel bereits um eine halbe Länge vorbei aus dem Tritt kam, sah es blendend aus für die kleine Nichte des großen Commander Crowe. Letztlich nagte die zehnmonatige Pause, nach der sie gerade zwei Starts absolviert hatte, den Tick zu sehr an den Kräften der Ready-Cash-Tochter.
Die aus dem vierten Paar außen in vierter Schlussbogenspur immer stärker auftrumpfende Speedy Foxy Vicane konnte sie um eine halbe Länge abwimmeln, die sich innen über den Open Stretch wuchtig einbringende Global Upper Style jedoch nicht. Der entlockte Ulf Ohlsson als Catchdriver für Peter Untersteiner, der sich nach dem frühen Ausfall mit Julia af Solnäs in aller Ruhe ansehen konnte, was sein anderer Schützling so trieb, ungeahnte Reserven und stukte die SJ’s-Caviar-Tochter um eine halbe Länge vorbei. Für den ersten Saisonsieg aus sieben Versuchen löhnte der Toto 804:10. Es war zugleich der achte Volltreffer der Braunen, die 2018 als Dritte der Breeders‘ Crown und des StoChampionatet die größten Batzen ihres Einkommens eingesackt hatte.
Dear Friend, die mit rasantem Antritt von der „7“ in Front geprescht war und die Führung in der zweiten Kurve an Cash Crowe abgetreten hatte, hielt ihren Endspurtversuch nicht durch und landete auf Rang vier knapp vor der innen engagierten Quantanamera. Für Ulf Ohlsson war’s der erste Eintrag in die Ehrenliste dieses Klassikers; zügiger als Global Upper Style, die in 1:12,3 zu Hause war, waren lediglich Super Ariel 2017 (1:12,1) und Cash Crowe 2018 (1:11,6) zu frischen 500.000 Kronen gekommen.
33. Sto-SM (Gr. II nat.; ab vierjährig)
2140m Autostart, 1.015.000 SEK
1. Global Upper Style 12,3 Ulf Ohlsson 804
5j.br. Stute von SJ’s Caviar a.d. Platinum Shine von Viking Kronos
Be: AB YBENA; Zü: Global Farm AB; Tr: Peter Untersteiner
2. Cash Crowe 3. Speedy Foxy Vicane 4. Dear Friend 5. Quantanamera 6. Miss Sober 7. Hevin Boko 8. Queen of Sand 9. Inga in Heaven 10. Wild Love Julia af Solnäs Mellby Free |
12,3 Christoffer Erikss0n 12,4 Kim Eriksson 12,5 Johan Untersteiner 12,5 Erik Berglöf 12,7g Robert Bergh 12,7 Rikard Skoglund 12,8 Stefan Söderkvist 12,8 Per Lennartsson 18,2g Kevin Oscarsson dis.r. Peter Untersteiner dis.r. Örjan Kihlström |
108 3156 141 1029 414 179 1111 832 53 271 16 |
Sieg: 804; Richter: Kampf ½ - ½ - 1 - ½ - 1½ - Kopf; 12 liefen
Zw-Zeiten: 09,5/500m - 13,1/1000m - 12,8/1500m - 12,0/letzte 500m
Wert: 500.000 - 250.000 - 125.000 - 62.500 - 37.500 - 20.000 - 20.000 SEK
Nichts für schwache Nerven,
sofern man denn Fan von Milliondollarrhyme war, wurde die 81. Svenskt Mästerskap. Mit dem erst vor kurzem in die Gulddivisionen aufgestiegenen Ready-Cash-Sohn musste sich Fredrik Larsson von der „11“ gezwungenermaßen anschauen, was sich vorn abspielte, und bei den mäßigen Zwischenzeiten, die der nach 650 Metern vor Disco Volante in Front beorderte Favorit Sorbet vorgeben durfte, musste man Schlimmes für den im fünften Paar außen hinter Rajesh Face, Nadal Broline, Racing Mange und Global Trustworthy lauernden Schwarzbraunen fürchten. Geringfügig besser wurde seine Lage, als 800 Meter vorm Ziel endlich von Joakim Lövgren ein Zug für Gleis drei bereitgestellt wurde, an den er sich mit Global Trustworthy anbammeln konnte und selbst Reckless im Schlepp hatte. Eigentlich sollte Sorbet nach diesem bequemen Run alles im Griff haben, doch wurde das Klassement im Einlauf, den er mit zwei Längen Vorsprung vor der kompletten Meute erreichte, gründlich umgekrempelt.
