Orlando / Florida, Sonntag, 19. Februar 2023. Premiere bei der Wahl zum „Horse of the Year“ 2022: Erstmals in der Geschichte des 1947 von der U.S. Harness Writers Association initiierten Dan Patch Award, der begehrtesten der zahlreichen in Nordamerika vergebenen Auszeichnungen, gab es beim Jahrestreffen der US-amerikanischen Rennsport-Journalisten am Sonntag im Rosen Shingle Creek Resort bei Orlando/Florida eine „unanimous decision“.
136 Journalisten durften ihre Stimme abgeben, 136 Mal prangte der Name „Bulldog Hanover“ auf dem Wahlzettel. Unerwartet kam das ganz und gar nicht; am Totalisator hätte „The Bulldog“ aus dem Pacer-Lager vermutlich nur die Pflichtquote von fünf Prozent Rendite gebracht.
Der 2018 von den Hanover Shoe Farms gezüchtete, am 6. November 2019 in Harrisburg für schmale 28.000 USD versteigerte Shadow-Play-Nachkomme war schon am 28. Dezember ohne Gegenstimme zum älteren Hengst oder Wallach bei den Passgehern gewählt worden und hat als Vierjährige eine grandiose, über jeden Zweifel erhabene Saison hingelegt: 16 Mal am Start, konnte er 14 Mal den kurzen Rückweg über den Winner Circle nehmen; dazu kommt ein Ehrenplatz. Lediglich einmal landete er außerhalb der Dreierwette: Am 22. Mai in Flamboro Downs passierte er das Ziel als Vierter.
Der von Dexter Dunn und Jody Jamieson (bei den Kanada-Engagements) gesteuerte bullige Braune, der 2023 die Beschäler-Boxe bezieht, war mit einem Einkommen von 1.649.906 US-Dollar nicht nur Nordamerikas gewinnreichstes Standardbred 2022. Beim Sieg im William Haughton Memorial am 16. Juli auf The Meadowlands durchbrach er die 1:46-Marke und stieß mit einer Zeit von 1:45.4/1:05,8 in eine neue Dimension vor. Das kanadische „All time High“ von 1:46.4/1:06.4 egalisierte er gleich zweimal in Mohawk bei den Triumphen im Canadian Pacing Derby und in der Breeder’s Crown.
„Ein wohlverdienter und krönender Abschluss einer begeisternden Karriere“, befand Trainer und Mitbesitzer Jack Darling, „er hat gewonnen, wann immer er konnte. Ein Pferd wie ihn bekommst du nur einmal im Leben. Wir haben jede Minute mit ihm genossen.“
Gleichfalls keine Zweifel gab‘s bei der Wahl zum „Trotter of the Year 2022“: Neun Traber erhielten mindestens eine Stimme, doch war Bella Bellini mit 96 Punkten Joviality (13), Ecurie D und Jiggy Jog (je 8) sowie Atlanta (3) meilenweit voraus.
Die Vierjährige landete bei 19 Auftritten 18 Mal auf dem Treppchen und rannte Züchter und Besitzer David McDuffee neun Siege ein. Den einzigen Ausrutscher leistete sich die Barhopping-Tochter mit Platz fünf im Invitational Trot zu Yonkers, dem kleinen, mit 250.000 USD honorierten Bruder des International Trot. Das ergab ein Jahreseinkommen von 936.702 „Greenbacks“, womit sie zum reichsten älteren Traber der vergangenen Saison avancierte.