Kalmar, Freitag, 17. September 2021. Gemeinsam mit Romme war die Bahn im Südosten Schwedens Protagonist eines zunächst auf 13 Veranstaltungen begrenzten Experiments. Bis zum 10. Dezember werden ähnlich der V86-Serie am Mittwochabend bis zum 10. Dezember an jedem Freitagabend zwei Bahnen den „V64 Xpress“ veranstalten, bei dem kurz und knackig im 13-Minuten-Abstand die sechs Läufe binnen einer Stunde über die Bühne gehen.
Dann wird Kassensturz gemacht und entschieden, ob es in diesem Express-Tempo weitergehen soll; der erste Umsatz war bei knapp acht Millionen Kronen kein Ausreißer nach oben.
Sportlich stand Kalmar im Mittelpunkt, wo vor der Express-Serie Campo Bahias mit Spannung erwartetes Comeback nach mehr als einjähriger Abstinenz voll in die berühmte Hose ging. In einer maßgeschneiderten Bänderstart-Aufgabe gegen lediglich vier Rivalen trabte er nur 20 Meter, sprang dann endlos und verlor rund 80 Meter auf das Mini-Feld. Nach einer Runde hatte er 50 davon abgearbeitet, war im vorletzten Bogen dran und wurde von Conrad Lugauer gleich in Spur zwei beordert.
Dieses Pensum war dem Königspokal-Sieger von 2019 dann doch zu heftig, der in der Schlusskurve wieder zurückfiel und klar zurück Letzter wurde. Richtig in die Bresche zu springen vermochte der mit Marc Elias liierte Trainingsgefährte Toddler nicht, der vier Längen hinter dem mit Adrian Kolgjini lange Zeit recht langsam um die zwei Runden führenden Don Cash (1:15,1/2140m; 30.000 SEK) in 1:14,8/2160m) den Ehrenplatz und 15.000 Kronen einstrich.
Campo Bahia (15,7g/2160m), mit dem Lugauer nicht ganz zufrieden war („Er war ungeachtet des Fehlers nicht so stark, wie ich dachte. Es steht uns noch einige Arbeit ins Haus.“), erhielt als Comeback-Obolus 5.900 SEK.
Viel schwitzen für wenig Rendite hieß es unmittelbar danach beim ersten Auftritt von Ares B nach seinem verpatzten Vorlauf zum deutschen Derby. Auch ihm schienen nach einem Fehler im ersten Bogen die Felle davon zu schwimmen. Ans Ende des Pulks geworfen, bügelte er den Patzer mit einem enormen Kraftakt aus und machte eine Länge voraus den dritten Karrieresieg doch noch perfekt: Für 1:16,5/2160m wurden dem Sohn der Galea 25.000 Kronen gutgeschrieben; der Totalisator notierte den Fall bei 12:10.
Da Conrad Lugauer auch mit Devs Downforce (25.000 SEK) und Breidabliks Kahlua (150.000 SEK im Finale einer Stuten-Serie) als Sieger vom Parkett ging, war der Abend trotz Campo Bahias Aussetzer durchaus gelungen. Der 47-jährige landete die Saisonsiege 54 bis 56 als Fahrer bzw. 87 bis 89 als Übungsleiter, womit er wie in seinem bislang erfolgreichsten „schwedischen“ Jahr 2019 stramm auf die 100 Trainersiege zusteuert.
Im sportlichen Höhepunkt, dem Vilhelm Johanssons Minne für vier- und fünfjährige Stuten, wurde die ins niederländische Register eingetragene Kali Smart ihrer herausragenden Stellung am Wettmarkt in grandioser Manier gerecht. Nur zu Beginn war Mahma Lane (5) schneller als die Fuchsstute mit der langen, breiten Blesse, die von der „4“ los durfte. Adrian Kolgjini blieb mit der Vierjährigen gleich in Spur zwei, war nach 500 Metern auf dem gewünschten Platz an der Sonne, bekam wenig später Besuch von Grande Diva Sisu - und legte 500 Meter vorm Ziel erst richtig los.
Mahma Lane stand sofort auf verlorenem Posten und seilte sich nach hinten ab, Grande Diva Sisu wurde ganz klein zurechtgestutzt und folgte ihr, was Exclusive Laser, Orlando und Alhambra Mail in die dritte bis fünfte Schlussbogenspur zwang. Die rachedurstige indische Göttin kümmerte das wenig: Wie ein Strich fegte die Un-Amour-d’Haufor-Tochter die Zielgerade herunter und distanzierte die Rivalinnen um sieben Längen und mehr zum vierten Saisonsieg, der ihre heurigen Einkünfte auf 937.000 SEK ausbaute.
Vom Rest hielt sich wie von den Wettern vermutet dem gewaltigen finalen Umweg zum Trotz die Italienerin Alhambra Mail am besten.
Vilhelm Johanssons Minne (vier- und fünfjährige Stuten)
2140m Autostart, 417.500 SEK
1. Kali Smart 12,9 Adrian Kolgjini 12
4j. Fuchsstute von Un Amour d‘Haufor a.d. Olympia Face von Viking Kronos
Be / Zü: Ecurie Smart, FR/NL; Tr: Adrian Kolgjini
2. Alhambra Mail 13,6 Johnny Takter 54
3. Orlando 13,7 Kim Eriksson 185
4. Florist 14,0 Kevin Oscarsson 1046
5. Mad Princess 14,3 Christoffer Eriksson 774
6. Exclusive Laser 14,3 Peter Ingves 682
7. Caramelle T.T. 14,4 Fredrik Persson 368
8. Aperfecttric 14,4 Jim Oscarsson 1872
9. Bring me Money 14,5g Stefan Persson 211
10. Mahma Lane 14,8 Johan Untersteiner 423
11. Grande Diva Sisu 15,2 Per Nordström 424
Sieg: 12; Richter: überlegen 7 - ¾ - 3 - 2½ - 1 - 1 Länge; 11 liefen
Zw-Zeiten: 10,1/500m - 13,4/1000m - 10,5/letzte 500m
Wert: 200.000 - 100.000 - 55.000 - 30.000 - 20.000 - 12.500 SEK