Bollnäs, Samstag, 1. Januar 2022. Kaum Zeit fanden die V75-Aficionados, nach dem Winter-Burst Siege zu feiern oder Wunden zu lecken. Zu Neujahr wartete im mittelschwedischen Bollnäs bereits die nächste - reguläre - Herausforderung, bei der die Gulddivisionen, die an einen der dortigen Funktionäre der ersten Stunden erinnerte, vor der Königswette angesetzt und mit sieben nicht sonderlich starken Aspiranten fast eine Handicap-Prüfung war.
Unter den Blinden ist der Einäugige König - das traf in diesem Fall auf Hazard Boko zu, der 2021 drei Rennen und 361.500 Kronen gewonnen hatte, was ihm in beiden Kategorien den unangefochtenen Spitzenplatz in dieser Truppe bescherte. Per Lennartsson machte umgehend Tabula Rasa, spritzte von der „4“ gegen Queer Fish ins Kommando und schob, nachdem sich alle Übrigen inklusive des am Start gesprungenen Nappa Scar brav im Gänsemarsch einsortiert hatten, fortan eine gemütliche Neujahrskugel.
1.500 Meter in 1:14,6 auf bestens präpariertem, festem Geläuf - langsamer dürfte es wohl nimmer zugehen in der obersten Spielklasse. Queer Fish versuchte noch eine Attacke, hätte dabei aber fast den zweiten Platz verschenkt, den der auf den finalen 800 Metern durch die Todesspur ziehende Candor Hall um eine knappe Länge verfehlte.
An Hazard Bokos 13. Treffer war keinen Zentimeter zu rütteln, den der SJ’s-Caviar-Sohn 2½ Längen voraus in 1:13,8 zementierte und damit Nachfolger von unter anderem Orecchietti (2013), Magic Tonight (2014), Weltrekordlerin Delicious (2017) und Disco Volante (2021) wurde.
Bengt Ivarssons Minne - Gulddivisionen - (int.)
2140m Autostart, 329.000 SEK
1. Hazard Boko 13,8 Per Lennartsson 13
8j.br. Hengst von SJ’s Caviar a.d. Quail Ridge von Smasher
Be: Anders Bäcke; Zü: Boko Stables Holland BV; Tr: Per Lennartsson
2. Queer Fish 14,0 Mats Djuse 56
3. Candor Hall 14,1 Örjan Kihlström 204
4. Nappa Scar 14,5g Rikard Skoglund 107
5. Jula Trix Treasure 14,5 Robert Bergh 154
6. Ochongo Face 14,9 Torbjörn Jansson 417
7. Spitcam Jubb 15,7 Jorma Kontio 513
Sieg: 13; Richter: überlegen 2½ - 1 - 3 - Hals - 3 Längen; 7 liefen
Zw-Zeiten: 14,6/500m - 15,3/1000m - 14,6/1500m - 11,9/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK
Monsterspurt von Tale of Jacks
Zum Mann des V75-Tages wurde Schwedens nunmehr sechsfacher Fahrer-Champion Ulf Ohlsson, der beide Prüfungen der Kaltblüter auf seine Kappe brachte und einen dritten Punkt nur haarscharf verfehlte. In der abschließenden Bronsdivisionen gab er mit Favorit Arch Lane lange den Takt vor, musste 150 Meter vorm Ziel den Chocolatier-Sohn etwas auffrischen, um den in dritter Spur aufziehenden Soul Tan in Schach zu halten - und schuf dadurch die Passage für seinen Hintermann Tale of Jacks.
Der 21-jährige Linus Lönn stieß 50 Meter vorm Ziel mit dem Mut der Verzweiflung in die kaum noch erhoffte Lücke und bugsierte den Hengst, der wie vom Katapult geschnellt losschoss, um eine Nasenspitze zu seiner ersten V75-Schleife vorbei: „Ich hätte nie gedacht, dass er so unglaublich beschleunigen und auf dem kurzen Stück noch vorbeikommen würde.“
Unmittelbar zuvor hatte Noras Princess mit Hanna Forsslin bei den „Diamant-Stuten“ für 504:10 den Thron erklommen, so dass zum Ende die bis dahin ausgesprochen mageren V75-Enten doch noch etwas fetter wurden: Mit 83.767 SEK war Rang eins sehr gut bezahlt.
V75-1 (Klass I): Astrum / Mika Forss 20
V75-2 (Kallblod): Grisle Odin G.L. / Ulf Ohlsson 18
V75-3 (Klass II): Jano di Quattro / Robert Bergh 38
V75-4 (Kallblod): Sjö Stjerna / Ulf Ohlsson 39
V75-5 (Silver): Dark Roadster / Ida Riesterer 33
V75-6 (Diam-Sto): Noras Princess / Hanna Forslin 504
V75-7 (Brons): Tale of Jacks / Linus Lönn 79
Umsatz V75: 62.688.222 SEK
1. Rang: 194,5 Systeme à 83.767 SEK
2. Rang: 320 SEK
3. Rang: 32 SEK
Umsatz Top-7 (Silver): 1.236.201 SEK