Columbus / Ohio, Sonntag, 15. Mai 2022. Der 1995er Hambletonian-Sieger und Deckhengst Tagliabue musste am Sonntag im Alter von 30 Jahren eingeschläfert werden, wie sein Besitzer Jules Siegel mitteilte.
Mit dem Super-Bowl-Sohn aus einer Speedy-Crown-Stute hatte Trainer Jim Campbell die Zweijährigen-Saison wegen Wachstumsschüben komplett sausen lassen - eine Entscheidung, die sich vollauf lohnen sollte. Die Zeit der Ernte für die geduldigen Jules und Arlene Siegel, die ihn als Jährling für 55.000 Dollar erworben hatten, begann dreijährig.
Mit Jims großem Bruder John Campbell, damals in den States schon „Mr Harness Sport“, klinkte er sich das Hambletonian ein: Ein kerniger Zwischenspurt auf der Überseite bescherte ihm in bestechender Manier die Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr hergab, ohne dass „Big John“ einmal die Peitsche einsetzen musste. Ein weiterer Höhepunkt war der Sieg in einer Abteilung des Zweig-Memorial; als Kirsche auf der Torte wurde er in jenem Jahr zum dreijährigen Traber des Jahres gekürt.
Vierjährig ging seine Kampagne mit zwei Siegen aus fünf Versuchen nur kurz weiter. Dann verschwand er mit insgesamt sieben Siegen aus 18 Starts, 904.600 USD an Gewinnen und einer Bestmarke von 1:10,6 in die Zucht. In den zwölf Jahren seiner zweiten Karriere zeugte er Gewinner von 17,8 Millionen Dollar.
Der Gewinnreichste war der 2003 geborene Lolique mit 1.091.435 USD. Kleinere Spuren hat er im schwedischen Trabrennsport vor allem durch seine Söhne Tag the Devil, Amour Ami (beide in den USA geboren) und Improve Ås hinterlassen, die unter der Regie von Åke Svanstedt, Robert Bergh bzw. Stig Johansson 6.623.947, 5.355.928 bzw. 5.256.659 SEK verdient haben.
Die Niederlande werden sich vor allem an den von Jeroen Engwerda vorbereiteten Passing Renka erinnern, der unter anderem in Frankreich 364.564 Euro gescheffelt hat. Ins deutsche Gestütbuch sind lediglich fünf Nachkommen eingetragen, von denen der 1999 geborene Lafrebu mit 34.175 Euro die Nummer eins ist.