Ein echtes Spektakel war das Speedfeuerwerk, das Milliondollarrhyme im Einlauf abbrannte. Wie ein Strich fegte er in fünfter Spur an allen auf 3½ Längen vorbei zum zehnten und bedeutendsten Triumph seiner Karriere, die erst in dieser Saison richtig ins Rollen gekommen war: Platz zwei in Solvallas Jubileumspokalen hinter Who’s Who, aber vor Norton Commander sowie der aktuelle Sieg im Silverdivisionen-Finale waren bislang die markantesten Steine im Mosaik, zu denen der Titel eines schwedischen Meisters als vorerst krönender Höhepunkt kam. Schien Sorbet wenigstens den Ehrenplatz locker in der Tasche zu haben, so glitt auch der dem heute glücklosen Örjan Kihlström auf den finalen 20 Metern gehörig aus den Händen. Seine letzten Vorstellungen stellte der in sechster Reihe raufende Digital Ink total in den Schatten und schnappte sich hauchdünn den Ehrenplatz vor Racing Mange. Selbst Platz vier war Sorbet nicht vergönnt, den er an den prächtig spurtenden Global Trustworthy abtreten musste.
Mächtig mit dem Rennfahrer-Gott gehadert haben dürfte Stefan Persson, der den in Finnland weilenden Björn Goop im Sulky von Nadal Broline vertrat: Alles richtig gemacht und doch nur Sechster, weil der Yankee-Glide-Sohn hinter dem einbrechenden Rajesh Face zu lange ohne Möglichkeit zur Entfaltung festsaß. „Absolut fantastisch, wie leicht er gewonnen hat! Ich hab ihn einfach spurten lassen!“ jubelte der in Solvalla lizensierte 48-jährige Freddie Larsson, der gerade mal 16 Pferde auf der Trainingsliste stehen hat, „er ging ab wie eine Rakete und war deutlich besser als beim Sieg zuvor, als ihm die fünfwöchige Startpause wohl nicht geschmeckt hat. Trotz der langen und harten Saison ist er noch immer frisch und munter, so dass wir noch ein Rennen mit ihm wagen werden. Ich denke, es wird das Silverhästen auf der Heimatbahn werden.“
81. Svenskt Mästerskap - Gulddivisionen - (Gr. II nat.; ab vierjährig)
vom Start weg von Emmett Brown gejagt wurde und Star Advisor Joli dahinter auf seine Chance lauerte, hielt der Wallach aus dem Quartier von Peter Untersteiner eisern durch und behauptete sich zur Quote von 244:10 mit einer knappen Länge Vorsprung vor dem vergeblich anrennenden Emmett Brown und Star Advisor Joil, der über den Open Stretch den Umschwung nicht mehr ganz schaffte. Für eine jubelnde Tova Bengtsson war’s der erste Erfolg in dieser 2008 ins Leben gerufenen Monté-SM, für ihren sechsjährigen Partner nach 1:13,4/2140m der zwölfte Monté-Sieg aus 20 Sattel-Engagements.
Untersteiner senior stellte neben Global Upper Style mit Get Ready on Tour einen dritten schwedischen Meister, der mit Henriette Larsen über den Open Stretch bei den besten Nachwuchsfahrern zuschlug. Wie sagte Ohlsson nach seinem Donnerschlag so schön: „Peter hat seine Pferde bestens in Schuss. Es macht richtig Spaß, sie zu fahren.“
Spaß hatte auch die ATG, denn Rang eins wurde nicht getroffen. Knapp 20 Millionen Kronen wanderten in einen Jackpot, von dem 16 Millionen am kommenden Samstag, die verbleibenden vier am 31. Dezember zum Ende des Vinter-Burst ausgespielt werden.
V75-1 (-): V75-2 (Amat.-SM): V75-3 (Monté-SM): V75-4 (NW-SM): V75-5 (Sto-SM): V75-6 (Lärl-SM): V75-7 (SM-Guld): |
Kennedy / Adrian Kolgjini Andre Agassi / Jimmy Andersson Bonnies Celebrity / Tova Bengtsson Get Ready on Tour / Henriette Larsen Global Upper Style / Ulf Ohlsson Maggie Cash / Victor Rosleff Milliondollarrhyme / Fredrik Larsson |
31 37 244 142 804 86 60 |
Umsatz V75: 80.214.298 SEK
1. Rang: Jackpot
2. Rang: 259.873 SEK
3. Rang: 4.990 SEK
Umsatz Top-7 (Sto-SM): 1.821.184 SEK